Beim Tipp für Köln – Union (11.05.) muss man in jedem Fall bedenken, dass die Berliner zwei Spieltage vor Saisonschluss noch einmal den Trainer gewechselt haben. Der bisherige Co-Trainer Grote soll für einen neuen Impuls sorgen. Fakt ist: An der Alten Försterei scheint man sich nach der Heimniederlage gegen Bochum mit einem Schlag dem Ernst der Lage voll bewusst geworden zu sein. Die Berliner stehen jetzt nur noch einen Platz und einen Punkt vor den aufstrebenden Mainzern auf dem Relegationsplatz. Wenn man Samstag in Köln verliert, würde man mit dem FSV vermutlich die Plätze tauschen, so wie am vergangenen Wochenende mit Bochum. So könnte man letztlich auf dem Relegationsplatz abschließen; und dass man die Relegation dann gewänne, wahrscheinlich gegen Fortuna Düsseldorf, wäre auch keineswegs ausgemacht. Unions Abstiegsgefahr ist absolut real. Für den 1. FC Köln hängt dagegen der Klassenerhalt nur noch an einem seidenen Faden: Wenn man Samstag gegen Union nicht gewinnt, ist der Abstieg besiegelt. Dass man in Kölns Chefetage öffentlich über Ziele in der 2. Liga nachdenkt, hilft der Mannschaft natürlich gar nicht.
Die Geißböcke hinterließen aber zuletzt auch ein sehr schwaches Bild. Von den letzten vier Spielen gingen erst zwei verloren, dann erkämpfte man zweimal einen einzelnen Punkt. Am 30. Spieltag verlor der Effzeh zuhause gegen das Schlusslicht Darmstadt, das mittlerweile abgestiegen ist, mit 0:2.
Danach gelang beim FSV Mainz ein deutlich stärker einzuschätzendes 1:1. Am vergangenen Samstag fielen dann im Heimspiel gegen den SC Freiburg keine Tore.
Union Berlin verschlief im Kellerduell gegen den VfL Bochum die erste Hälfte komplett (Halbzeitstand 3:0 für Bochum). Im zweiten Durchgang starteten die Berliner die Aufholjagd zunächst mit einigem Erfolg (Stand nach 63 Minuten 2:3 aus Union-Sicht), am Ende ging der Krimi aber mit 4:3 für Bochum aus.
Am Montag zog Klubpräsident Dirk Zingler dann die Reißleine, Nenad Bjelica muss nach einem halben Jahr im Traineramt den Hut nehmen. Marco Grote soll an den letzten beiden Spieltagen Unions Abstieg verhindern.
1. FC Köln gegen 1. FC Union Berlin: Das ist die Ausgangslage
Der 1. FC Köln steht mit 24 Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz. Damit ist der Abstand zum rettenden Ufer zwei Spieltage vor Saisonende so groß, dass man sich kaum noch eine realistische Hoffnung auf den Klassenerhalt machen kann.
Schlusslicht Darmstadt (17 Punkte) ist bereits abgestiegen. Der FSV Mainz hat auf dem Relegationsplatz 29 Punkte sowie Kölns nächster Gegner Union Berlin auf dem 15. Platz 30 Punkte. Alle anderen Teams kann man an den verbleibenden beiden Spieltagen nicht mehr einholen.
Für Union Berlin heißt der Gegner eigentlich nicht Köln, die Geißböcke müssten nicht nur die sechs Punkte Rückstand gegen die Berliner aufholen, sondern auch Unions bessere Tordifferenz (minus 25 für Union gegen minus 30 für Köln).
Für die Berliner geht es in Köln nur darum Punkte einzufahren, möglichst drei, um Mainz auf Distanz zu halten und eventuell an die beiden nächst besserplatzierten Teams Gladbach und Bochum (beide aktuell mit 33 Punkten) aufzuschließen.
1. FC Köln – 1. FC Union Berlin: Der direkte Vergleich (h2h)
Köln und Union standen sich bislang 17mal gegenüber. Die Berliner gewannen neun der Partien, die Geißböcke waren fünfmal erfolgreich, dreimal trennte man sich zudem nach einem Remis. In jüngerer Zeit gab es freilich ein noch deutlicheres Übergewicht für die Eisernen.
Die letzten Ergebnisse im Überblick:
- Union – Köln: 2:0 (20.12.2023)
- Union – Köln: 0:0 (04.03.2023)
- Köln – Union: 0:1 (11.09.2022)
- Union – Köln: 1:0 (01.04.2022)
- Köln – Union: 2:2 (07.11.2021)
- Union – Köln: 2:1 (13.03.2021)
- Köln – Union: 1:2 (22.11.2020)
1. FC Köln – 1. FC Union Berlin: Die Wettquoten
Die Wettanbieter räumen beiden Kontrahenten dieses Abstiegsduells Chancen ein, den Gästen aus Berlin aber etwas bessere. Köln erhält für den eventuellen Heimsieg Quoten von zwischen 2.80 und 2.90, Union für den möglichen Auswärtssieg solche zwischen 2.40 und 2.50.
Die Quoten für den Tipp auf die Punkteteilung liegen mit 3.30 bis 3.46 etwas niedriger als normal. Man hält ein Remis also für nicht ganz unwahrscheinlich.
Die Formkurve: 1. FC Köln
Der 1. FC Köln hatte die ganze Saison über Probleme. Schon am Ende der Hinrunde stand der Effzeh auf dem vorletzten Platz. Steffen Baumgart wurden dann entlassen; er kämpft derzeit in der 2. Liga als HSV-Coach um den Aufstieg ins Oberhaus, wie es aussieht eher vergeblich.
Für ihn kam Timo Schultz. Mit den Neuen lief es jedoch nicht besser, in der Rückrunden-Tabelle stehen die Geißböcke erneut auf dem vorletzten Platz. Köln muss Samstag gewinnen, um den unmittelbaren Abstieg zu verhindern.
Die Formkurve: 1. FC Union Berlin
Union spielte eine historisch schlechte Hinrunde. Im November wurde dann Urs Fischer durch Nenad Bjelica ersetzt. Unter dem Kroaten schien sich die Mannschaft zunächst zu stabilisieren, zwischen dem 19. und 22. Spieltag konnten drei Siege eingefahren werden.
Seit Ostern gewannen die Eisernen aber nichts mehr, vier der sechs Spiele seither gingen verloren, in den ersten fünf Spielen dieser Negativserie schoss Union zudem nur ein einziges Tor.
Jetzt ist auch Bjelica Geschichte, Interimscoach Marco Grote fällt jetzt in den ausbleibenden zwei Partien die schwere Aufgabe zu, den Abstieg bzw. zunächst die Relegation zu verhindern.
Wett-Tipp & Prognose: 1. FC Köln – 1. FC Union Berlin (11.05.2024)
Das Spiel am Samstag wird zumindest zu Beginn von Verunsicherung und Vorsicht auf beiden Seiten bestimmt sein, keiner der beiden will einen Fehler. Im Grunde müssen beiden gewinnen, die Kölner auf jeden Fall. Ob das am Ende zu schlüssigen durchschlagenden Angriffsbemühungen führt, darf man aber bezweifeln.
Die Geißböcke haben in ihren letzten vier Spielen nur einen Treffer erzielt, in den letzten beiden Heimspielen gar keinen. Union auf der anderen Seite hat in seinen letzten vier Auswärtsspielen keinen einzigen Treffer erzielt. Und ob der Trainerwechsel bei den Eisernen zu einer besseren Chancenverwertung führt, steht auch sehr in Frage.
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