Die Frauen-Fußball Weltmeisterschaft steht an. Vom 7. Juni bis zum 7. Juli werden in neun französischen Stadien insgesamt 24 Teams den Titelträger ermitteln. Es ist die achte Frauen-Fußball WM. Doch welche Mannschaft hat tatsächlich Siegchancen? Lohnend ist ein Blick zurück. Bisher gibt’s vier Frauen-Weltmeister. Drei Titel haben sich die Spielerinnen aus den USA geholt. Zwei Mal durfte Deutschland den Triumph feiern. Jeweils ein Trophäe hielten die Norwegerinnen und die Japanerinnen in den Händen.
Wird’s in den kommenden Wochen einen neuen Titelträger geben? Man wird sehen. Sicher sind wir uns in der Prognose, dass es fünf Teams gibt, die als Frauen Fußball WM 2019 Favoriten bezeichnet werden können – die USA, Deutschland, Gastgeber Frankreich, England und Japan.
Die 5 besten Mannschaften vorgestellt
Nachfolgend wollen wir ihnen die Frauen Fußball WM 2019 Favoriten etwas näher vorstellen.
USA
Das Top-Team ist ohne Frage die USA. Wer Weltmeister werden will, muss auch 2019 an den Amerikanerinnen vorbei. In den USA genießt der Frauen-Fußball seit jeher einen höheren Stellenwert als die Männer-Disziplin. Die US-Girls haben 1991 die erste Frauen-WM überhaupt gewonnen, damals in China. Der zweite Triumph folgte beim Heimturnier 1999. Zudem wird die Mannschaft in Frankreich als Titelverteidiger auflaufen. Vor vier Jahren in Kanada hat die USA ihre Überlegenheiten eindrucksvoll auf den Rasen gebracht. Im damaligen Finale siegte die Elf klar und deutlich mit 5:2 gegen Japan.
Verantwortlich für den sportlichen Erfolg des Teams ist Trainerin Jill Ellis, die bereits 2015 an der Seitenlinie der US-Elf stand. Die Trainerin hat in Frankreich abermals ein wahres Star-Ensemble zur Verfügung. Alle Spielerinnen sind in der nordamerikanischen Profiliga, der stärksten Frauen-Fußballliga der Welt, aktiv. Angeführt wird das Team von den Superstars Carli Lloyd (Sky Blue FC) und Alex Morgan (Orlando Pride). Die beiden Stürmerinnen können jeden Gegner im Alleingang auseinander nehmen. Die technisch versierteste Spielerin dürfte indes Mittelfeld-Regisseurin Julie Ertz (Chicago Red Stars) sein. Sie ist das Herzstück des amerikanischen Spiels. Insgesamt stehen zwölf Spielerinnen im US-Aufgebot, die bereits 2015 den Titel geholt haben.
Die USA hat sich als CONCACAF Sieger mühelos für das Turnier qualifiziert. Die Mannschaft ist im Vorjahr mit fünf Siegen bei 26:0 Toren durchs Turnier marschiert. Das Finale hat die USA mit 2:0 gegen Kanada gewonnen.
Die Amerikanerinnen treffen in der Frankreich in den Vorrunden-Gruppe F auf Chile, Schweden und Thailand.
Die Vorrunden-Begegnungen der USA:
- Dienstag, 11. Juni um 21 Uhr in Reims: USA vs. Thailand
- Sonntag, 16. Juni um 18 Uhr in Paris: USA vs. Chile
- Donnerstag, 20. Juni um 21 Uhr in La Havre: Schweden vs. USA
Deutschland
Mit entsprechenden Sieg-Ambitionen reisen natürlich auch die DFB-Kickerinnen ins Nachbarland. Deutschland hat die Weltmeisterschaften 2003 (in den USA) und 2007 (in China) gewonnen. Gibt’s in Frankreich den dritten Triumph für Deutschland? Motiviert ist die Elf nach dem schwachen Auftreten bei der EM 2017 in den Niederlanden ohne Frage. Bereits im Vorfeld hat das Team hierzulande für mächtig Wirbel und positive Schlagzeilen gesorgt. Insbesondere der Werbespot für einen Partner unter dem Slogan „Wir brauchen keine Eier – wir haben Pferdeschwänze“ hat die Spielerinnen ins mediale Licht gestellt.
Deutschland geht mit einer neuen Trainerin ins Turnier – Martina Voss-Tecklenburg. Die ehemalige, deutsche Nationalspielerin hat in den zurückliegenden Jahren sehr, sehr erfolgreich für die Schweiz gearbeitet. Sie hat ein Team aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Wilden zusammengestellt. Neun Olympiasiegerinnen von 2016 sollen die DFB-Kickerinnen zum dritten WM-Stern führen. Wesentlich für den Erfolg wird die Form von Spielgestalterin Dzsenifer Marozsán (Olympique Lyon) sein. Erfahrung pur bringen zudem Lena Goeßling und Alexandra Popp (beide vom deutschen Meister VfL Wolfsburg) mit. Die Überzahl der Akteurinnen stellt indes der FC Bayern München.
Die UEFA-Qualifikationsgruppe hat Deutschland mit sieben Siegen und einer Niederlage vor Island letztlich sicher gewonnen, noch unter der Verantwortung von Interimscoach Horst Hrubesch. Die DFB-Elf muss in der Staffel B gegen China, Spanien und Südafrika ran.
Die Vorrunden-Begegnungen Deutschlands:
- Samstag, 8. Juni um 15 Uhr in Rennes: Deutschland vs. China
- Mittwoch, 12. Juni um 18 Uhr in Valenciennes: Deutschland vs. Spanien
- Montag, 17. Juni um 18 Uhr in Montpellier: Südafrika vs. Deutschland
Frankreich
Hoch gehandelt bei den Fans und bei den Buchmachern wird der Gastgeber aus Frankreich. Die Les Bleues will logischerweise den Heimvorteil auskosten. Die Französinnen haben sich nicht ohne Grund im FIFA-Ranking auf den vierten Platz nach oben gearbeitet. Die Mannschaft hat in den zurückliegenden Jahren konstant auf einem hohen Level gespielt. Bisher hat Frankreich an drei Weltmeisterschaften teilgenommen. Die beste Platzierung war der vierte Platz 2011 in Deutschland. Zu Hause soll minimal eine Medaille her, ohne Wenn und Aber.
Frankreich hat keine Qualifikationsspiele bestritten. Die Elf von Trainerin Corinne Diacre ist als Gastgeber für das Turnier logischerweise gesetzt. Das Gros des Teams kommt vom Champions League Sieger Olympique Lyon. Angeführt wird die Elf von Amandine Henry, die mit ihrer Präsenz im Mittelfeld den Takt angibt. Die Les Bleues muss in der Staffel A mit Südkorea, Norwegen und Nigeria messen.
Die Vorrunden-Begegnungen von Frankreich:
- Freitag, 7. Juni um 21 Uhr in Paris: Frankreich vs. Südkorea
- Mittwoch, 12. Juni um 21 Uhr in Nizza: Frankreich vs. Norwegen
- Montag, 17. Juni um 21 Uhr in Rennes: Nigeria vs. Frankreich
England
Den größten Qualitätssprung im Damen Soccer in den zurückliegenden Jahren hat es im Mutterland des Fußballs gegeben – in England. Die Three Lions gehören zur absoluten Weltspitze. Bereits 2015 haben die Engländerinnen in Kanada die Bronze-Medaille geholt, nach einem Sieg im „kleinen Finale“ gegen Deutschland. Bei der EM 2017 in den Niederlanden hat das Team den Erfolg wiederholt. Die Ansprüche auf den Insel sind gewachsen. England will mehr. Das Team will und kann um den Titel mitspielen.
Als Meistermacher wurde ein ganz Großer des Fußballs verpflichtet – Phil Neville, ehemaliger Nationalspieler und Profi von Manchester United. Der Trainer soll den Frauen den letzten entscheidenden Impuls geben. Klar ist bereits, dass Neville ein Top-Team am Start hat, aus welchem sicherlich Super-Star Fran Kirby, Karen Carney (beide FC Chelsea London) und Jill Scott (Manchester City) noch herausragen.
Die Engländerinnen haben sich im Vorjahr mühelos, mit sieben Siegen und einem Unentschieden, durch die Qualifikation gespielt. Das Team hat dabei in den acht Begegnungen nur einen Gegentreffer kassiert, selbst aber 29mal getroffen. In Frankreich müssen die Three Lions in der Vorrunden-Staffel D gegen Schottland, Argentinien und Japan auflaufen.
Die Vorrunden-Begegnungen Englands:
- Sonntag, 9. Juni um 18 Uhr in Nizza: England vs. Schottland
- Freitag, 14. Juni um 21 Uhr in La Havre: England vs. Argentinien
- Mittwoch, 19. Juni um 21 Uhr in Nizza: Japan vs. England
Japan
Wer von den Frauen-Fußball WM 2019 Favoriten spricht, kommt an Japan nicht mehr vorbei. Die Asiatinnen haben 2011 und 2015 zwei herausragende Endrunden gespielt. 2011 hat Japan die sensationellen Leistungen in Deutschland mit dem Titelgewinn gekrönt. Vor vier Jahren in Kanada hat es für die Mannschaft immerhin zur Silbermedaille gereicht.
Der Vater des Erfolges in der Vergangenheit war Trainer-Legende Norio Sasaki. Seit 2016 wird das Team nun von Trainerin Asako Takakura-Takemoto geführt, die nahtlos an die Erfolge ihres Vorgängers angeknüpft hat. Japan kommt als amtierender Asienmeister zur Weltmeisterschaft. Das Team hat im Vorjahr den Titel nach einem 1:0 Finalsieg gegen Australien geholt. In Frankreich will Japan mit aller Macht an die Ergebnisse der beiden letzten WM-Endrunden anknüpfen.
Das Team spielt die Vorrunde in der englischen Gruppe, sprich in der Staffel D, so dass des dort direkt zum einen Duell zweier Favoriten kommt.
Die Vorrunden-Begegnungen von Japan:
- Montag, 10. Juni um 18 Uhr in Paris: Argentinien vs. Japan
- Freitag, 14. Juni um 15 Uhr in Rennes: Japan vs. Schottland
- Mittwoch, 19. Juni um 21 Uhr in Nizza: Japan vs. England
Die WM 2019 Wettquoten für die Favoriten
Schlussendlich wollen wir natürlich die WM 2019 Wettquoten für die favorisierten Teams nicht vergessen. Wer seinen Langzeit-Tipp auf eine der fünf Mannschaften platzieren möchte, erhält bei Wetten.com folgende Offerten:
- Frankreich: 4,25
- USA: 4,50
- Deutschland: 6,50
- England: 7,50
- Japan: 15,0