Noch nie ist eine Fußball-Nationalmannschaft aus Afrika Weltmeister geworden. Alle Titel gingen bisher nach Europa oder Südamerika. Wird sich 2018 in Russland daran etwas ändern? Wenn es nach Super Eagles aus Nigeria geht mit Sicherheit. Die Mannschaft ist vermutlich aktuell das stärkste afrikanische Team. Doch kann Nigeria wirklich in Falance der Europäer und der Südamerika einbrechen? Wir haben die Truppe nachfolgend genauer unter die Lupe genommen und statten Nigeria mit unserer WM-Prognose aus.
Die Geschichte der nigerianische Fußball-Nationalmannschaft
Fünf Mal war Nigeria bisher bei einem WM-Endrunden-Turnier am Ball. Erstmals standen die Grünen 1994 in den USA auf dem Rasen. In damaligen Gruppe stand Nigeria schlussendlich als Staffel-Erster fest, punktgleich mit Argentinien und Bulgarien. Ausgeschieden sind die Afrikaner bei ihrer WM-Premiere im Achtelfinale nach Verlängerung gegen Italien. Genauso erfolgreich haben die Super Eagles das Turnier vier Jahre später in Frankreich gespielt. Nach Siegen gegen Bulgarien und Spanien wurde das Team erneut Gruppenerster. In der Runde der letzten Sechzehn setzte es dann aber eine herbe 1:4 Pleite gegen Dänemark.
Wenig erfolgreich verliefen hingegen die Turniere 2002 und 2010. Beide Male hat sich Nigeria direkt nach der Vorrunde verabschiedet. Vor vier Jahren in Brasilien zogen die Afrikaner dann aber erneut ins Achtelfinale ein, als Zweiter in der Vorrunde hinter Argentinien und vor Bosnien-Herzegowina und Iran.
Die WM-Qualifikation des Teams
Nigeria ist in die zweite Runde der Afrika-Qualifikation eingestiegen. Durch ein 2:0 und ein 0:0 gegen Swasiland qualifizierten sich die Super Eagles für die Gruppenphase. In der Staffel B ist Nigeria dann ungeschlagen in Richtung Russland marschiert – faktisch. In der Endtabelle standen für das Team vier Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage zu Buche. Das letzte Match in Algerien wurde 0:3 gegen Nigeria gewertet, da ein gelbgesperrter Spieler auf dem Rasen stand. Eigentlich endete das Match 1:1 unentschieden. Unabhängig von diesem Regelverstoß hatte das nigerianische Nationalteam schlussendlich noch immer einen klaren Vorsprung von fünf Punkten vor dem Zweiten aus Sambia.
Nigeria: Die Gruppe D bei der WM 2018
Ohne Frage – es wird in Russland richtig schwer für Nigeria. Die Mannschaft steht in der Vorrundengruppe D, die von der Überzahl der Experten als die Hammer-Staffel schlechthin angesehen wird. Erster Gegner der Nigerianer ist Kroatien in Kaliningrad. Danach geht’s einmal mehr gegen Argentinien. In vier der bisherigen fünf WM-Vorrunden sind die Afrikaner auf den zweifachen Weltmeister getroffen. Schlussendlich wartet dann noch Island.
Die Gruppe D im Überblick |
Nigeria Quoten & Vorhersage
Wir glauben – für viele Fans vielleicht etwas überraschend – Nigeria übersteht die Vorrunden-Staffel D. Wir meinen, dass die Afrikaner gemeinsam mit Argentinien den Sprung in die KO-Runde geschaffen. Nigeria besitzt die Qualität und vor allem den Willen Kroatien und Island zu schlagen. Im Achtelfinale dürfte dann aber das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Mit etwas Glück kann sich Nigeria vielleicht noch das Viertelfinale erspielen, mehr aber mit Sicherheit nicht. Gelingt der Einzug unter die letzten Acht, wäre dies aber immerhin das beste WM-Ergebnis aller Zeiten.
Wir haben Ihnen folgend die wichtigsten WM-Quoten für Nigeria zusammengestellt:
Wette | Beste Quote | |
---|---|---|
Gruppensieger | 10,0 (Betway) | |
Einzug in Achtelfinale | 3,50 (Betway) | |
Weltmeister | 201,0 (Netbet) |
Der Trainer des Teams
Verantwortlich für nigerianische Nationalmannschaft ist der Deutsch-Franzose Gernot Rohr. Der 64jährige gilt als absoluter Kenner des afrikanischen Fußballs. In Nigeria ist er seit August 2016 im Amt. Zuvor war Rohr für die Nationalteams in Burkina Faso, Niger und Gabun zuständig. Als Club-Coach in jüngeren Jahren hat Rohr unter anderem Girondins Bordeaux, Young Boys Bern und OGC Nizza betreut. Von 1972 bis 1975 war der heutige Übungsleiter als Spieler vom FC Bayern München am Ball.
Die Stars der nigerianischen WM-Elf
Nein, die ganz großen Namen der Vergangenheit hat Nigeria nicht mehr in den eigenen Reihen stehen. Einziges „Überbleibsel“ der alten Garde ist Kapitän John Mikel Obi. der mittlerweile bei Tianjin Teda in China unter Vertrag steht. Ihm zur Seite im defensiven Mittelfeld steht Wilfred Ndidi von Leicester City. Die Sturmreihe kommt mit Ahmed Musa und Kelechi Iheanacho vom gleichen Premier League Club. Vervollständigt wird die Offensivabteilung von Alex Iwobi, der beim FC Arsenal London meist aber nur Ergänzungsspieler ist.
Aus der Bundesliga gehört ein Spieler zum nigerianischen WM-Kader, Innenverteidiger Leon Balogun vom 1. FSV Mainz 05.
Stärken und Schwächen der nigerianischen Nationalmannschaft
Gernot Rohr lässt aufgrund der Stärke von Mikel Obi und Ndidi meist ein 4-2-3-1 System spielen. Dem Trainer ist es während seiner Amtszeit gelungen, die teils wilden Nigerianer ein wenig einzufangen. Läuft es richtig gut, spielt die Mannschaft zwar noch immer gern nach vorn, mittlerweile wird die taktische Disziplin aber nicht mehr vernachlässigt. Der Schwachpunkt während der WM könnte die Defensivreihe sein. Wirklich hochkarätige Verteidiger hat Nigeria momentan nicht aufzubieten.