Zertifiziert ist natürlich ein bisschen übertrieben. Aber was die Wissenschaftler am Dresdner Max-Planck-Institut gerade an bahnbrechender Forschungsarbeit leisten, beschäftigt auch die Welt der Fußball Wetten. In Dresden werden derzeit sieben ziemlich spezielle Tiere auf ihre Orakelfähigkeit hin geprüft. Keine Tintenfische übrigens, dafür Frösche, Fruchtfliegen, Platt- und Fadenwürmer und selbst Hefekulturen. Letztere drücken mit den von ihnen erzeugten Gasen einen Tischtennisball hoch, der dann in eine von zwei Schalen mit Landesfahne rollt und ein Spielergebnis andeuten soll. Die Fruchtfliegen wiederum sausen über ein mit Zucker und Hefe präpariertes Spielfeld und sollen die Richtung anzeigen, wo die meisten Tore fallen … oder so ähnlich. Denn wirklich vielversprechend als Tippgeber für Sportwetten scheinen nur die Frösche zu sein, genauer: südafrikanische Krallenfrösche.
Die Frösche tippen 2:2
Diese müssen ihre Runden in genau gestoppte 90 Sekunden in einem Aquarium drehen, das in zwei Spielfeldhälften unterteilt ist, wobei jede Hälfte eine Landesfahne am Boden hat. So ergab es sich, dass zwei Orakelfrösche auf der deutschen, zwei auf der amerikanischen Fahne Platz nehmen, zwei weitere aber auf dem weißen Mittelstreifen. Klarer Fall von 2:2! Zuvor hatten die Lurche bereits den deutschen 4:0 Sieg über Portugal vorausgesagt. Mit ihrem Tipp von 3:2 gegen Ghana lagen sie allerdings einen Tick daneben.Wie viele Frösche am Orakelspiel teilnahmen ergibt sich aus den bisherigen Länderspielen und Toren zwischen den beiden Gegnern. Daraus wird der Durchschnittswert gebildet und dieser mit 1,5 multipliziert. Klingt kompliziert? Wissenschafter eben. Interessant wäre aber doch mal, wenn nicht ständig Tiere als Orakel hinzugezogen würden – es muss doch auch den einen oder anderen Menschen geben, der immer richtig liegt, oder? Erfolgreiche Sportwetten-Profis, dies ist euer Auftritt!
