Holstein Kiel ist nach dem 4:0-Erfolg beim 1. FC Nürnberg und der 1:2-Niederlage des FC St. Pauli in Karlsruhe bis auf zwei Punkte an den Spitzenreiter herangerückt. Es könnte sich im Saisonfinale wiederholen, was sich bereits im Hinrunden-Endspurt ereignete, als die KSV den Kiezkickern am letzten Hinrunden-Spieltag die Herbstmeisterschaft vor der Nase wegschnappten: Kiel könnte vor St. Pauli Zweitliga-Meister werden. So oder so haben die „Störche“ glänzende Aussichten, ins Oberhaus aufzusteigen, denn der Tabellendritte Fortuna Düsseldorf liegt sechs Spieltage vor Saisonende sechs Punkte zurück. Der VfL Osnabrück auf der anderen Seite hält seit November nahtlos die Rote Laterne. Der Abstand zu den übrigen Kellerkindern vergrößerte sich zwischenzeitlich dermaßen, dass man die Osnabrücker schon abgeschrieben hatte. Ende Februar begann das Team von Uwe Koschinat dann aber plötzlich Spiele zu gewinnen, zuletzt gewann man zweimal in Folge. So verkürzt sich der Abstand zum rettenden Ufer zusehends. Das Dumme ist, dass man jetzt noch mal in Kiel antreten muss, wo man höchstwahrscheinlich keine Punkte abbekommen wird.
Für die Kieler wurde es vergangenen Samstag beim 1. FC Nürnberg eine unerwartet leichte Angelegenheit, da die Störche nach der frühen Ampelkarte gegen den FCN-Stürmer Joseph Hungbo rund 80 Minuten in Überzahl spielten. Der Tabellenzweite zog sein Spiel auf, schoss ein Tor nach dem nächsten, um sich beim Stand von 4:0 mit dem Ergebnis zufriedenzugeben.
Der VfL Osnabrück war noch im März scheinbar hoffnungslos abgeschlagen. Dann gelang erst am Ostersonntag das 1:0 beim SV Wehen Wiesbaden, den man sich vor dem Spiel kaum getraut hätte, als direkten Konkurrenten zu bezeichnen. Mittlerweile sind die Osnabrücker aber wieder im Spiel, denn am letzten Sonntag glückte gleich der nächste Sieg gegen Greuther Fürth (2:0).
Stärkster Osnabrücker war in beiden Spielen der Abwehrchef Oumar Diakhite, dem maßgeblich zu verdanken ist, dass der VfL in beiden Spielen kein Gegentor erhielt. Die Partie am kommenden Samstag in Kiel beginnt um 13 Uhr.
Holstein Kiel gegen VfL Osnabrück: Das ist die Ausgangslage
Holstein Kiel ist nach wie vor Tabellenzweiter. Nach dem Kieler Erfolg in Nürnberg und der Niederlage der Kiezkicker in Karlsruhe sind die Störche bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer herangerückt (55 Punkte für Kiel, 57 für St. Pauli). Auf dem 3. Platz befindet sich jetzt Fortuna Düsseldorf mit 49 Punkten, dicht gefolgt vom Hamburger SV (48 Punkte). Dahinter folgen Hannover (44 Punkte), Karlsruhe (42) und Hertha (41).
Bei einer formschwachen Mannschaft im Abwärtstrend böten die sechs Punkte Vorsprung auf Düsseldorf keinerlei Sicherheit. Aber die KSV ist momentan so ziemlich das formstärkste Team der Liga. Die Chancen, dass Kiel in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga aufläuft, stehen momentan wirklich bestens.
Der VfL Osnabrück andrerseits schien zwischenzeitlich schon so gut wie abgestiegen. Nach dem jüngsten beiden Erfolgen hat die Koschinat-Elf aber nun fast schon wieder Schlagdistanz zur Konkurrenz im Abstiegskampf. Noch halbwegs in Reichweite sind alle Teams von Platz 12 abwärts. Das sind Magdeburg und Schalke mit jeweils 32 Punkten, Wiesbaden und Rostock mit 31, Braunschweig auf dem unteren Relegationsplatz mit 30 Punkten und schließlich der 1. FC Kaiserslautern mit 29 Punkten auf dem vorletzten Platz. Osnabrück hat derzeit 24 Zähler.
Gegen drei der direkten Konkurrenten spielt man noch im Saisonfinale; nämlich gegen Braunschweig, Magdeburg und Schalke; zwei davon Heimspiele. Der VfL müsste im Grunde alle drei Partien gewinnen, wenn es mit dem Klassenerhalt noch was werden soll. Gern würde man auch noch einen Punkt aus Kiel entführen; das wird natürlich schwer.
Holstein Kiel – VfL Osnabrück: Der direkte Vergleich (h2h)
Holstein Kiel und der VfL Osnabrück standen sich bereits 61mal gegenüber. Die Osnabrücker konnten 31 der Partien für sich entscheiden, die Kieler Störche immerhin 20. Zehnmal gab es keinen Sieger. Viele dieser Begegnungen fanden freilich vor langer Zeit statt, etliche in den 60er Jahren.
In jüngerer Zeit kam es zu fünf Duellen in der 2. Liga. Die Ergebnisse dieser Spiele hier im Überblick:
- Osnabrück – Kiel: 1:1 (04.11.2023)
- Osnabrück – Kiel: 1:3 (24.04.2021)
- Kiel – Osnabrück: 1:2 (03.01.2021)
- Osnabrück – Kiel: 4:1 (21.06.2020)
- Kiel – Osnabrück: 2:4 (07.12.2019)
Holstein Kiel – VfL Osnabrück: Die Wettquoten
Selbstverständlich ist Holstein Kiel der haushohe Favorit dieser Partie. Die KSV erhält für ihren als wahrscheinlich eingeschätzten Heimsieg Quoten von um 1.50 herum, die Osnabrücker für ihren wenig wahrscheinlichen Auswärtserfolg solche zwischen 5.00 und 5.55.
Auch ein Unentschieden halten die Buchmacher für eher unwahrscheinlich: Remis-Quoten zwischen 4.60 bis über 4.75.
Die Formkurve: Holstein Kiel
Für Holstein Kiel läuft es. Die Störche spielen eine historisch gute Zweitliga-Saison, könnten dem Tabellenführer im Schlussspurt die Zweitliga-Meisterschaft entreißen, so wie die Herbstmeisterschaft am Ende der Hinrunde. In jedem Fall hat das Team von Marcel Rapp hervorragende Aussichten ins Oberhaus aufzusteigen.
Die Störche laufen aktuell wie schon am Ende der Hinrunde wieder zur Bestform auf und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn die KSV jetzt den Aufstieg doch noch verpasst. Ein Sieg am Samstag gegen das Tabellenschlusslicht ist Pflicht.
Die Formkurve: VfL Osnabrück
Der Aufsteiger Osnabrück hatte seit Saisonbeginn massive Probleme, sich in die neue Spielklasse zu finden. Immer im Abstiegskampf, seit November auf dem letzten Platz, sah der VfL Osnabrück zwischenzeitlich wie ein sicherer Absteiger aus.
Uwe Koschinat, seit November als VfL-Coach im Amt, gelang es zunächst die Abwehr zu stabilisieren. Der VfL fing sich kaum noch Tore ein, schoss aber auch vorerst kaum welche, so dass im besten Fall ein Remis raussprang. So kam man unten nicht raus.
Seit Ende Februar begann die Koschinat-Elf dann plötzlich Spiele zu gewinnen, vier seit dem 23. Spieltag, zuletzt wieder zwei in Serie. So scheint das Wunder doch noch möglich.
Wett-Tipp & Prognose: Holstein Kiel – VfL Osnabrück (13.04.2024)
Holstein Kiel möchte Samstag drei Punkte im Kampf um die Zweitliga.-Meisterschaft erringen, auch natürlich, um den Aufstieg baldmöglichst zu sichern. Der VfL Osnabrück braucht jeden Punkt, um im Abstiegskampf noch die Konkurrenz abfangen zu können. Wir schätzen wie die Buchmacher die Chancen der Störche besser ein.
Es wird Samstag kein Spaziergang für den Tabellenzweiten, aber in der gegenwärtigen Verfassung und bei Heimvorteil wird sich die KSV den Sieg nicht nehmen lassen. Gegen das Osnabrücker Abwehr-Bollwerk wird es diesmal kein 4:0 geben.
Wir tippen auf den Heimsieg und dass weniger als 3,5 Tore im Spiel fallen. Die beste Quote dafür finden wir bei Emirbet mit einer 2.73.