Zum Abschluss des fünften Spieltages der 3. Liga stehen sich am Sonntag (14 Uhr) die Würzburger Kickers und der FC Hansa Rostock gegenüber, die am vergangenen Wochenende jeweils aus dem DFB-Pokal ausgeschieden sind, zuvor aber einen unterschiedlichen Saisonstart hingelegt haben. Während der als Aufstiegskandidat gehandelte Absteiger aus Würzburg bisher Anpassungsprobleme hatte und es lediglich auf zwei Punkte bringt, hat Rostock immerhin schon sieben Zähler eingefahren und damit im Umfeld die Hoffnung geweckt, nach einigen tristen Jahren im Tabellenkeller der 3. Liga diesmal vorne mitmischen zu können.
Würzburger Kickers – Hansa Rostock
3. Liga | Sonntag 20.08.2017 | 14:00 Uhr
Ausgangslage
Die Würzburger Kickers haben im Sommer nach dem direkten Wiederabstieg aus der 2. Bundesliga aufgrund sehr vieler Abgänge einen nahezu kompletten Umbruch vollziehen müssen. Schwerwiegend war vor allem auch der Abschied von Erfolgstrainer Bernd Hollerbach, in dessen große Fußstapfen mit Stephan Schmidt ein noch junger Trainer getreten ist. Dass es für Schmidt nicht einfach werden würde, aus dem runderneuerten Kader ein schlagkräftiges Team zu formen, war klar. Dennoch herrscht nach dem Start zumindest eine gewisse Enttäuschung vor und es gibt erste Mahner, die vor einem Komplettabsturz warnen, wie er dem SC Paderborn ohne der Lizenzverweigerung für den TSV 1860 München passiert wäre.
Nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren hat Hansa Rostock die Sommerpause für einen Neuanfang genutzt. Neben zwölf neuen Spielern, denen 17 Abgänge gegenüberstehen, kam mit Pavel Dotchev auch ein neuer Trainer, der weiß, wie man in die 2. Bundesliga aufsteigt und der dementsprechend als großer Hoffnungsträger gilt. Und bislang haben sich die Hoffnungen auf eine bessere Saison durchaus erfüllt, wenngleich es zuletzt zwei Rückschläge wegzustecken gab und im Pokal die Fans wieder einmal für Negativschlagzeilen sorgten, die dem Verein eine empfindliche Strafe einbringen dürften.
Würzburger Kickers Form
Die Würzburger Kickers haben eine überzeugende Vorbereitung gespielt. Nach drei Siegen gegen unterklassige Vereine gewannen die Oberfranken gegen den rumänischen Erstligisten FC Botosani (1:0) und Bayer Leverkusen (3:0) bei einem 1:1 gegen den MSV Duisburg. Zum Saisonauftakt mussten sich die Kickers dann beim SV Meppen mit einem 2:2 begnügen und auch im ersten Heimspiel gegen die Zweitvertretung des SV Werder Bremen (1:1) reichte es nach 90 Minuten nur zu einem Punkt. Immerhin zu einem Punkt, denn seitdem hat Würzburg dreimal in Folge verloren. Gegen Preußen Münster (0:1) und beim 1. FC Magdeburg (1:2) mussten sich die Kickers jeweils knapp geschlagen geben, ehe mit einem 8:0 im Landespokal beim TSV Rannungen ein erstes Erfolgserlebnis glückte. Im DFB-Pokal gegen die Profis des SV Werder Bremen spielte die Schmidt-Elf danach lange ordentlich mit, um letztlich doch klar mit 0:3 zu verlieren.
Performance in den letzten Spielen (21%) |
Höchstes Ergebnis gegen Hansa Rostock2:1 (Heim, 2016) |
Hansa Rostock Form
Hansa Rostock hat die ersten fünf Testspiele gegen unterklassige Gegner allesamt gewonnen, danach dem dänischen Erstligisten Aalborg BK (1:1) ein Unentschieden abgetrotzt und auch gegen den FSV Luckenwalde (1:0) und die zweite Mannschaft des Hamburger SV (2:2) nicht verloren. Erst im letzten Test gab es gegen den VfL Wolfsburg eine 0:1-Niederlage, wobei die Leistung dennoch in Ordnung war. Zum Auftakt bei den Sportfreunden Lotte feierte der FC Hansa dann einen verdienten 2:0-Sieg, kam aber anschließend im ersten Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach nicht über ein torloses Remis hinaus. Besser lief es dann aber bei Rot-Weiß Erfurt, wo im zweiten Auswärtsspiel der zweite Dreier gelang. Unter keinem guten Stern stand anschließend das Heimspiel gegen den SV Meppen, das vor allem wegen einer ebenso frühen wie harten roten Karte gegen Kapitän Amaury Bischoff mit 1:2 verloren wurde. Im von Ausschreitungen überschatteten Pokalspiel bot Hansa am Montag Hertha BSC lange Paroli, musste sich aber letztlich mit 0:2 geschlagen geben.
Performance in den letzten Spielen (43%) |
Höchstes Ergebnis gegen Würzburger Kickersnoch kein Sieg |
Team News
Mit der Verpflichtung von Orhan Ademi haben die Würzburger Kickers auf den schwachen Start reagiert, doch der zuvor wochenlang vereinslose Angreifer muss zunächst noch seine Rückstände aufarbeiten. Ebenso wie Björn Jopek, der nach seiner Sprunggelenksverletzungen noch Zeit benötigt. Dagegen meldete sich Maximilian Ahlschwede überraschend schon im Pokal zurück und dürfte auch gegen Rostock beginnen.
Mit Vladimir Rankovic, Willi Evseev, Tommy Gruppe und Christopher Quiring fehlen dem FC Hansa weiterhin vier potentielle Stammspieler verletzungsbedingt. Passen muss außerdem Kapitän Bischoff nach seinem Platzverweis, was eine herbe Schwächung bedeutet. Der nachverpflichtete Selcuk Alibaz hat zudem noch Trainingsrückstand und ist deshalb noch keine Option für die erste Elf, allerdings durchaus als Joker. Der andere Neuzugang für den Flügel, Marcel Hilßner, ist dagegen direkt eine vollwertige Alternative.
Head to Head
Beide Vereine trafen bisher nur in der Saison 2015/16, damals auch in der 3. Liga, aufeinander. Nach einem torlosen Hinspiel in Rostock entschieden die Kickers das Rückspiel vor eigenem Publikum mit 2:1 für sich. Am 23. April 2016 war Elia Soriano, der beide Tore zur 2:0-Führung der Kickers erzielte, der entscheidende Mann. Maximilian Ahlschwede konnte für den FC Hansa nur noch verkürzen.
Quoten und Vorhersagen
Trotz des schwachen Starts sehen die Buchmacher in den Würzburger Kickers, für deren Sieg es maximal die Quote 2,20 von Tipico gibt, den leichten Favoriten. Für Tipps auf Rostock fällt die bei Bet365 erhältliche Top-Quote 3,75 dagegen schon deutlich höher aus. Und für ein Unentschieden bietet Betway mit der 3,25 die beste Quote.
Da beide Teams bisher erst viermal getroffen haben und auch im Pokal nicht jubeln durften, ist eine gewisse Offensivproblematik unschwer auszumachen. Auf der anderen Seite ließ Rostock auch nur zwei Gegentore zu und das jeweils in Unterzahl. Die Kickers lebten derweil in den letzten Jahren von einer guten Organisation und wollen dorthin zurück kommen. Die Partie gegen Bremen war dabei trotz der drei Gegentreffer sicher kein Rückschritt. Im Vorfeld spricht insgesamt eher wenig für viele Tore, was auch durch die maximale Quote 1,62 von Bet365 und Betvictor für Under 2,5 unterstrichen wird.
Unser Wett Tipp
Wir glauben an eine torarme Begegnung und sehen im schon angeschnittenen Tipp auf Under 2,5 eine gute Wahl. Ansonsten können wir uns durchaus vorstellen, dass bei den Kickers der Knoten platzt. Insbesondere auch deshalb, weil Rostock ersatzgeschwächt anreist und wegen einiger Nachverpflichtungen noch nicht optimal eingespielt sein kann.