Karlsruher SC – Hallescher FC
3. Liga | Samstag 26.08.2017 | 14:00 Uhr
Ausgangslage
Der Abstieg des Karlsruher SC hat sich am Ende der Vorsaison lange abgezeichnet und ebenso, dass Sportdirektor Oliver Kreuzer und Trainer Marc-Patrick Meister mit der Mission Wiederaufstieg betraut würden. Im Sommer wurde dann ein durchaus namhafter Kader zusammengestellt, der von nahezu allen Experten als Top-Favorit auf den Aufstieg genannt wurde. Nach dem völlig missratenen Auftakt herrscht nun aber rund um den Wildpark schon mächtig Unruhe, die sich nur durch sportliche Erfolge legen würde. Trainer Meister ist dem Fehlstart auf jeden Fall schon zum Opfer gefallen.
Schon die Rückrunde der Vorsaison verlief aus Sicht des Halleschen FC mit nur 18 Punkten aus 19 Spielen enttäuschend. Diese Halbserie durfte man im Sommer durchaus als Warnung sehen, doch der Negativtrend hat sich seither nahtlos fortgesetzt. Im Umfeld wird es dadurch natürlich nicht ruhiger und nach dem Abschied von Sportdirektor Stefan Böger in der Sommerpause rückt zwangsläufig auch Trainer Rico Schmitt in den Blickpunkt, für den aufgrund einer ausgeprägten Personalmisere freilich auch mildernde Umstände gelten müssen.
Karlsruher SC Form
Am Ende einer durchwachsenen Vorbereitung gelangen dem Karlsruher SC gegen den englischen Drittligisten Fleetwood Town (2:1) und Eintracht Braunschweig (2:1) zwei Siege, die den Glauben an die eigene Qualität stärkten. Dennoch setzten die Badener den Auftakt weitgehend in den Sand. Gegen den VfL Osnabrück lief lange Zeit nichts zusammen und erst in der Schlussphase wurde mit einer Energieleistung aus einem 0:2 noch ein 2:2 gemacht. Danach aber setzte es bei der SpVgg Unterhaching (2:3) und beim SV Werder Bremen II (0:2) zwei Tiefschläge hintereinander, die jedem verdeutlicht haben sollten, dass der Aufstieg beileibe kein Selbstläufer wird. Gegen den SV Wehen Wiesbaden zeigte die Mannschaft dann auch eine Reaktion und gewann, wenn auch nach einem abermaligen Rückstand, noch mit 2:1. Und auch im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen präsentierte sich der KSC gut, auch wenn nach torlosen 90 Minuten in der Verlängerung mit 0:3 verloren wurde. Doch der Auftritt am vergangenen Freitag bei Fortuna Köln geriet dann in jeglicher Hinsicht zu einem Debakel und letztlich war der KSC in der Kölner Südstadt mit einer 0:4-Niederlage sogar noch gut bedient. Die Freistellung von Coach Meister war danach nicht mehr die ganz große Überraschung.
Performance in den letzten Spielen (21%) |
Letzer Sieg gegen Hallescher FC0:2 (Auswärts, 2012) |
Hallescher FC Form
Schon am Ende der Vorbereitung geriet etwas Sand ins Getriebe des Hallescher FC, der seine ersten acht Testspiele allesamt gewinnen konnte, allerdings ausnahmslos gegen Klubs aus unteren Liege. Gegen den 1. FC Lok Leipzig (2:3), den tschechischen Erstligisten Bohemians Prag (2:2) und gegen den 1. FC Union Berlin (1:5) wurde dann keiner der letzten drei Tests gewonnen. Gegen den SC Paderborn fand der HFC dann auch ganz schlecht in die Saison, machte aber mit einer bemerkenswerten Energieleistung aus einem 1:4-Rückstand immerhin noch ein 4:4. Anschließend allerdings verlor Halle sowohl beim VfR Aalen (1:2) als auch gegen Carl Zeiss Jena (0:2), um dann beim VfL Osnabrück kurz vor Schluss noch das 3:3 zu kassieren. Selbstvertrauen tankte die Schmitt-Elf dann zwar im Landespokal beim SV Blau-Weiß Farnstädt (15:0), doch in der Liga ging es direkt danach wieder mit einer Pleite weiter. Gegen die SpVgg Unterhaching zog der HFC mit 1:2 den Kürzeren.
Performance in den letzten Spielen (21%) |
Letzter Sieg gegen Karlsruher SCnoch kein Sieg |
Team News
Während die beiden Ex-Profis Zlatan Bajramovic und Christian Eichner aktuell interimsweise in der Verantwortung stehen, sucht der KSC nach einem neuen Trainer, der schon Erfahrung mitbringen soll, aber gegen Halle sicher noch nicht auf der Bank sitzen wird. Nach der Trennung von Meister wurde derweil bereits der 20 Jahre alte Offensivspieler Oguzhan Aydogan von Besiktas Istanbul ausgeliehen und stellt ab sofort eine Alternative dar. Darüber hinaus könnte auch noch ein Innenverteidiger kommen. Der erste Auftritt am Dienstag im Landespokal gegen den Landesligisten SV Rohrbach (5:0) hat derweil zumindest das Selbstvertrauen gestärkt. Dabei kamen einige zuletzt im zweiten Glied stehende Akteure zum Einsatz, die nach dem Trainerwechsel Hoffnung schöpfen und sich empfehlen konnten.
Die Lage beim Halleschen FC hat sich am vergangenen Wochenende nicht nur wegen der Niederlage gegen Unterhaching zugespitzt, sondern auch, weil mit Royal-Dominique Fennell ein weiterer Leistungsträger verletzt ausgewechselt werden musste. Der Defensiv-Allrounder steht in Karlsruhe voraussichtlich ebenso wenig zur Verfügung wie Mittelfeldregisseur Klaus Gjasula und Torjäger Benjamin Pintol. Gesperrt passen muss überdies Braydon Manu. Immerhin ist aber Abwehrspieler Max Barnofsky nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder einsatzbereit.
Head to Head
Beide Vereine trafen bisher nur in der Saison 2012/13 aufeinander, damals ebenfalls in der 3. Liga, die der KSC am Ende dieses Jahres als Aufsteiger verlassen konnte. Im Hinspiel in Karlsruhe trennten sich beide damals mit einem torlosen Unentschieden. Das Rückspiel in Halle gewann dann der KSC mit 2:0.
Quoten und Vorhersagen
Mit der Siegquote 2,00 von William Hill geht der Karlsruher SC als Favorit ins Spiel, während es für Wetten auf Halle bei Tipico und Bet365 die doppelte Quote 4,00 gibt. Für Tipps auf Unentschieden ist derweil Betvictor mit der Quote 3,50 die ersten Wahl.
Mit zwölf bzw. 13 Gegentoren treffen die beiden schwächsten Abwehrreihen der noch jungen Saison aufeinander. Dennoch geht die Tendenz der Buchmacher eher zu einer torarmen Begegnung, was vermutlich auch am Trainerwechsel in Karlsruhe liegt, dürfte dort doch erst einmal am Defensivverhalten gearbeitet werden. Für Under 2,5 gibt es jedenfalls maximal die Quote 1,81 von 10Bet, während die Quote 2,00 von Bet365 die beste für Over 2,5 ist.
Unser Wett Tipp:
Ein Trainerwechsel setzt oft Kräfte frei. In Karlsruhe könnte das in besonderem Ausmaß der Fall sein, da der entlassene Meister dem Vernehmen nach nicht das beste Verhältnis zu Teilen der Mannschaft gehabt haben soll. Die Qualität im Kader der Badener ist auf jeden Fall unbestritten und sollte gegen einen ersatzgeschwächten Gast aus Erfurt zum Heimdreier reichen – Heimsieg mit der Quote 2,00 von Bet365!