Das Duell zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem FC Hansa Rostock am Samstag (14 Uhr) ist auch im Jahr 2017 noch überaus klangvoll, obwohl beide Vereine ihre besten Zeiten lange hinter sich haben. Doch beide haben nun einen guten Start hingelegt, der auf eine Renaissance hoffen lässt. Magdeburg belegt nach sechs Runden mit 15 Punkten den zweiten Platz und hat die Erwartungen der Fans, die vom Aufstieg träumen, bisher durchaus erfüllt. Rostock liegt mit immerhin elf Zählern auf Rang fünf und scheint zu mehr in der Lage als wie in den letzten Jahren “nur“ den Klassenerhalt zu sichern.
Ausgangslage
Nach zwei vierten Plätzen fiel es den Verantwortlichen des 1. FC Magdeburg schon im Sommer schwer, die Erwartungshaltung der Fans und im Umfeld in Grenzen zu halten. Der Saisonstart mit fünf Siegen in Folge sowie dem Pokal-Coup gegen den FC Augsburg hat die Euphorie freilich nur noch weiter angestachelt. Offiziell hält man sich in Magdeburg zwar weiter zurück, doch man darf davon ausgehen, dass intern der Aufstieg sehr wohl ein Thema ist.
Hansa Rostock hinkte in den letzten Jahren den eigenen Ansprüchen weit hinterher und hat diverse Neuanfänge hinter sich. Auch in diesem Sommer gab es wieder einen Umbruch, wobei diesmal mit Pavel Dotchev ein erfahrener Trainer kam, der schon gezeigt hat, aufstiegsreife Teams formen zu können. Die Zielsetzung ist zwar nicht so offensiv, doch würde man in Rostock schon gerne im vorderen Drittel mitmischen. Und die ersten Wochen der Saison machen sogar Hoffnung auf mehr.
1. FC Magdeburg Form
Nach einer guten Vorbereitung wurde der 1. FC Magdeburg zum Saisonstart mit einer herben 1:4-Niederlage bei der SG Sonnenhof Großaspach richtig kalt erwischt. Dass bei dieser Pleite vieles zusammen kam und das Ergebnis nicht unbedingt der Leistung entsprach, änderte nichts an der großen Enttäuschung, die aber schnell kein Thema mehr war. Denn gleich im ersten Heimspiel gelang mit einem 3:0 gegen Rot-Weiß Erfurt die Wiedergutmachung und danach legte der FCM in der englischen Woche beim SV Meppen (2:1) sowie gegen die Würzburger Kickers (2:1) zwei weitere Dreier nach. Im DFB-Pokal gegen den FC Augsburg gelang dann ein 2:0-Erfolg, der keineswegs unverdient war. Trotz dieses außergewöhnlichen Erfolges wurde die Spannung hoch gehalten und bei Preußen Münster mit 1:0 gewonnen. Und vor der Länderspielpause besiegte Magdeburg die stark gestartete Reserve von Werder Bremen deutlich mit 4:1. Im Landespokal beim SV Schwarz-Gelb Bernburg gelang am vergangenen Wochenende ein müheloses 8:0.
Performance in den letzten Spielen (86%)  |
Letzer Sieg gegen Hansa Rostock4:1 (Heim, 2016) |
Hansa Rostock Form
Hansa Rostock hat mit sechs Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage gegen den VfL Wolfsburg (0:1) eine ansprechende Vorbereitung gespielt und dann auch einen guten Saisonstart hingelegt. Bei den Sportfreunden Lotte gelang ein 2:0-Auswärtssieg, der zwar mit einem 0:0 zu Hause gegen die SG Sonnenhof Großaspach nicht vergoldet werden konnte, doch dafür wurde bei Rot-Weiß Erfurt (1:0) auch das zweite Auswärtsspiel der Saison gewonnen. Das zweite Heimspiel war dagegen eine herbe Enttäuschung, wobei der Hauptgrund für die 1:2-Niederlage gegen den SV Meppen ein früher Platzverweis für Kapitän Amaury Bischoff war. Anschließend setzte es im DFB-Pokal gegen Hertha BSC (0:2) die nächste Niederlage, auf die Rostock aber mit einem klaren 3:0 bei den Würzburger Kickers eine starke Antwort gab. Nach dem dritten Sieg im dritten Auswärtsspiel reichte es dann aber zu Hause gegen Preußen Münster (1:1) wieder nicht zum Dreier. Dafür feierte Hansa im Landespokal bei Schwarz-Weiß Eldena ein lockeres 8:0.
Performance in den letzten Spielen (57%) |
Letzter Sieg gegen 1. FC Magdeburgnoch kein Sieg |
Team News
In Magdeburg gab es kurz vor Transferschluss keine Kaderveränderungen mehr. Dafür setzte Torjäger Christian Beck mit seiner Unterschrift bis 2020 ein starkes Zeichen. Der gegen Bremen verletzt ausgeschiedene Felix Schiller fällt derweil wegen einer Hüftprellung aus. Ebenso wie weiterhin Charles Elie Laprevotte, während Andre Hainault im Landespokal sein Comeback feierte und damit wieder eine Alternative darstellt.
Die Länderspielpause statt in Rostock unter dem Eindruck der schweren Knieverletzung von Torjäger Marcel Ziemer, der monatelang ausfällt. Dennoch verzichtete der FC Hansa auf den letzten Drücker auf eine Nachverpflichtung, nachdem zuvor schon mit Selcuk Alibaz und Marcel Hilßner zwei Offensivspieler nach Saisonbeginn kamen. Wieder dabei ist inzwischen Willi Evseev, während Tommy Gruppe und Christopher Quiring weiter ausfallen. Kapitän Bischoff ist unterdessen ein letztes Mal gesperrt.
Head to Head
Das Duell Magdeburg gegen Rostock hat natürlich eine lange Tradition, waren beide Klubs doch fester Bestandteil der DDR-Oberliga. Insgesamt standen sich beide bereits 65-mal gegenüber. Mit 29 Siegen spricht die Statistik dabei recht klar für Magdeburg, während es Hansa bei 15 Remis nur auf 21 Erfolge bringt. In Magdeburg liest sich die Statistik mit 22 Heimsiegen, fünf Unentschieden und sechs Rostocker Auswärtssiegen sogar noch deutlicher. In der 3. Liga, in der sich beide 2015 erstmals seit der Wende wieder begegnet sind, gab es drei 1:1-Unentschieden sowie 2015/16 einen Magdeburger 4:1-Heimsieg.
Quoten und Vorhersagen
Die Buchmacher sehen im 1. FC Magdeburg mit einer maximalen Quote 1,80 von Unibet den Favoriten, obwohl Rostock bislang auswärts keinen Punkt liegen lassen hat. Für Wetten auf Hansa ist bei Bet365 dennoch die Quote 5,00 drin und auch für Unentschieden fällt die Quote 3,60 von Betway und Betvictor recht hoch aus.
Rostock ist auswärts noch ohne jedes Gegentor, trifft nun aber auf die mit 13 Toren zweitbeste Offensive der Liga und sogar den gefährlichsten Heimsturm. Auf die Hansa-Defensive dürfte Schwerstarbeit zukommen, was sich auch anhand der Quote 1,15 von Tipico für mindestens ein Magdeburger Tor ablesen lässt. Für das vierte Zu-Null-Auswärtsspiel des FC Hansa bietet Tipico derweil die Quote 4,50.
Unser Wett Tipp:
Ob viele Tore fallen, wollen wir nicht prognostizieren, doch insgesamt ist Magdeburg sicher die bessere Mannschaft und zu Hause zu favorisieren, zumal Rostock weiter ohne den wichtigen Bischoff auskommen muss. Wir glauben alles in allem an den nächsten Sieg des FCM – Heimsieg mit der Quote 1,80 von Tipbet!
