Die ATP-Finals finden vom 12. bis 19. November in London statt. Die inoffizielle Weltmeisterschaft ist neben den vier Grand-Slam-Turnieren das Highlight der ATP-Tour. Dabei treten die besten acht Spieler des abgelaufenen Jahres gegeneinander an. Großen Namen wie Novak Djokovic, Andy Murray und Stan Wawrinka fehlen leider diesmal, weil sie bereits vor Monaten das Tennis-Jahr 2017 verletzungsbedingt beenden mussten. Dafür feiert mit Alexander Zverev ein Deutscher seine Premiere und kämpft neben Ruhm und Ehre auch um jede Menge Preisgeld. Alleine das Antrittsgeld liegt bei 191.000 Euro, jeder Sieg in der Gruppenphase ist jeweils 191.000 Euro wert. Kommt man ins Finale, ist man um 585.000 Euro reicher, der Turniersieger erhält stolze 1,7 Mio. Euro.
Der Modus
Die Finals sind das einzige Turnier des Jahres statt, bei dem man auch mit einer Niederlage noch Chancen auf den Titel hat. Die Vorrunde wird in zwei Vierergruppen nach dem Round-Robin-Prinzip (jeder gegen jeden) ausgetragen. Im Falle einer ausgeglichenen Bilanz aus Siegen und Niederlagen werden zuerst die Sätze und anschließend einzelne Games verglichen. Die beiden Gruppensieger treffen im Halbfinale jeweils auf den Zweitplatzierten der anderen Gruppe und ermitteln die Endspielteilnehmer. Die acht Spieler wurden in folgende Vorrundengruppen gelost:
Gruppe Pete Sampras
- Rafael Nadal
- Dominic Thiem
- Grigor Dimitrov
- David Goffin
Gruppe Boris Becker
- Roger Federer
- Alexander Zverev
- Marin Cilic (CRO)
- Jack Sock (USA)
Die Teilnehmer im Überblick
Rafael Nadal: 4,50-Quote bei bet 365
6 Turniersiege (French Open, US Open, Monte Carlo, Madrid, Barcelona, Peking) und dazu noch 4 Final-Teilnahmen (Australian Open, Miami, Shanghai, Acapulco) haben dem Spanier nicht nur frühzeitig die Qualifikation für die World Tour Finals gebracht, sondern garantieren auch, dass er die Saison unabhängig vom Ausgang des letzten Turniers auf Weltranglistenplatz 1 beenden wird. In Paris musste er allerdings wegen Knieschmerzen vor seinem Viertelfinale aufgeben. Hinter seiner Fitness und Form in London steht ein Fragezeichen, zudem sind die Finals das einzige große Turnier, das der „Stier aus Manacor“ noch nie gewinnen konnte.
Roger Federer: 1,66 bei bet365
Federer hat die Saison mit einem Paukenschlag bei den Australian Open begonnen und eilt seitdem von Erfolg zu Erfolg. 7 Turniersiege (Australian Open, Wimbledon, Indian Wells, Miami, Shanghai, Halle, Basel) und eine weitere Final-Teilnahme in Montreal haben ihm trotz einer Pause über die komplette Sandplatzsaison hinweg souverän nach London eingebracht. Zuletzt gewann er in seiner Heimat Basel, gönnte sich dann beim Masters in Paris eine Pause und ist bei den Finals ohne Frage der Top-Favorit auf den Titel.
Alexander Zverev: 8,50 bei bet365
Das Jahr 2017 markiert den Durchbruch des Deutschen in die Weltspitze. 5 Turniersiege (Rom, Montreal, Washington, Montpellier, München) und ein weiteres Finale in Halle sicherten ihm zum ersten Mal einen Platz unter den besten Spielern des Jahres. Bei den ganz großen Events (Grand Slams) fehlt es dem 20-Jährigen allerdings ab und an noch an Konstanz. Die wird er jedoch in der O2 Arena brauchen, wenn er eine Chance haben will. Nichtsdestotrotz hat der deutsche Shootingstar ein Wahnsinnsjahr zurückgelegt und ist auf jeden Fall ein Anwärter auf das Halbfinale.
Dominic Thiem: 23,00 bei bet365
Der Österreicher hat sich zum zweiten Mal in Folge ins Teilnehmerfeld von London gespielt. Besonders in der ersten Jahreshälfte konnte er mit einem Turniersieg in Rio de Janeiro und Finalteilnahmen in Madrid und Barcelona sowie dem Halbfinale bei den French Open zahlreiche wichtige Punkte sammeln. Doch speziell in der Hartplatz-Saison konnte Thiem nicht mehr überzeugen und dürfte es in London schwer haben, die Vorrunde zu überstehen.
Marin Cilic: 13,00 bei bet365
Cilic hat in diesem Jahr in Istanbul auf Sand gewonnen. Daneben hat das Erreichen der Endspiele von Wimbledon und Queens das Punktekonto des Kroaten gefüllt. Seit über 3 Jahren immer in den Top 15 zu finden, muss man den US Open Sieger von 2014 immer auf der Rechnung haben. Das Halbfinale ist locker drin und bei entsprechendem Turnierverlauf vielleicht sogar mehr?
Grigor Dimitrov: 11,00 bei bet365
Grigor Dimitrov startete mit dem Sieg in Brisbane und dem Halbfinale bei den Australian Open äußerst vielversprechend ins Jahr. Danach gewann der Bulgare auch noch sein Heimturnier in Sofia. Anschließend schien er wie allerdings so oft ein wenig den Fokus zu verlieren und es folgten diverse eher kurze Turnierauftritte. Im Spätsommer nahm seine Saison aber wieder Fahrt auf und viele gute Ergebnisse (inklusive des Sieges beim Masters in Cincinnati und dem Finale von Stockholm) sicherten ihm seine erste London-Teilnahme. Wird es eine gelungene Premiere für Dimitrov, der aufgrund seiner sauberen Technik (u.a. bei der einhändigen Rückhand) von vielen als Nachfolger von Roger Federer gehandelt wird.
David Goffin: 21,00 bei bet365
Goffin wurde über Jahre als potentieller Top-10-Spieler gehandelt und damit auch als potentieller Kandidat für einen Platz unter den 8 Spielern, die sich für die World Tour Finals qualifizieren. Bisher war der Belgier am Ende aber immer ein Stück hinten dran. 2017 macht ihn ein toller Jahres-Endspurt mit Titeln in Shenzen und Tokio zu einem von drei Debütanten in London. Was ist in der O2-Arena für „Mr. Konstanz“ drin?
Jack Sock: 23,00 bei bet 365
Der absolute Last-Minute-Teilnehmer, denn erst mit den 1000 Punkten für seinen Sieg in Paris schnappte er dem Spanier Pablo Carreno Busta bei letztmöglicher Gelegenheit den Startplatz in London weg. Warum der US-Boy dort so gefährlich ist? Seine Form und plus das errungene Selbstvertrauen aus Paris machen ihn zu einer Wundertüte. Außerdem kann er bei seiner Premiere frei aufspielen. Bei den Finals könnte er wieder für Aufsehen sorgen.
Unser Wett-Tipp zu den ATP World Tour Finals in London
Es wird auf jeden Fall eine Premiere im Endspiel geben, denn Roger Federer ist der einzige Teilnehmer, der bei den Finals bereits im Finale stand (bereits 10-mal). Unser Redakteur geht davon aus, dass es für den Maestro im Jahr 2017 die Nummer 11 geben wird, die er mit einem Sieg gegen Alexander Zverev krönen wird.