Sportwetten sind Reiz, Faszination und eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Gemeinsam mit Freunden verfolgt man am freien Wochenende das Spiel des Lieblingsvereins in der Bundesliga und zittert um Auf- oder Abstieg, Meisterschaft oder um die nächste Runde im Pokal. Mit einer Wette auf die eigene Mannschaft wird der Spieltag noch spannender. Wenn man gewinnt, ist die Freude umso größer und die Euphorie auf die kommenden Partien steigt. Irgendwann fängt man an, mehrere Spiele miteinander zu kombinieren, um so den möglichen Gewinn zu steigern. Wenn auch die Wetteinsätze immer größer werden, sollten erste Alarmglocken klingeln.
Die Gefahr, in einen Abwärtsstrudel gezogen zu werden, ist real und steigt von Einsatz zu Einsatz. Von Wette zu Wette. Im Folgenden klären wir auf, wann man beim Wetten eine Pause einlegen sollte.
Gewinnen macht glücklich – aber was ist mit dem Gegenteil?
Glücksspielsucht kann in den unterschiedlichsten Formen auftreten. Auch wenn man süchtig danach ist, Sportwetten zu platzieren, leidet man an Spielsucht. Im Grunde resultieren nämlich alle Suchtformen aus dem gleichen Schema heraus: Es geht um den Nervenkitzel beim Wetten und die Aussicht auf den ganz großen Gewinn.
Vor allem, wenn es einem Spieler gelingt, zu Beginn den Jackpot zu knacken oder bei Sportwetten erfolgreich zu sein, steigt die Gefahr der Spielsucht.
Nach einem Gewinn fühlt man sich großartig, fast so, als könnte man alles erreichen.
Diese Emotionen wollen Süchtige dann immer wieder erleben und investieren in Sportwetten, Spielautomaten oder zocken am Pokertisch und das so lange, bis die Glückshormone wieder zurückkommen. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Sportwetten haben immer auch mit Glück zu tun
Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Plattformen einen Willkommensbonus für neue Kunden anbieten. So sollen die Neulinge auf den Geschmack gebracht werden. Im Idealfall endet dann auch direkt das erste Spiel oder die erste Wette mit einem Gewinn.
Vor allem Sportfans haben natürlich ein erhöhtes Risiko, süchtig nach Sportwetten zu werden. Die Analyse von Spielen, Daten und vergangenen Begegnungen, all das kann einem den Eindruck vermitteln, mehr zu wissen als die Buchmacher.
Man unterliegt dem Irrglauben, dass Wissen einem mehr Gewinn einbringen kann als pures Glück. Und genau an diesem Punkt sollte man sein eigenes Spielverhalten reflektieren, denn an dieser Stelle kann eine Spielsucht entstehen.
Man sollte sich immer wieder vor Augen halten, dass auch die sogenannten Experten sehr oft falsch liegen, wenn es um eine Spielprognose geht.
Spielsucht: Das sind die Alarmsignale
Dreht sich im eigenen Leben immer mehr um das Platzieren von Wetten und beispielsweise der Untersuchung von Spielerdaten, Toren und Aufstellungen, sollte man ebenfalls aufmerksam werden.
Rücken andere Dinge immer weiter in den Hintergrund oder spielen gar keine Rolle mehr, ist Obacht geboten. Ein weiteres Alarmsignal ist es, wenn man Geld verspielt, das man eigentlich gar nicht hat.
Sollten Betroffene sich zum Beispiel Geld von Freunden und Bekannten leihen, in dem Aberglauben bei der nächsten Wette alles zurückzahlen zu können, sind sie möglicherweise schon in einem Teufelskreis gefangen, der nur mit einer Therapie durchbrochen werden kann.
Denn auch wenn man einmal richtig getippt hat, besteht die Möglichkeit danach eine Serie von Niederlagen hinnehmen zu müssen. Im Endeffekt sind dann die Einsätze größer als der aus der Wette resultierende Gewinn.
Süchtig nach Sportwetten: Was tun?
Was kann man tun, wenn man bei sich selbst oder einer anderen nahestehenden Person gefährdendes Spielverhalten bemerkt? Zunächst einmal sollte man sich an eine Beratungsstelle wenden. Auch Therapeuten oder Selbsthilfegruppen können helfen, der Suchtfalle zu entgehen.
Die meisten Wettanbieter haben zudem Maßnahmen zur Spielsuchtprävention im Programm. Man kann so beispielsweise die maximalen wöchentlichen Einsätze limitieren oder sich selbst ab einem bestimmten Betrag vom Wettbetrieb ausschließen.
Anlaufstellen um Hilfe zu finden, gibt es viele. Im Falle einer Spielsucht ist es zunächst wichtig, das Schweigen zu brechen und um Unterstützung zu bitten.