Nach drei verlorenen Spielen in Folge rutscht der VfL Wolfsburg erneut in den Abstiegskampf. Nach dem Zwischenhoch im Februar glaubte man in der Autostadt die Krise schon endgültig überwunden. Doch nach der 0:3-Niederlage in Augsburg am vergangenen Sonntag ist der Abstand zum Relegationsplatz wie zum ersten Abstiegsplatz auf fünf Punkte zusammengeschrumpft. Dabei war der Gegner vom Sonntag ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf. Wolfsburg muss im Saisonfinale noch gegen Dortmund und am letzten Spieltag gegen den FC Bayern ran, gegen die man kaum punkten wird, wenn man gegen die Augsburger untergeht. Am kommenden Samstag steht gleich das nächste Kellerduell auf dem Plan: Wolfsburg empfängt den Tabellensechzehnten Arminia Bielefeld. Die Partie müssen die Wolfsburger gewinnen, sonst wird es richtig eng.
VfL-Coach Florian Kohfeldt saß zwar am Sonntag nicht auf der Bank, da er an Covid-19 erkrankt war. Das kann aber kaum als Entschuldigung für den lustlosen Kick der Wolfburger herhalten. Kohfeldt wird übrigens vorerst weiter fehlen, da er sich am Dienstag nicht freitesten konnte.
Wolfsburgs erschreckend schwacher Auftritt in Augsburg
Die von Co-Trainer Vincent Heilmann angeleiteten Wolfsburger hatten Sonntag mehr Ballbesitz. Das ist aber auch schon alles, was man zugunsten der Werkself vermerken konnte. Ansonsten liefen sie deutlich weniger als die Gastgeber, verteidigten schlechter und waren in der Offensive nie zwingend.
Vieles wirkte zu verspielt, zu wenig gradlinig, und vor allem zu träge. So kam schließlich nichts Zählbares zustande.
VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke resümierte, der große Unterschied sei in den Strafräumen zu beobachten gewesen. Man habe im eigenen Sechzehner nicht so konsequent verteidigt, wie sich das in einem Bundesligaspiel gehöre. Und im gegnerischen Sechzehnmeterraum habe man den Ball nicht zum Mann gebracht.
Schmadtke: “Müssen verstehen, dass wir im Abstiegskampf sind”
Überhaupt machten die Wolfsburger am Sonntag den Eindruck, als hätten sie nicht verstanden, was die Stunde geschlagen hat. Gegen eine Mannschaft wie Augsburg, die nur einen Platz unter der Werkself steht, hätte man ganz anders auftreten müssen. Und das heißt vor allem: punkten müssen!
VfL-Boss Schmadtke mahnte denn auch nach dem Spiel eine andere Einstellung an. Man müsse den Abstiegskampf verstehen und begreifen, dass man sich deutlich mehr wehren müsse. Ansonsten bekäme man ein größeres Problem, als man es eh schon habe, so Schmadtke.
Gelingt den Wolfsburgern gegen Bielefeld die Trendwende?
Kommenden Samstag hat man Arminia Bielefeld in der Volkswagen Arena zu Gast. Die Arminia stehen momentan mit einem Rückstand von fünf Punkten drei Plätze hinter Wolfsburg auf dem Relegationsplatz. Die Bielefelder zeigten sich zuletzt ähnlich formschwach wie die Wolfsburger.
Im Kellerduell gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Samstag bewiesen sie aber mehr Kampfeswillen als die Kohfeldt-Elf, und errangen immerhin einen Punkt.
Die Buchmacher glauben jedoch, dass der VfL das Heimspiel gegen die Arminen für sich entscheiden wird. Wettanbieter Betonic etwa sieht für Wolfsburg eine 1.66-Quote vor, für die Gäste dagegen eine 5.20. Sollte es gegen Bielefeld dennoch schiefgehen, wären die Wolfsburger akut abstiegsgefährdet.
Langzeitwette: Schafft Wolfsburg den Klassenerhalt?
Bei Betonic findet sich auch das Angebot für eine Langzeitwette auf die möglichen Bundesliga-Absteiger. Tabellenschlusslicht Greuther Fürth taucht hier gar nicht mehr auf, weil man davon ausgeht, dass hier alle Messen gesungen sind.
Bielefeld hat hier eine 1.60er Quote. Der Buchmacher hält also den Abstieg der Arminen für sehr wahrscheinlich, ebenso wie den von Hertha BSC Berlin (Quote 2.10). Auch den VfB Stuttgart sieht man hier als Wackelkandidaten (Quote 3.00).
Der VfL Wolfsburg dagegen bekommt bei Betonic eine Quote von 25.00, da die Werkself zugegebenermaßen noch etwas Luft zu den Abstiegsplätzen hat. Das heißt aber: wenn man richtig tippt, dass Wolfsburg am Ende trotzdem absteigt, kann man hier viel Geld gewinnen!