Manuel Neuer wird am heutigen Samstag sein “offizielles” Comeback in der DFB-Auswahl feiern. Das WM-Testspiel gegen Österreich ist sein erstes Länderspiel seit über 18 Monaten. Es ist zugleich ein echtes Schicksalsspiel für den 32-jährigen, denn die Partie wie ausschlaggebend dafür sein ob Neuer zur WM-Endrunde mitkommt oder nicht.
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde viel über die WM-Teilnahme von Manuel Neuer diskutiert und spekuliert. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft fiel seit September 2017 mit einer Fußverletzung aus und feierte erst Anfang Mai sein Trainingscomeback. Nun soll Neuer auch wieder auf den Platz zurückkehren, im letzten WM-Test bevor Bundestrainer Joachim Löw seinen finalen 23er Kader bekannt geben muss, wird der 32-jährige zwischen den Pfosten stehen. Sollte Neuer die “Feuerprobe” gegen Österreich überstehen, steht einer WM-Teilnahme nichts mehr im Wege.
Neuer-Comeback: Fußball-Welt ist gespalten
Sein letztes Pflichtspiel im Trikot der DFB-Elf hat Manuel Neuer am 11. Oktober 2016 gegen Nordirland absolviert. Die Leidenszeit von knapp 600 Tagen ohne Länderspiel ist nun jedoch zu Ende. Joachim Löw hat sich bereits zu Beginn der Woche festgelegt, dass Neuer gegen Österreich von Anfang an spielen wird: “Wenn alles okay ist, dann wird er morgen von Anfang an im Tor stehen.” Zudem hat der Bundestrainer betont, dass Neuer nur zur WM-Endrunde mitreist als Nr. 1. Damit hat Löw seine “ganz oder gar nicht”-Mentalität in Sachen Neuer nochmals unterstrichen. Ließt man jedoch zwischen den Zeilen, deutet alles deutet darauf hin, dass der Bayern-Torwart als Nummer 1 mit nach Russland reist. Die Eindrücke im Trainingslager in Südtirol sind gut. Beim Testspiel gegen die deutsche U20 stand Neuer bereits im Tor und konnte überzeugen. Die Sportliche Leitung verteilte praktisch jeden Tag Komplimente an Neuer. Eine finale Entscheidung diesbezüglich ist jedoch noch nicht gefallen so Löw: “Spiele sind etwas anderes als Training. Die finale Entscheidung fällt am Sonntagabend.”
Löw über @Manuel_Neuer: “Er hat keine Probleme. Er steht gegen Österreich im Tor.”
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Während Löw überzeugt davon ist, dass Neuer in der Lage ist seine Topform bei der WM abzurufen, gibt es auch kritische Stimmen in Sachen Neuer-Comeback zur WM. Unter anderem Ex-Nationalspieler Oliver Kahn hat sein Zweifel ob Neuer nach so einer langen Pause tatsächlich bei 100 Prozent ist: “Ob er wirklich in den entscheidenden Momenten auf allerhöchstem Niveau spielen kann, wird sich zeigen.” Kahn betonte jedoch auch, dass der mehrfache Welttorhüter seine “Sonderstellung” innerhalb der DFB-Elf genießt: “Bei keinem anderen Spieler hätte man daran gedacht, ihn ohne jede Spielpraxis mitzunehmen Neuer hat sich dieses Vertrauen erarbeitet.”
Löw testet weitere Wackelkandidaten
Nicht nur Manuel Neuer steht gegen Österreich unter besonderer Beobachtung, der Bundestrainer muss insgesamt vier Spieler aus seinem vorläufigen Kader streichen, alles andere als eine einfach Aufgabe. Jonathan Tah, Nils Petersen und Sebastian Rudy werden als erste Streichkandidaten angesehen. Bei den Keepern wird Löw entweder Kevin Trapp oder Bernd Leno nach Hause schicken, falls Neuer hundertprozentig fit ist.
Insgesamt betrachtet ist die Personalsituation jedoch gut innerhalb der DFB-Elf, dies hat auch Bundestrainer Löw bestätigt: “Wir haben im Vergleich zu anderen Turnieren Gott sei Dank keine verletzten Spieler.” Toni Kroos, Mats Hummels, Thomas Müller und Jerome Boateng werden gegen Österreich zwar alle samt aussetzen, sind jedoch nicht verletzt.