WM-Aus hat auch finanzielle Konsequenzen: “Die Mannschaft” erhält keine Prämie

DFB-Team: Müller rettet Deutschland mit einem Traumtor das 1:1-Unentschieden gegen Spanien
foto2press

Nicht nur sportlich verlief die Weltmeisterschaft in Russland für das deutsche Team enttäuschend. Nach den teilweise desaströsen Leistungen bekommen die Spieler nun keine Prämien. Bei einer Titelverteidigung hätte der DFB pro Spieler 350.000 Euro locker gemacht.

Das Aus nach der Gruppenphase wird Konsequenzen haben. Ob und welche Spieler nach dem Turnier in Russland aufhören, ist allerdings noch nicht klar. Auch die Frage, ob Bundestrainer Joachim Löw trotz jüngst verlängertem Vertrag bis 2022 Coach bleiben wird, ist offener denn je. Die nächsten Tage und Woche wird viel diskutiert werden. Die Spieler haben nun Gelegenheit, ein wenig Urlaub nachzuholen, bevor sie bei ihren Klubs in die Vorbereitung zur neuen Saison einsteigen werden.

400 Millionen US-Dollar schüttet der Weltverband FIFA bei der Weltmeisterschaft in Russland an die Teilnehmernationen aus. Deutschland erhält umgerechnet 6,7 Millionen Euro Preisgeld – wie jedes der 16 Teams, das in der Vorrunde ausscheidet. Hinzu kommen noch rund 1,3 Millionen Euro für die Turniervorbereitung. Der neue Weltmeister wird dagegen satte 32,1 Millionen Euro kassieren.

Die deutschen Nationalspieler bekommen vom DFB zum ersten Mal seit langer Zeit keine Prämien. Erst ab dem Viertelfinale hätte es Sonderzahlungen (75.000 Euro pro Spieler) gegeben. Hätte “Die Mannschaft” die Titelverteidigung geschafft, hätte der DFB 350.000 Euro an jeden Spieler gezahlt. Vor vier Jahren erhielten die Spieler für den WM-Titel in Brasilien jeweils 300.000 Euro. Immerhin: Damit spart sich der DFB rund acht Millionen Euro. Was die Weltmeisterschaft den Verband gekostet hat, ist noch unklar.

Gesparte Prämien sollten nun in eine bessere Ausbildung fließen

Sicherlich wäre der DFB gut beraten, das gesparte Geld nun wieder vermehrt in die Ausbildung junger Spieler und vor allem auch der Trainer zu stecken. Zu offensichtlich war es in den letzten Jahren, dass andere Nationen in der Jugend vorbeizogen. Dazu zählen vor allem Frankreich, England und Belgien.

Die deutsche Nationalmannschaft war am gestrigen Mittwoch nach einem 0:2 gegen Südkorea als Gruppenletzter aus der WM ausgeschieden. Im Parallelspiel schlug Schweden Mexiko mit 3:0 und zog als Gruppensieger in das Achtelfinale ein. Mexiko wurde Zweiter, Südkorea Dritter. In den Achtelfinals trifft Schweden auf die Schweiz und Mexiko bekommt es mit Brasilien zu tun. Hätte Deutschland Südkorea geschlagen, wäre es am Montag zum erneuten Aufeinandertreffen des Teams von Bundestrainer Joachim Löw und Brasilien gekommen. 2014 schlug Deutschland Brasilien in einem legendären Halbfinale mit 7:1. Das Team von 2018 schien von dieser Form ganze Galaxien entfernt zu sein.