WM 2026 im Free-TV: Rechtevergabe weiterhin ungeklärt

Wird die WM 2026 im deutschen Free-TV zu sehen sein? Derzeit ist die Antwort auf diese Frage noch ein wenig unklar.

Wenn im Jahr 2026 die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und in Mexiko stattfindet, kann natürlich nur ein kleiner Bruchteil der Fans weltweit überhaupt live dabei sein. Ein Grund mehr, dass sich schon jetzt viele Menschen fragen, wo man die Spiele live im Fernsehen verfolgen kann. Leider ist die Rechtevergabe zur WM 2026 aber immer noch ungeklärt.

Bedeutet das im schlimmsten Fall, dass wir die WM 2026 im TV nicht verfolgen können und auf kostenpflichtige Angebote zurückgreifen müssen? Wir fassen zusammen, was bis jetzt zu den Übertragungsrechten für die WM bekannt ist.

Zeitplan der FIFA

Als es um die WM 2022 in Katar ging, hat die FIFA schon acht Jahre im Vorfeld die Übertragungsrechte geklärt. Nun sind es nur noch zwei Jahre bis zur Weltmeisterschaft 2026 und die Übertragungsrechte sind ungeklärt. Es handelt sich also um eine sehr ungewöhnliche Situation.

Laut DWDL hat die FIFA noch nicht einmal einen konkreten Zeitplan veröffentlicht, wann die deutschen Fernseh-Rechte bekannt gegeben werden sollen. Muss man sich nun also Sorgen machen, dass die WM 2026 möglicherweise nicht im Free-TV übertragen wird?

Rechtevergabe in anderen Ländern bereits entschieden

In Deutschland herrscht noch Unklarheit, aber in anderen Ländern ist die Rechtevergabe für die Übertragung der WM 2026 schon durch. Die M6 Group hat zum Beispiel für Frankreich die Rechte erworben. In Österreich wird es weiterhin ORF sein, die live im Fernsehen die Spiele übertragen dürfen.

Dass es eine frühe Rechteabsicherung gibt, ist auch für die Sender wichtig. Da es sich um ein Großereignis handelt, kann entsprechend besser geplant werden. Dazu kommt, dass eine erhöhte Anzahl an Spielen übertragen wird (104 Spiele mit insgesamt 48 Mannschaften). Dadurch erhöht sich auch die Turnierdauer, sodass ein hohes Maß an Organisation nötig ist.

Möchte niemand die Rechte erwerben?

Wenn wir jetzt über Zeitverschiebung sprechen, kann das natürlich ein möglicher Grund sein, warum es vielleicht zu wenig Angebote gibt. Möchte niemand das Risiko niedriger Einschaltquoten eingehen, wenn die Spiele in Amerika, Mexiko und Kanada tagsüber und abends stattfinden, bei uns dann aber aufgrund der Zeitverschiebung nachts angesehen werden müssen? Österreich hat das offenbar nicht gestört und man konnte sich einigen.

Dennoch wäre es eine mögliche Begründung, warum es mit der Rechtevergabe in Deutschland noch nicht geklappt hat. Gerade private TV-Anbieter haben die Herausforderung, dass sie die späte Übertragung der Spiele auch Werbekunden noch schmackhaft machen müssen.

Der Sportchef von ZDF (Yorck Polus) hatte sich ebenfalls schon einmal gegenüber DWDL geäußert. So hieß es, dass es zunehmend schwerer sei, dass man sich vorstellen könnte, dass zwei Sender in Deutschland (damit sind ZDF und ARD gemeint) die WM alleine übertragen könnten – gerade im Hinblick auf insgesamt 48 Teams und eben nunmehr 104 Spiele.

Wer wird Höchstbietender?

Bei der EM 2024 und auch üblicherweise gibt es ein Bieterverfahren. Der Höchstbietende erhält dann den Zuschlag. In diesem Jahr war es die Telekom, die wiederum an ARD, ZDF und auch RTL Sub-Lizenzen verkauft hat.

Es könnte möglich sein, dass künftig immer weniger Spiele bei EMs und WMs im Free-TV zu sehen sein werden. Auch öffentlich-rechtliche Sender müssen Sparmaßnahmen durchführen und stehen den steigenden Kosten für Übertragungen gegenüber. Für Fans ist das allerdings sehr enttäuschend, da natürlich nicht jeder ein kostenpflichtiges Abo abschließen möchte oder kann.

Obwohl es noch zwei Jahre Zeit sind bis zum Turnier, bleibt in Deutschland noch eine große Unsicherheit.