Das WM-Aus von Tunesien und Panama stand bereits vor dem letzten Vorrunden-Spieltag fest, dennoch waren beide Teams im direkten Duell am Donnerstagabend darum bemüht sich ordentlich vom Turnier zu verabschieden. WM-Neuling Panama schnupperte an seinem ersten WM-Sieg, am Ende musste man sich dennoch mit 1:2 gegen die Nordafrikaner geschlagen geben.
Panama und Tunesien galten bereits unmittelbar nach der Auslosung der Vorrundenphase als krasse Außenseiter in der Gruppe G. Am Ende sollten die Experten Recht behalten, denn beide Teams mussten sich in den ersten beiden Spielen gegen England und Belgien jeweils (deutlich) geschlagen geben. Am letzten Vorrunden-Spieltag stand das direkte Duell der bereits ausgeschiedenen Mannschaften an. In einer abwechslungsreichen Partie setzten sich am Ende die leicht favorisierten Tunesier mit 2:1 durch.
Ben Youssef und Khazri drehen das Spiel für Tunesien
Beide Teams traten im Vergleich zum zweiten Vorrundenspiel deutlich verändert auf. Während Panamas Coach Hernan Dario Gomez vier Wechsel an seiner Startelf vornahm, waren es bei Tunesien sechs neue Spieler die von Anfang an ran durften.
Vor knapp 38.000 Zuschauern in Saransk präsentierte sich Tunesien in der ersten Hälfte als die klar spielbestimmende Mannschaft und kam am Ende auf 73 Prozent Ballbesitz. Doch wie gegen England und Belgien taten sich die Tunesier sichtlich schwer Torchancen zu erspielen. Panama hingegen konzentrierte sich zunächst auf die eigene Defensive und wollte eine erneut hohe Niederlage verhindern.
In der 33. Minute kam es dann jedoch so, wie es oftmals im Fußball kommt. Der Außenseiter Panama ging quasi aus dem Nichts mit 1:0 in Führung: Rodriguez versuchte sein Glück aus der Distanz, Meriah fälschte den Ball unhaltbar für Keeper Mathlouthi ab. Sichtlich angestachelt durch den Rückstand drängte Tunesien auf den direkten Ausgleich, doch Ben Youssef und Khazri und Penedo scheiterten kurz vor dem Seitenwechsel jeweils an Penedo. So blieb es zur Pause beim 1:0 aus Sicht von Panama.
Zu Beginn der zweiten Hälfte standen erneut Ben Youssef und Khazri im Fokus, doch diesmal machten es die beiden Tunesier deutlich besser. In der 51. glich Ben Youssef zunächst für die Afrikaner aus, wenige Minuten später (66.) war Khazri zur Stelle und drehte die Partie mit seinem 2:1 für die Tunesier. Die Adler von Kartago agierten auch nach der Führung deutlich aggressiver und Panama ließ von Minute zu Minute immer mehr nach. Beinahe hätte Panama dennoch den Ausgleich erzielt, doch Barcenas-Treffer in der 73. wurde wegen eines Fouls von Tejada nicht gegeben. Anschließend flachte die Partie ab, Tunesien spielte es clever zu Ende und brachte den knappen aber dennoch verdienten 2:1-Sieg ins Ziel.
Auch wenn der Sieg letztendlich keinerlei Auswirkungen mehr auf die Gruppe hatte, war der Jubel bei den Tunesiern groß. 40 Jahre mussten die Nord-Afrikaner auf einen erneuten Sieg bei einer Weltmeisterschaft warten. 1978 konnte man zuletzt mit 3:1 gegen Mexiko gewinnen. Danach hatte es in 13 Spielen vier Unentschieden und neun Niederlagen gegeben.
Die Stimmen zum Spiel
Nabil Maaloul zeigte sich nach dem Spiel sichtlich zufrieden: “Wir haben heute verdient gewonnen. Nach der Auslosung wussten wir, dass wir wahrscheinlich höchstens Dritter in dieser Gruppe werden würden. Die arabischen Teams sind noch nicht auf dem Toplevel. Wir brauchen mehr Spieler, die in den großen Ligen spielen.”
Panamas Coach Hernan Dario Gomez betonte, dass seine Mannschaft sich deutlich besser präsentiert hat als in den ersten beiden Spielen. Etwas überraschend hat er zudem seine Zukunft als Nationaltrainer offen gelassen: “Das heutige Spiel war deutlich ausgeglichener als die beiden Spiele von uns zuvor. Ich bin ein bisschen müde und werde mir Zeit nehmen, um über meine Zukunft als Trainer nachzudenken.”