Nach dem 5:0-Sieg von Gastgeber Russland im Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien hat die WM 2018 am zweiten Tag nur wenig Fahrt aufgenommen. Die ersten beiden Spiele am heutigen Freitag zwischen Uruguay und Ägypten sowie Marokko und dem Iran waren fußballerisch eher auf bescheidenem Niveau, brachten aber jeweils einen später Gewinner hervor.
In der ersten Partie war eine spannende Frage schon vor dem Anpfiff geklärt. Ägyptens Superstar Mo Salah hat es nach seiner im Finale der Champions League erlittenen Schulterverletzung nicht rechtzeitig geschafft und saß zu Beginn der Partie gegen Uruguay nur auf der Bank, auf der er dann auch 90 Minuten bleiben sollte. Und Salahs Fehlen merkte man dem Spiel Ägyptens definitiv an. Die Pharaonen verteidigten zwar ebenso kompakt wie geschickt, doch im Spiel nach vorne lief nur sehr wenig zusammen. Auf der anderen Seite war Uruguay optisch klar überlegen, hatte aber nicht genügend Tempo in den eigene Aktionen und schaffte es zu selten, die gut markierten Stürmerstars Luis Suarez und Edinson Cavani in Position zu bringen. Beide kamen zwar letztlich dennoch zu ihren Chancen, brachten den Ball aber nicht im Tor des starken Mohamed El Shenawy unter. Am Ende musste dann eine Standardsituation die Entscheidung bringen. Eine Minute, nachdem Cavani noch per Freistoß am Pfosten gescheitert war, war Innenverteidiger Jose Maria Gimenez nach einer Freistoßflanke zur Stelle und traf in der 89. Minute zum goldenen 1:0.
Bouhaddouz als Pechvogel Marokkos
Im zweiten Spiel zwischen Marokko und dem Iran dauerte es sogar noch länger. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit durfte der Iran jubeln, brachte den Ball aber nicht selbst im marokkanischen Tor unter. Der eingewechselte Aziz Bouhaddouz vom FC St. Pauli köpfte einen Freistoßflanke von Ehsan Haji Safi ins eigene Netz und besiegelte so eine sicher nicht nötige Niederlage.
Denn die spielerisch guten Marokkaner waren die bessere Mannschaft, nutzen aber vor allem im ersten Durchgang ihre Chancen nicht. In der zweiten Hälfte ging dann auch wegen vieler Unterbrechungen nahezu jeder Spielfluss verloren, sodass die Entscheidung fast nur durch einen ruhenden Ball fallen konnte.