WM 2018: Schocksekunde für Brasilien! Neymar bricht Training ab

Neymar
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Gegen die Schweiz hat Neymar gelitten. Insgesamt zehn Mal wurde der Superstar aus Brasilien gefoult. Am Vormittag musste er das Training wegen Schmerzen im Knöchel abbrechen. Trotz der Entwarnung bleiben letzte Zweifel.

Plötzlich konnte Neymar nicht mehr lachen. Frustriert trat der Superstar Brasiliens den Ball über das Feld – mit seinem linken Fuß. Denn der rechte war kaum noch zum Auftreten fähig, was das schmerzverzerrte Gesicht bescheinigte. So humpelte Neymar am Dienstag Nachmittag im Quartier der Selecao vom Platz und versetzte der fußballverrückten Heimat einen ordentlichen Schock.

Zwar bemühte sich der brasilianische Verband schnell um Beschwichtigung und eine Zerstreuung der Sorgen. So soll der wohl teuerste Fußballer der Welt schon heute wieder zurück ins Training kommen. Zudem hätten die Schmerzen angeblich nichts mit dem zu Beginn des Jahres gebrochenen Mittelfuß zu tun. „Es ist der Knöchel, der schmerzt“, äußerte sich Verbandssprecher Rodrigues. Dennoch bleiben Zweifel. Denn schon beim eher enttäuschenden 1:1 beim Spiel gegen die Schweiz verließ Neymar nach harten Zweikämpfen angeschlagen das Stadion.

„Wenn die Gegenspieler treten, dann müssen die Schiedsrichter verstärkt darauf achten“, klagte der 222-Millionen-Mann. Nach einem Pressschlag lokalisierte der Teamarzt Lasmar sofort: „Der Schlag fand auf den Knöchel statt, aber nicht auf den Fuß. Daher halte ich ihn aus ärztlicher Sicht für 100 Prozent einsatzbereit.“

Doch daran können seit dem abgebrochenen Training nun berechtigte Zweifel bestehen, immerhin findet das nächste Spiel schon am Freitag statt, das zweite Gruppenmatch gegen Costa Rica. Am Dienstag sagte Lasmar, als Neymar das Training vorzeitig verlassen hatte: „Das war kein Pressschlag. Es war der Ball, den er unglücklich auf den Fuß bekam.“ Bereits vor dem Spiel gegen die Schweizer hatte Trainer Tite gesagt: „Zu 100 Prozent ist Neymar noch nicht genesen.“

Heftige Attacken der Schweizer gegen Neymar

Wie hätte er auch? Gerade mal drei Monate nach einem Bruch im Mittelfußknochen nahm er das Training wieder auf, und zwar für ein verhältnismäßig eher unbedeutendes Spiel für Paris. Die OP des 26-Jährigen fand am 3. März in Belo Horizonte statt. Sein Comeback feierte er Anfang Juni gegen Kroatien in Liverpool und bescheinigte sofort seinen Wert anhand eines Traumtors.

Es zeigte sich schon häufiger, wie wichtig es für die Selecao ist, einen vollständig genesenen Neymar dabei zu haben. Zuletzt in der unangenehmen Partie gegen die Schweizer. Nach einer starken Phase zu Beginn, in welcher auch Neymar deutlich mit Freude spielte, wurde die Leistung der Brasilianer immer flacher.

Nach einigen Attacken der Gegner verlor Neymar den Spaß. Dass diese auch im Verlauf des Spiels nicht nachließen, dürfte ihn nicht zusätzlich motiviert haben. Selbst wenn mit dem Mittelfuß alles in Ordnung ist, für Neymars Selbstvertrauen waren die harten Zweikämpfe im WM-Auftakt wahrscheinlich pures Gift.

Falls Neymar ausfallen sollte, dürfte das in Brasilien böse Erinnerungen wecken. Denn vor vier Jahren war es ebenfalls Neymar, der sich bei der WM in der Heimat gegen Kolumbien an der Lendenwirbelsäule verletzte. Die darauffolgende 1:7 Niederlage gegen Deutschland erklärte die brasilianische Nation allein durch die Abwesenheit ihres Heilsbringers. Nun wird wieder gezittert – mindestens bis der nächste ärztliche Bulletin kommt, doch wahrscheinlich auch darüber hinaus.