In elf Tagen wird die Löw-Truppe in Moskau auf Mexiko treffen. Nun scheinen die Medien einen Sex-Skandal aufgedeckt zu haben, an welchem auch zwei Bundesligaspieler beteiligt gewesen sein sollen. Es herrscht große Empörung, doch Sanktionsmöglichkeiten gibt es nicht.
Dass Marco Fabián und Carlos Salcedo feiern können, bewiesen sie bereits beim überraschenden Pokalsieg der Frankfurter gegen Bayern München. Nun sollen die beiden Profis aus der Bundesliga, die sich im finalen Kader des WM-Auftaktgegners Mexiko befinden, zu einer Truppe von Nationalspielern zählen, die sich im Rahmen der Vorbereitungen auf die Meisterschaft in Russland eher nicht mit Ruhm bekleckert haben.
Sofern die Meldungen aus den mexikanischen Medien stimmen, soll es am letzten Urlaubstag vor dem Flug nach Europa zur „Orgie mit 30 Escort-Damen“ gekommen sein. Dazu hätten nach Insider-Informationen 8 Spieler aus dem Kader eingeladen: Hèctor Herrera (FC Porto), Guillermo Ochoa (Standard Lüttich), Jonathan dos Santos und Giovani (LA Galaxy), Jesús Gallardo (Pumas), Jesús Corona (FC Porto), Raúl Jiménez (Benfica Lissabon) und die beiden Bundesligaspieler aus Frankfurt, Fabián und Salcedo.
In mexikanischen Magazinen wird dieses Treffen mit vielen Fotos untermalt. Ob die eingetroffenen weiblichen Gäste tatsächlich Prostituierte sind, wie gerne behauptet wird, lässt sich auf den Fotos aber nicht erkennen. Im Portal „SDP Noticias“ werden die Bilder eher kompromittierend beschrieben. Inzwischen haben sich fast alle lateinamerikanischen Medien in den Diskurs eingeklinkt.
Gegenüber eine Zeitung räumte ein Spieler ein, das Treffen habe stattgefunden, jedoch seien auch Partnerinnen der Spieler mit dabei gewesen. Seitens des mexikanischen Verbands gibt es zu den Vorfällen noch keine Äußerung.
Keine Möglichkeiten zur Sanktion
Von „SDP Noticias“ heißt es, Trainer Juan Carlos Osorio hätte sich gemeinsam mit Dennis Te Kloese und Gerardo Torrado zum Beraten zurückgezogen. Sie möchten zunächst noch die Spieler mit ihren Versionen anhören. Erst danach wird es eine Erklärung des mexikanischen Verbandes geben.
Selbst wenn es sich herausstellt, dass die Vorwürfe wahr sind, gäbe es für die Mannschaftsführung kaum Möglichkeiten, diese Disziplinlosigkeit zu sanktionieren, denn die Meldefrist für die Meisterschaft ist abgelaufen und es nur noch gestattet ist, verletzte Spieler bis zum Auftakt zu ersetzen.
Rene Tovar, mexikanischer Journalist, berichtet über eine angespannte Atmosphäre im Trainingslager der mexikanischen Nationalmannschaft in Dänemark.
Unzufriedene mexikanische Fans
Diese Schlagzeilen erscheinen für die mexikanische Mannschaft zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt. Nach dem schwierigen 1:0-Sieg gegen Schottland mussten sowohl Spieler als auch Trainer die volle Wucht der Unzufriedenheit mexikanischer Fans spüren. „Fuerta Osorio“ (Osorio raus) schrien sie, auch viele Spieler wurden ausgebuht.
Auf die angeblichen Enthüllungen reagierten die Fans zunehmend mit Spott: „Die Uber-Fahrzeuge sind mit den Escort-Damen bei den Nationalspielern angekommen“, witzelt ein Nutzer und zeigt eine Karte mit sich stapelnden Uber-Autos vor. Ein anderer Nutzer schreibt: „Während man sich in Deutschland fleißig vorbereitet, feiern unsere Spieler eine Fiesta nach der anderen.“
Nur wenige Stunden später soll die umstrittene Party stattgefunden haben. Mittlerweile ist die mexikanische Nationalmannschaft in Europa angekommen. Am Samstag wird es ein letztes Testspiel gegen Dänemark geben, um die eigene WM-Form zu überprüfen. Am 17. Juni trifft Mexiko auf den Weltmeister Deutschland. Weitere Gruppengegner sind Südkorea und Schweden.