Die deutsche Nationalmannschaft wird in den kommenden Tagen zwei echte Härtetests mit Blick auf die WM 2018 absolvieren. Am kommenden Freitag trifft die DFB-Auswahl in Düsseldorf auf Spanien, vier Tage später kommt es in Berlin zum Aufeinandertreffen mit Brasilien. Für Bundestrainer Joachim Löw sind die beiden Freundschaftsspiele die letzten Gelegenheit “neue” Spieler zu testen, denn Mitte Mai muss Löw seinen vorläufigen Kader für die WM-Endrunde in Russland bekannt geben. Löw hat die Qual der Wahl und hat zu Beginn der Woche betont, dass die Tür für niemanden geschlossen sei.
Am vergangenen Freitag hat Bundestrainer Joachim Löw seinen Kader für die beiden bevorstehenden Länderspiele gegen Spanien (23.3) und Brasilien (24.3) bekannt gegeben. Unter den 26 Namen fehlen, etwas überraschend, die beiden Dortmunder Mario Götze und Marco Reus. Während Reus laut Löw noch Zeit erhält um sich nach seinem Kreuzbandriss wieder in Topform zu bringen, reicht es bei Götze derzeit mit Blick auf seine Leistungen nicht. Auch wenn die beiden BVB-Profis nicht mit von der Partie sind, heißt dies noch lange nicht, dass sie auch bei der WM 2018 keine Rolle spielen werden: „Insgesamt ist die Tür zur Nationalmannschaft noch nicht geschlossen, es gibt noch einige Spieler, die weiter unter Beobachtung stehen und eine Chance haben, wenn sie uns in den nächsten Wochen überzeugen.“
Löw und seine Kader-Baustellen
Der Bundestrainer hat zudem betont, dass „Einzelschicksale“ nicht im Vordergrund stehen und alle WM-Fahrer sich dem Ziel „gemeinsamer Erfolg“ unterordnen müssen: „Bevor wir das endgültige WM-Aufgebot benennen, wollen wir sehen und spüren, dass die Spieler unseren Zielen alles unterordnen und dafür alles geben. Erfolg und Leistung stehen über allem. Wenn wir in Russland wieder erfolgreich sein wollen, müssen wir bedingungslosen Hunger auf Erfolg haben.“
Während Löw im (zentralen) Mittelfeld ein schier unendliche Auswahl an Spielern hat, fehlt es ihm auf der einen oder anderen Positionen an entsprechenden Alternativen, z.B. auf der linken Abwehrseite, die Bauerstelle der DFB-Elf: „Auf einigen Positionen haben wir eine extrem große Auswahl, auf anderen allerdings nicht. Wir brauchen daher auch Spieler, die flexibel und variabel einsetzbar sind.“
Medienberichten zu Folge sind aktuell 13 von 23 Plätzen im deutschen WM-Aufgebot „vergeben“, dazu gehören: Jerome Boateng und Mats Hummels in der Innenverteidigung, Jonas Hector, Joshua Kimmich, Julian Draxler, Sami Khedira, Toni Kroos und Thomas Müller, Mesut Özil, Leroy Sane und Timo Werner. Auch Manuel Neuer und Marc Andre ter Stegen sind im Tor gesetzt. Zudem sollen Sebastian Rudy, Emre Can und Lars Stindl ebenfalls gute Aussichten haben, da diese Spieler alle samt variabel einsetzbar sind und genaue diese Eigenschaft gefällt Joachim Löw.
Im Sturm hingegen bestehen derzeit die größten Fragezeichen, hier hat Löw neben Werner noch Mario Gomez und Sandro Wagner zur Verfügung, die beide sehr ähnliche Spielertypen sind.
Testspiele gegen Spanien und Brasilien werden echte Härtetests
Die beiden WM-Tests nimmt Löw sehr ernst, denn viele Spiele hat der Bundestrainer bis zur WM in Russland in weniger als 100 Tagen nicht mehr: „Spanien und Brasilien sind willkommene Härtetests und genau die richtigen Gradmesser. Sowohl Spanien als auch Brasilien können im Sommer in Russland den Titel holen. möchte sehen, mit welcher Leidenschaft wir zu Werke gehen, wie unsere Vorgaben umgesetzt werden. Ich werde sicher auch das eine oder andere ausprobieren.“
Am 2. Juni bestreitet Deutschland in Klagenfurt gegen Gastgeber Österreich noch ein Testspiel und die WM-Generalprobe findet am 8. Juni gegen Saudi-Arabien in der Leverkusener BayArena statt. Am 12. Juni macht sich die deutsche Nationalelf dann auf den Weg nach Russland zur Mission „Titelverteidigung“.