Nur einige Stunden nach der Blamage Deutschlands gegen Mexiko gerät ein weiterer WM-Favorit ins Straucheln. Obwohl man in Brasilien schon führte, nahm die Schweiz überraschend einen Punkt mit. Sinnbildlich war dafür der Auftritt Neymars.
Nicht nur in der deutschen Nationalmannschaft begann man die WM mit einer herben Enttäuschung. So schaffte Titelfavorit Brasilien im Auftaktspiel gegen die Schweiz gerade mal nur ein 1:1. Die Mannschaft rund um Starkicker Neymar enttäuschte vor allem in der zweiten Halbzeit. Abgesehen vom Traumtor, das Philippe Coutinho erzielte, konnte die Selecao nicht überzeugen.
Symbolisch für das ganze Spiel war Neymars Auftritt. Nach dem genesenen Mittelfußbruch merkte man dem Spieler aus Paris die fehlende Praxis deutlich an. Die Defensivspieler der Schweiz attackierten den Stürmer mehrmals heftig und verdarben ihm somit die Lust am Spiel. Ganze zehn Mal wurde er gefoult.
Nachdem die Schweizer am Anfang der zweiten Halbzeit ausgeglichen hatten, wurde das Spiel jede Minute flacher und flacher. Brasilien konnte gegen die stark organisierte Defensive der Schweizer nichts ausrichten und schaffte erst in den Nachspielminuten gute Torchancen.
„Uns ist bekannt, dass Auftaktspiele immer schwieriger sind als der Rest. Das Gegentor habe ich wie ein Foul empfunden. Für mich war es ein besonderes Erlebnis“, sagte Coutinho.
Die Tore
In der 20. Minute schoss Brasilien ein Traumtor, mit dem die Mannschaft in Führung ging. Es begann damit, dass der Schweizer Zuber den Ball köpfte, um ihn aus dem eigenen Strafraum zu befördern. Dieser Plan schlug fehl, denn er landete direkt bei Philippe Coutinho. Der junge Brasilianer nahm sich den Ball und schoss ihn aus ca. 18 Metern Entfernung von halb links in den äußeren Winkel – gelungenes 1:0.
In Minute 50 lief es deutlich besser für Zuber, dessen Kopfball nun gelang. Shaqiri schoss mit dem linken Fuß scharf in den Fünfmeterraum des Gegners. Dort wiederum befand sich Zuber ohne Deckung und konnte den Ball zum verdienten 1:1 in das Tor köpfen.
Look des Abends
Mut hat er auf jeden Fall, der Neymar. Man braucht nur kurz hinzusehen, um zu erkennen, dass der Superstar einen Hang zur Extravaganz hat. Natürlich auch auf dem Kopf. So präsentierte der Spielmacher Brasiliens beim Spiel gegen die Schweiz eine neue Frisur. Zumindest hätte es eine werden sollen. Den Nacken hatte er ausrasiert, die Haupthaare blond gefärbt. Ein wenig mutete es an wie eine Portion Nudeln auf dem Kopf. Damit dürfte er es nicht leicht haben, einen Trend für die laufende WM zu schaffen.
Die Parade des Abends
Immer wieder schaffen es die Torhüter, Reden von sich zu machen. Dieses Mal geht es um einen großartigen Reflex aus der elften Minute, der schlicht als Weltklasse zu bezeichnen ist. Yann Sommer, Schweizer Torwarte, zeigte eine starke Reaktion gegen Paulinho. Der Brasilianer schoss aus der Metern den Pass Richtung Tor ab. Sommer sah nicht tatenlos zu, sondern tauchte mit einer gekonnten Streckung ab und schaffte es, den Ball mit den Fingerspitzen ins Aus zu lenken. Selbst der Schiedsrichter konnte nicht glauben, dass der Torwart aus Gladbach noch am Ball gewesen war. Daher entschied er auf Abstoß. Auch in der 90. Minute wehrte Sommer einen gefährlichen Kopfball Firminos ab