Wie dominant ist der FC Bayern? Die Liga diskutiert

Christian Heidel: Schalke wird sich im Winter nur punktuell verstärken
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Der FC Bayern ist schon seit geraumer Zeit das Maß aller Dinge in der Bundesliga. Die Münchner haben das deutsche Oberhaus in den vergangenen Jahren nach Belieben bestimmt. Laut Schalke-Manager Christian Heidel wird diese Dominanz der Bayern jedoch bald enden. Michael Zorc von Borussia Dortmund hingegen bemängelt sich fehlende Chancengleichheit in der Liga und betont, dass die Bayern vor allem wirtschaftlich einfach davon geeilt sind und dieser Vorteil sich auch sportlich immer bemerkbar machen wird.

Vor knapp drei Monaten hat sich der FC Bayern zum sechsten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft gesichert. 21 Punkte Vorsprung hatten die Münchener auf den Zweitplatzierten FC Schalke 04. Wirklich spannend war das Rennen um die Schale in der abgelaufenen Saison damit nicht. Kurz vor dem Auftakt in die neue Spielzeit diskutiert die Liga wie stark die Bayern kommende Saison sein werden und ob man sich erneut auf einen bayerischen Titelgewinn einstellen muss. Die Meinung hierzu gehen durchaus auseinander.

Christian Heidel: Die Bayern sind nicht mehr so dominant

In den vergangenen Jahren war stets Borussia Dortmund der größte Bayern-Jäger, kurzzeitig hatte RB Leipzig sich diesen Titel gesichert und in der Saison 2017/18 war dies der FC Schalke 04. Wobei man vor dem Hintergrund des doch großen Rückstand kaum von einer echten Jagd sprechen kann. Dennoch zeigt sich Schalke-Manager Christian Heidel zuversichtlich mit Blick auf die Zukunft, Heidel geht davon aus, dass die Bayern nicht mehr so stark dominieren werden: “Mein Gefühl sagt mir, dass der FC Bayern in den nächsten zwei Jahren nicht noch einmal so dominant sein wird, um mit 20 Punkten Vorsprung Meister zu werden.” Im Interview mit dem Online-Portal Sportbuzzer betonte Heide, jedoch auch, dass die komplette Liga gefragt sei wenn es darum gehen den Bayern Paroli zu bieten: “Jetzt müssen wir alle da sein, wenn die Bayern mal schwächeln.” In der Vergangenheit gab es immer mal wieder Phasen, zuletzt unter Carlo Ancelotti, als die Bayern schwächelten, wirklich nachhaltig genutzt haben dies die Verfolger jedoch nicht.

Während Heidel durchaus positiv gestimmt ist, sieht dies bei seinem Kollegen Michael Zorc in Dortmund ein wenig anders aus. Der Sportdirektor sieht aktuell keinen Grund, weshalb sich etwas an der Vormachtstellung der Bayern so schnell verändern sollte. Als Grund hierfür führt Zorc vor allem die wirtschaftliche Diskrepanz zwischen dem Rekordmeister und der Rest der Liga an: “Die wirtschaftlichen Unterschiede sind einfach zu groß, um mit den Bayern mitzuhalten. Wenn ein Klub 200 Millionen Euro mehr Umsatz hat als der andere, dann wirkt sich das unweigerlich auf die Mannschaft aus.” Zorc bemängelt zudem auch die Einstellung vieler Klubs wenn man gegen die Bayern spielt, vor allem in der Allianz Arena: “Wir als Borussia Dortmund fahren dorthin, um zu gewinnen.”

Eine kleine Spitze in Richtung Bayern konnte sich Zorc im Interview mit dem kicker nicht verkneifen. Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte vor kurzem betont, dass sich beim BVB in den letzten Monaten so viel verändert hat, dass man als Außenstehender fast schon den Überblick verloren hat. Hoeneß spielte dabei vor allem auf die vielen neuen Berater im Dortmunder Umfeld hin. Zorc hingegen betonte, dass man mit Matthias Sammer lediglich einen Berater hätte: “Ihm fehlt in dieser Angelegenheit der Durchblick. Wir haben genau einen Berater. Der heißt Matthias Sammer.”

Für Dortmund wird es in der kommenden Saison primär darum gehen die Konkurrenz im Kampf um die Champions League auf Distanz zu halten. Mit Schalke, Leipzig, Hoffenheim und Leverkusen gibt es viele Klubs die auf Augenhöhe mit dem BVB agieren und in der vergangenen Saison bereits gezeigt haben, dass man Dortmund hinter sich lassen kann.