Zum erstem Mal nach zehn Spielzeiten in Folge auf einem einstelligen Platz hat Borussia Mönchengladbach die Saison 2021/22 in der unteren Tabellenhälfte beendet. Als Zehnter lag die Fohlen-Elf zwar nur einen Punkt hinter Rang acht, blieb aber dennoch weit hinter den internen und externen Erwartungen. Dass schon im Winter der langjährige Erfolgsmanager Max Eberl aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt erklärte und nach Saisonschluss schließlich auch die Trennung von Trainer Adi Hütter, der ein Jahr zuvor noch 7,5 Millionen Euro Ablöse gekostet hatte, vollzogen wurde, passte ins Bild einer enttäuschenden Saison. Mit dem neuen Trainer Daniel Farke und einer Rückbesinnung auf mehr Ballbesitz statt dem von Hütter und dessen Vorgänger Marco Rose propagierten Umschaltfußball strebt Gladbach nun wieder nach Höherem.
Wir blicken nachfolgend genauer auf den Traditionsklub vom Niederrhein, analysieren die bisherigen Kaderveränderungen und das Auftaktprogramm, ehe wir mit unserer Prognose schließen. Und natürlich präsentieren wir auch die besten Gladbach-Wetten für die Saison 2022/2023.
Rückblick: Das große Missverständnis mit Trainer Adi Hütter
Mit 18 Punkten aus den ersten zwölf Spielen lag Borussia Mönchengladbach 2021/22 im Herbst noch im Soll und hatte überdies mit dem 5:0 im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München für einen historischen Glanzpunkt gesorgt, als die Fohlen-Elf mit einem 1:4 im Derby beim 1. FC Köln vorübergehend vollends aus der Spur geriet.
Ein Debakel im eigenen Stadion gegen den SC Freiburg (0:6) war der Tiefpunkt einer katastrophalen Phase am Jahresende 2021, doch auch 2022 lief es zunächst nicht viel besser.
Bei Hannover 96 (0:3) verabschiedete sich die Borussia im Achtelfinale sang- und klanglos aus dem DFB-Pokal und in der Bundesliga trennten Gladbach nach 25 Spieltagen als Tabellendreizehnter nur vier Zähler von der Abstiegszone.
18 Zähler aus den letzten neun Spielen waren dann zwar ein einigermaßen versöhnliches Ende, doch eine erneute Derbypleite gegen Köln (1:3) drückte dennoch auf die Stimmung.
Weil es zudem über Monate kein Geheimnis war, dass zwischen Trainer Hütter und größeren Teilen der Mannschaft kein gemeinsamer Nenner vorhanden war, überraschte die vom österreichischen Fußball-Lehrer im Anschluss an das letzte Saisonspiel bekannt gegebene Trennung nicht mehr wirklich.
Personal und Kader: Mit Zakaria, Embolo und Ginter sind drei Top-Stars weg
Die über Jahre erfolgreiche Personalpolitik, Spieler mit großem Potential zu verpflichten und dann teuer weiterzuverkaufen, ist nicht zuletzt wegen der coronabedingten Veränderungen auf dem Transfermarkt zwei Mal nicht aufgegangen und hat für ein Loch in der Kasse gesorgt.
Nachdem für Denis Zakaria (Juventus Turin) im Winter zumindest noch eine kleine Ablöse generiert werden konnte, kehrte Matthias Ginter (SC Freiburg) der Borussia zum Nulltarif den Rücken.
Weil bei einer Reihe von Spielern mit hohem Marktwert, deren Verträge 2023 enden, dieses Szenario unbedingt vermieden werden soll, muss der Gladbacher Anhang noch bis zum Transferschluss am 1. September um mehrere Leistungsträger bangen.
Yann Sommer, Ramy Bensebaini, Jonas Hofmann, Marcus Thuram und Alassane Plea sind allesamt Akteure mit nur noch einem knappen Jahr Restvertrag, die andernorts sicherlich auf Interesse stoßen.
Sollten lukrative Angebote ins Haus flattern und sich gleichzeitig keine Vertragsverlängerungen abzeichnen, drohen folglich noch schmerzhafte Abgänge. Bereits den Rücken gekehrt hat der Borussia ebenfalls ein Jahr vor Vertragsende Breel Embolo, der künftig für die AS Monaco auf Torejagd geht und 12,5 Millionen Euro in die Kasse spülte.
Abwehrspieler Itakura kam neu von Schalke 04
Immerhin 1,5 Millionen Euro gab es noch vom Hamburger SV für László Bénes, der es in Gladbach nie geschafft hat, sein zweifelsohne vorhandenes Potential durchgehend auf den Rasen zu bringen. Als teuer Flop musste der einst für vier Millionen Euro verpflichtete, nun aber ohne Bundesliga-Einsatz ablösefrei wieder abgegebene Andreas Poulsen (Aalborg BK) verbucht werden.
Auch die früheren Top-Talente Famana Quizera (Académico Viseu) und Keanan Bennetts (noch ohne neuen Verein) haben den Klub verlassen, ebenso der an den SV Meppen verliehene Nachwuchskeeper Jonas Kersken.
Echte Neuzugänge konnte die Borussia derweil erst zwei vermelden. Zum einen sicherte sich Gladbach die Dienste des japanischen Defensiv-Allrounders Ko Itakura, der als Innenverteidiger und auf der sechs großen Anteil am direkten Wiederaufstieg des FC Schalke 04 hatte.
Weil die Königsblauen die Kaufoption in Höhe von fünf Millionen Euro nicht stemmen konnten, schlug Gladbach zu und überwies diese Summe an Manchester City.
Immerhin zwei Millionen Euro ließ sich die Borussia den erst 18 Jahre alten Dänen Oscar Fraulo (FC Midtjylland) kosten, der in seiner Heimat als Riesentalent gilt. Aus dem eigenen Nachwuchs rückt der gleichaltrige Yvandro Borges Sanches auf, der schon auf A-Länderspieleinsätze für Luxemburg zurückblicken kann.
Zurück im Kader sind außerdem die zuletzt verliehenen Hannes Wolf (Swansea City), Rocco Reitz (VV St. Truiden), Torben Müsel (KAS Eupen) und Moritz Nicolas (Viktoria Köln).
Während sich die letztgenannten Eigengewächse weiter hinten anstellen müssen, hinterließ der einstige Millioneneinkauf Wolf in der Vorbereitung einen guten Eindruck – wurde dann aber von einer Oberschenkelverletzung erst einmal ausgebremst.
Auftaktprogramm: Lösbare Aufgaben für Gladbach zum Start
Mit der ersten Runde im DFB-Pokal beim SV Oberachern beginnt die neue Saison für Borussia Mönchengladbach mit einer Pflichtaufgabe, die auch gemeistert werden sollte, um die vorhandene Aufbruchstimmung nicht gleich wieder zu gefährden.
Mit einem Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (6. August) startet anschließend die Bundesliga-Saison genauso wie die alte aufgehört hatte.
Danach gastiert die Borussia zum West-Klassiker, der zuletzt ein Jahr pausierte, bei Rückkehrer FC Schalke 04 (13. August) und empfängt dann im Borussia-Park Hertha BSC (19. August), ehe die hohe, von der Borussia aber in jüngerer Vergangenheit mehrfach übersprungene Hürde beim FC Bayern München (27. August) wartet.
Wetten auf Borussia M'Gladbach in der Saison 2022/23
Trotz der enttäuschenden Vorsaison wird Borussia Mönchengladbach von den Buchmachern weiterhin zu den Top-Teams und den Anwärtern auf einen internationalen Startplatz gezählt.
Bei den Wetten auf den deutschen Meister 2023 weist Gladbach zwar eine nachvollziehbar hohe Quote von 99,0 auf, liegt damit aber auf Rang fünf der 18 Bundesligisten.
Dort rangiert die Fohlen-Elf auch bei den Tipps auf eine Platzierung unter den ersten Vier und damit in der Champions League. Nur der FC Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen, also die Top-4 der zurückliegenden Spielzeit, werden höher eingeschätzt.
Wer an Gladbach auf den ersten vier Rängen glaubt, kann seinen Tipp bei Bet-at-Home mit der Quote 3,45 abgeben.
Sogar nur den 1,43-fachen Einsatz gibt es zurück, sollte die Borussia am Ende unter den ersten sechs Mannschaften stehen und damit auf jeden Fall den Sprung auf die europäische Bühne schaffen. Weil diese Spezialwette für den FC Bayern gar nicht angeboten wird, haben nur der BVB, Leipzig und Leverkusen niedrigere Quoten.
Auf dem Schirm hat Bet-at-Home Gladbach überdies auch im DFB-Pokal. Bei den Wetten auf den Pokalsieger 2023 liegt die Borussia mit der Quote 20,50 an sechster Stelle. Neben den schon genannten vier Top-Klubs steht hier noch Eintracht Frankfurt als anerkannte Pokalmannschaft vor der Farke-Elf.
Prognose und Tipp für Borussia M'Gladbach: Europa ist wieder möglich
Weil im Kader noch eine Reihe von Fragezeichen vorhanden ist, fällt es nicht ganz leicht, den Saisonverlauf von Borussia Mönchengladbach vorherzusagen. Allerdings glauben wir, dass die Fohlen-Elf selbst beim einen oder anderen schmerzhaften Abgang in den letzten Wochen der Transferperiode dazu in der Lage sein sollte, den zehnten Platz der Vorsaison zu toppen.
Wie weit es nach oben geht, hängt zum einen von den noch fraglichen Kaderveränderungen ab, zum anderen aber auch davon, wie schnell die Ideen des neuen Trainers greifen. Läuft es für die Borussia gut, ist die Rückkehr nach Europa drin, wenn auch sicherlich eher die Europa oder Conference League als die Champions League.
Die besten Buchmacher für Wetten auf Borussia Mönchengladbach
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Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen
