Die Alternative für Deutschland (AfD) tritt bei der Bundestageswahl 2025 erstmals mit einer eigenen Kanzlerkandidatin an – Alice Weidel. Die Rechtsaußen-Partei hat bei der Wahl keine realistische Chance auf die Regierung. Alle anderen Parteien schließen eine Koalition mit der AfD momentan aus. Es ist also mehr als unrealistisch, dass Alice Weidel die neue deutsche Bundeskanzlerin werden wird. Lohnt sich trotzdem eine Wette? Schließlich weiß man nie, was nach dem Wahltag passiert.
Wetten und Wettquoten für Alice Weidel, respektive ihre Partei, gibt es trotz der geringen Kanzler-Chancen. Ob die Wettangebote interessant sind, darauf gehen wir folgend kurz ein, ohne politische Wertung.
Wettquoten und Prognose für Alice Weidel
Direkt auf eine Kanzlerin Alice Weidel können Sie bei den Online Buchmachern nicht wetten. Kanzler-Tipps werden aufgrund der folgenden, im Falle der AfD nicht stattfindenden, Koalitionsverhandlungen nicht angeboten. Wer glaubt, dass die Alternative für Deutschland am 23. Februar die meisten Stimmen holt, kann seinen Bundestagswahl-Tipp mit Wettquoten zwischen 7,00 und 8,00 platzieren. Im Wettmarkt ohne CDU/CSU ist die AfD mit 1,10 sogar der haushohe Favorit.
Für AfD haben die Wettanbieter sogar Quoten für Prozentspannen auf dem Bildschirm, konkret:
- 20% bis 25% = 1,73
- 15% bis 20% = 2,60
- 25% bis 30% = 7,00
- 10% bis 15% = 21,0
- Weniger als 10% = 51%
Umfragen für Alice Weidel als Bundeskanzler
Die Wahlumfragen der wichtigsten Institute von Anfang Februar sehen die AfD klar auf dem zweiten Platz. Forsa und die Forschungsgruppe Wahlen sehen Weidel mit der AfD bei 20%, GMS und Infratest Dimap kommen auf 21%, Insa und Yougov sogar auf 22%. Der Blick auf die Bundestagswahl-Quoten zeigen, dass die Buchmacher tendenziell mit einen noch höheren Ergebnis für Rechtaußen rechnen. Die Wette Über 22% wird mit 1,65 quotiert, der Wettmarkt Unter 22% mit 2,10.
Alice Weidel hat in der Persönlichkeitsbewertung die schlechtesten Ergebnisse aller Kanzlerkandidaten. Sie hat nur 22% Zustimmung und 69% Ablehnung. Die Umfrage zeigt, dass die Alternative für Deutschland ihr Wählerstimmen-Potential derzeit ausgereizt hat.
Alice Weidel: Alles Wichtige zur Kandidatin
Die Kanzlerkandidatur von Alice Weidel kann von zwei Seiten gesehen werden. Mangels Koalitionschance erscheint die Kandidatur faktisch sinnvoll. Auf der anderen Seite muss man der AfD zugestehen, dass sie in der politischen Landschaft in Deutschland die zweitstärkste Kraft ist, in den ostdeutschen Bundesländern sogar die klare Nummer 1.
Die Führungsrolle von Alice Weidel wird der ganz rechten Gruppierung in der AfD kritisch gehen. Sie lebt a) in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung und b) nicht in Deutschland, beides Dinge, die nicht ins AfD-Leitbild passen.
Wäre die Bundestageswahl in der Schweiz, der Wahlheimat von Alice Weidel, würde sie nach der Wahl sogar eine größere Rolle spielen. Bei den Eidgenossen sind die beiden stärksten Parteien verpflichtet, Koalitionsverhandlungen einzugehen. In Deutschland gibt’s die Chance für Weidel und AfD nicht.
Die politische Karriere von Alice Weidel in der AFD
Alice Weidels Einstieg in die Politik erfolgte relativ unvermittelt, nachdem sie zunächst in der Wirtschaft tätig gewesen war. Sie trat der AfD im Jahr 2013 bei, einer Zeit, in der die Partei noch stark von wirtschaftsliberalen und euroskeptischen Positionen geprägt war. Weidel wurde schnell zu einer wichtigen Stimme innerhalb der Partei, insbesondere aufgrund ihrer wirtschaftspolitischen Expertise. Bereits 2017 wurde sie zur Spitzenkandidatin der AfD für die Bundestagswahl gewählt und zog in den Deutschen Bundestag ein.
Alice Weidel: beruflicher Werdegang/Karriere
Vor ihrem Einstieg in die Politik hatte Alice Weidel eine erfolgreiche Karriere in der Privatwirtschaft. Geboren 1979 in Gütersloh, studierte sie Wirtschaft und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und promovierte später in internationalem Management. Ihre berufliche Laufbahn begann sie bei verschiedenen internationalen Unternehmen, darunter die Bank Goldman Sachs und der chinesische Konzern Allianz Global Investors.
Weidel sammelte umfangreiche Erfahrungen im Bereich Finanzdienstleistungen und Unternehmensberatung. Sie arbeitete unter anderem mehrere Jahre in China und spricht fließend Mandarin, was ihre Kompetenz in globalen Wirtschaftsfragen unterstreicht. Genau dieser wirtschaftliche Hintergrund wird aber auch kritisch gesehen. Gegner werfen ihr vor, dass ihre politische Agenda zu stark von neoliberalen Vorstellungen geprägt sei und wenig Rücksicht auf soziale Belange nehme.
Trotz dieser Kritik bleibt Weidel in der AfD eine derjenigen Politikerinnen, die durch ihr Fachwissen über wirtschaftliche Zusammenhänge heraussticht. Ihre Fähigkeit, komplexe wirtschaftliche Sachverhalte zu analysieren und zu kommunizieren, hat ihr geholfen, innerhalb der Partei und bei Teilen der Wählerschaft Vertrauen aufzubauen.
Alice Weidel: Kanzlerkandidat privat
Alice Weidel hält ihr Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Sie lebt mit ihrer Lebenspartnerin und ihren beiden Söhnen in einer kleinen Gemeinde am Bodensee. Diese Tatsache hat in der Vergangenheit immer wieder zu medialem Interesse geführt, da die AfD und insbesondere einige ihrer Mitglieder häufig für konservative Positionen in Bezug auf Familien- und Gesellschaftspolitik bekannt sind. Weidel selbst betont jedoch, dass sie zwischen ihrem Privatleben und ihrer politischen Arbeit klar unterscheidet. Kritiker sprechen hier von Doppelmoral.
In Interviews beschreibt Weidel sich als disziplinierte und strukturierte Person, die viel Wert auf Familie und Privatsphäre legt. Sie sieht in ihrer Familie einen wichtigen Rückhalt und versucht, trotz ihrer politischen Verpflichtungen Zeit für ihre Kinder und ihre Partnerin zu finden. Ihre persönlichen Interessen liegen unter anderem im Bereich Sport und Literatur. Sie gilt als sportlich aktiv. Sie boxt zum Beispiel regelmäßig und unternimmt gerne lange Wanderungen oder Fahrradtouren in ihrer Heimatregion.