Wettbetrug: Dem deutschen Fußball droht ein Mega-Skandal!

Simon Schneider | am: 06.09.24
Neuer Wettskandal im deutschen Fußball: 17 Spiele unter Verdacht | Schiedsrichter Felix Zwayer war vor 20 Jahren in den Skandal um Robert Hoyzer verwickelt. Jetzt droht dem DFB erneut ein Problem mit verschobenen Partien.

Der Hoyzer-Skandal lässt grüßen: Insgesamt 17 Spiele im deutschen Fußball stehen unter Manipulationsverdacht! Die Bombe platzte am Freitagmittag. Der DFB hat inzwischen bestätigt, dass eine entsprechende Untersuchung läuft. Hat der lange Arm der internationalen Sportwetten-Mafia mal wieder zugeschlagen? Erschreckend: Auch Partien der 3. Liga in Deutschland stehen unter Verdacht. Damit wäre auch der Profifußball betroffen.

Gibt es tatsächlich einen neuen “Fall Hoyzer” mit verschobenen Spielen? Steht der deutsche Profi-Fußball vor dem nächsten großen Wettskandal? Wie Hamburger Morgenpost und Bild heute berichten, stehen 17 Partien unter Verdacht der Manipulation.

Wir haben die aktuell bekannten Informationen zusammengefasst. Vorangestellt werden kann, dass aufgrund der laufenden Ermittlungen viele Dinge noch unklar sind.

Wettbetrug 2024: Diese Spiele sind betroffen

Der vermeintliche Wettbetrug umfasst 17 Begegnungen, jedoch keine Partien der 1. Bundesliga und der 2. Bundesliga. Laut Medien sind aber zwei Spiele der 3. Liga in den Fokus geraten. Hinzu kommen zwei Vergleiche aus der Regionalliga sowie 13 Spiele in der Amateur-Oberliga.

Keine konkreten Spiele veröffentlicht

Der DFB erklärte auf Nachfrage der Medien, dass der Sachverhalt bekannt sei und die Vorwürfe ernstgenommen werden. Aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen will der Deutsche Fußball Bund die betroffenen Partie zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht veröffentlichen.

Als gesichert gilt, dass die Begegnungen „ungewöhnlich verlaufen“ sind. Es gab krasse Schiedsrichter-Fehlentscheidungen sowie haarsträubende Abwehr- und Torwartfehler. Der Verdacht auf Wettbetrug und Spielmanipulation ist naheliegend.

Wie aus DFB-Kreisen zu erfahren war, hat der für die Überwachung von Sportwetten zuständige DFB-Partner bei Stichproben bislang keine Auffälligkeiten festgestellt. Der Punkt spricht gegen Wettbetrug.

Beweise für die Wettbetrug: Eindeutige Chats?

Als Beweis für die Spielmanipulationen sollen Chats im Darknet vorhanden sein. In den Internetforen sollen Informationen zu den erwarteten Spielergebnissen aufgetaucht sein. Die Chatverläufe sollen die kriminellen Deals belegen, wobei – wie beschrieben – nicht gesichert ist, ob tatsächlich entsprechende Sportwetten platziert wurden.

FSV Frankfurt gegen TSV Steinbach Haiger: Ermittlungen nicht abgeschlossen

Bereits im Herbst des Vorjahres hatte die Staatsanwaltschaft Bochum Ermittlungen zur Regionalliga-Partie zwischen dem FSV Frankfurt und dem TSV Steinbach Haiger aufgenommen. Eine entsprechende Warnmeldung war vor einem Buchmacher ans Bundesinnenministerium übermittelt worden.

Der Wettanbieter hatte den Behörden mitgeteilt, dass überhöhte Wetteinsätze auf eine Halbzeitführung der Gäste platziert wurden. Steinbach Haiger führte in Frankfurt zur Pause tatsächlich mit 2:0, gewann schlussendlich mit 3:0.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur möglichen Wettbetrug dauern noch an. Es sind keine neue Informationen bekannt.

Hoyer & Co: Wettskandal 2005

Den größten Wettskandal in Deutschland gab es 2005, im Mittelpunkt Schiedsrichter Robert Hoyzer. Ins Rollen gekommen ist die Aufdeckung damals nach dem Pokalspiel zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV, verpfiffen von Robert Hoyzer.

Im Zuge der Ermittlungen wurde im Anschluss ein Netzwerk von Wettbetrügern ausfindig gemacht, denen es gelungen war Spiele der 2. Bundesliga, der Europa- und der Champions League zu manipulieren. Die Betrüger wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Spieler und Schiedsrichter standen ebenfalls vor Gericht.

Sollten Profis und/oder Referees in den neuen vermeintlichen Wettbetrug involviert sein, ist erneut mit strafrechtlichen Konsequenzen und Sperren auf Lebenszeit zu rechnen.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen