Vor knapp zwei Wochen fegte Paris Saint Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel den serbischen Meister Roter Stern Belgrad mit 6:1 aus dem Stadion. Es war eines der höchsten Resultate in der Geschichte der Champions League, die Treffer für Paris fielen fast wie im Training. Ging es dabei nicht mit rechten Dingen zu? Die französische Staatsanwaltschaft hat jetzt bestätigt, dass die Partie unter dem Verdacht der Wettmanipulation steht. Unfassbar!
Erst der sich anbahnende Wettskandal in Belgien, jetzt diese schlimme Nachricht: Die Champions-League-Partie vom 3. Oktober zwischen Paris und Belgrad soll manipuliert gewesen sein. Ein Funktionär des serbischen Clubs soll fünf Millionen Euro darauf gesetzt haben, dass sein Team mit fünf Toren Unterschied verliert. Am Ende unterlag Belgrad tatsächlich mit 1:6.
“Auffällige Passivität” der Spieler von Roter Stern Belgrad
Die UEFA war offenbar schon einige Tage vor dem Spiel alarmiert und hat den Fall umgehend an die französische Staatsanwaltschaft übergeben – die Ermittlungen laufen. Es klingt wie in einem Krimi: Laut der französischen Sportzeitung L'Equipe wollte sich der im Verdacht stehende serbische Funktionär vor der Partie mit dem Präsidenten von PSG – Nasser Al-Khelaifi – treffen, sei aber nicht an dem vermuteten Treffpunkt aufgekreuzt. Spezialisten für Wettbetrug werteten die Begegnung im Anschluss detailliert aus, in ihrem Bericht wird die auffällige Passivität der Belgrader Spieler erwähnt. Und wer das Match am TV verfolgt hat, wird diesen Eindruck bestätigen können. Die Tore für Paris fielen teilweise sehr, sehr leicht.
Serbischer Funktionär soll Wetten in “exotischem Markt” platziert haben
Tuchels Clubs hat bereits eine kurze Stellungnahme abgegeben, man sei “extrem besorgt” angesichts der offensichtlichen Faktenlage. Bekannt wurde auch, dass die üblichen Warnsysteme wohl keine verdächtigen Einsätze gemeldet haben. Die französische Aufsicht für Online-Wetten ließ mitteilen, weder auf dem französischen Markt noch international habe es Auffälligkeiten gegeben. Gerüchten zu Folge soll der serbische Funtionär seine Wetten in einem „exotischen Markt“ platziert haben, die Rede ist von Südostasien.
Größter Skandal in der Geschichte der Champions League droht
Eine offizielle Stellungnahme von Roter Stern Belgrad gibt es noch nicht. Sollte sich der Verdacht jedoch bestätigen, wäre dies sicherlich einer der größten Skandale in der Geschichte der Champions League und des europäischen Fußballs insgesamt. Fraglich bleibt auch, ob Paris der Sieg möglichweise aberkannt werden wird. Das hätte natürlich auch Auswirkungen auf die Quote für einen Pariser Triumph in der Königsklasse. Aktuell liegt die Betsson-Quote für einen Titelgewinn von PSG bei 10,0.