Was ist denn da in Belgien los? Heute Morgen kam es zu diversen Hausdurchsuchungen und Festnahmen – darunter auch prominente Persönlichkeiten aus der Welt des Fußballs wie Ivan Leko, aktueller Trainer von Meister FC Brügge. Nach Medienberichten geht es um Spielmanipulationen, Korruption und Geldwäsche.
Noch vor wenigen Wochen stand Ivan Leko beim Champions-League-Spiel zwischen dem FC Brügge und Borussia Dortmund am Seitenrand – jetzt sitzt er in einer Gefängniszelle. Der kroatische Trainer gilt offenbar als Verdächtiger und wurde in Untersuchungshaft genommen. In Gewahrsam sind außerdem mehrere Erstliga-Schiedsrichter, Manager und Spielerberater. Es scheint, als würde dem belgischen Fußball ein Skandal von gigantischem Ausmaß drohen.
Die Top-Vereine des Landes sind betroffen
Es geht hier auch ganz offenbar nicht um die kleinen Fische im belgischen Profifußball. Insgesamt hat die belgische Polizei in den Büros und offiziellen Räumlichkeiten von zehn Erstliga-Vereinen einen Razzia durchgeführt – darunter auch die Traditionsclubs Standard Lüttich, FC Brügge, Royal Antwerpen und RSC Anderlecht. Zum Vergleich: Das ist in etwa so, als wenn in Deutschland die Bundespolizei heute die Büros von Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 und Werder Bremen durchsucht hätte.
Der Präsident des FC Brügge – Bart Verhaeghe – gab sich gegenüber belgischen Medien geschockt. Dennoch stellt er sich demonstrativ hinter seinen Trainer: “Die Untersuchungen werden ganz sicher zeigen, dass bei uns alles sauber ist. Zudem schützen wir unseren Coach Ivan Leko, dem nichts vorzuwerfen ist.”
“Mögliche Beeinflussung von Wettbewerben”
Die Staatsanwaltschaft hat ebenfalls ein Statement zu der Aktion, bei der knapp 200 Polizisten beteiligt waren, abgegeben. Demnach geht es dabei um eine “möglicher Beeinflussung von Wettbewerben” sowie organisiertes Verbrechen, Geldwäsche und Korruption. Belgiens Justizminister Koen Geens meldete sich im Laufe des Tages via Twitter zu Wort: “Spielmanipulationen untergraben die Integrität des Sports.”
Droht Belgien ein gigantischer Wett-Skandal?
Offenbar hatten die Behörden schon seit einem knappen Jahr ermittelt – jetzt folgte der Zugriff. Einige Spiele der ersten Liga sind wohl ganz sicher verschoben worden. Dies betrifft Partien aus der Saison 2017/2018, die offenbar von einer kriminellen Organisation manipuliert wurden. Das Wort “Wettbetrug” machte heute in Belgien überall die Runde. Man darf gespannt sein, was im Zuge der weiteren Ermittlungen noch alles ans Tageslicht kommt.
Champions League: Hat Brügge in der BVB-Gruppe noch eine Chance?
Der FC Brügge ist in der Champions-League-Gruppe A mit zwei Niederlagen gegen Borussia Dortmund und Atletico Madrid gestartet. Gelingt den Belgiern trotzdem noch der Sprung ins Achtelfinale? Wer diese Sensation für möglich hält, kann bei Betsson eine Weltklasse-Quote von 26,0 abgreifen. Vorausgesetzt natürlich, die UEFA sperrt den Club nicht wegen vorsätzlicher Spielmanipulation…