Nachdem am gestrigen Mittwoch auch noch vage Spekulationen um den Brasilianer Thiago Mendes vom OSC Lille als Alternativkandidaten aufgekommen waren, hat der SV Werder Bremen offenbar eine Einigung mit seinem Wunschspieler für das nach den Abgängen von Thomas Delaney (Borussia Dortmund) und Zlatko Junuzovic (Red Bull Salzburg) geschwächte Mittelfeld erzielt.
Nach Informationen der “Bild” hat sich der SV Werder sowohl mit Davy Klaasen als auch mit dem FC Everton auf einen Wechsel des niederländischen Nationalspielers verständigt. Nur der Medizincheck, der aber als Formalität gilt, und die Unterschrift eines wohl bis 2022 laufenden Vertrages stehen noch aus, ehe der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte perfekt ist.
Rund 15 Millionen Euro Ablöse kostet der offensive Mittelfeldspieler, der zuletzt auch noch mit einem Wechsel in die spanische Primera Division geliebäugelt hatte, sich letztlich aber nun für Werder und die Bundesliga entschieden zu haben scheint. Während Werder damit einen Rekordtransfer tätigt, bedeutet der Wechsel Klaassens für Everton einen herben finanziellen Verlust. Denn erst vor einem Jahr hatten die Toffees noch 27 Millionen Euro an Ajax Amsterdam überwiesen, doch Klaassen konnte in der Premier League nicht Fuß fassen und kam nur auf sieben Einsätze in der Liga.
Transferminus trotz Delaney-Verkauf
In Bremen ist Klaassen als offensiver Achter eingeplant und soll aus dieser Position zum einen selbst torgefährlich werden, zum anderen aber auch die Stürmer in Szene setzen. Kann Klaassen an seine früheren Leistungen aus Zeiten bei Ajax anknüpfen, besteht die Chance auf einen Bremer Glücksgriff wie in der Vergangenheit etwa bei Diego oder Johan Micoud, die auch andernorts nicht zurecht kamen, bei Werder aber aufblühten.
Nach Rechtsverteidiger Felix Beijmo (Djurgardens IF), Linksverteidiger Jan-Niklas Beste (Borussia Dortmund U19) den Angreifern Yuya Osako (1. FC Köln) und Martin Harnik (Hannover 96) und Kevin Möhwald (1. FC Nürnberg) wäre Klaassen der sechste externe Neuzugang. Mit Klaassen würden sich zudem die Ausgaben auf rund 25 Millionen Euro erhöhen, womit trotz des 20 Millionen Euro teuren Verkaufs von Delaney eine kleines Transferminus zu Buche stünde.