Wer zuletzt lacht: Warum Niklas Süle alles richtig gemacht hat

Simon Schneider | am: 25.05.23
Niklas Süle könnte am Samstag mit dem BVB Deutscher Meister werden – wer hätte das noch in der Winterpause gedacht? (Foto: AFP)

Niklas Süle, vor einem Jahr vom FC Bayern München mit Häme verabschiedet, könnte mit Borussia Dortmund möglicherweise zum ersten Mal in der Geschichte den Deutschen Meistertitel gewinnen. Die Geringschätzung, die Karl-Heinz Rummenigge, der ehemalige Vorstandsboss des FC Bayern, dem 45-maligen Nationalspieler entgegenbrachte, könnte sich nun rächen.

Niklas Süle war bis zum vergangenen Sommer Spieler des FC Bayern München und gehörte als Innenverteidiger fünf Jahre lang zum Verein. Während seiner Zeit beim Klub, dessen Vorstandsboss Rummenigge bis zum 30. Juni 2021 war, bestritt er 171 Spiele und gewann 14 Titel, darunter die Champions League. Süle war Teil der erfolgreichsten Ära in der jüngeren Geschichte des Vereins.

Süles Abschied vom FC Bayern: Rummenigge tritt nach

Trotz des Angebots zur Vertragsverlängerung entschied sich Süle im Januar letzten Jahres dazu, den Verein zu verlassen. Rummenigge reagierte verärgert und schätzte Süles Beitrag zum Erfolg des Klubs herab. Er bezeichnete ihn als “brauchbaren Spieler”, der sich nie auf seiner Position durchgesetzt habe.

Rummenigge versuchte, die Deutungshoheit über Süles Abschied in München zu behalten. Der FC Bayern signalisierte, dass sie Niklas Süle nicht dringend benötigten.

In der letzten Saison absolvierte Süle 28 Bundesligaspiele, verpasste jedoch aufgrund von Verletzungen fünf Spiele. In den öffentlichen Statements wurde viel über mangelnde Wertschätzung gesprochen. Süle fühlte sich in München nicht von der Führungsriege unterstützt und vermisste das Vertrauen des Vereins.

Ein mutiger Schritt nach Dortmund

Anders als bei den langwierigen Verhandlungen mit Süles langjährigem Kollegen David Alaba, der ein Jahr zuvor ablösefrei zu Real Madrid gewechselt war, nahm der FC Bayern dieses Mal das Vertragsangebot nicht zurück.

Süle hatte nach “monatelangen” Gesprächen mit den Bayern mitgeteilt, dass er den vorliegenden neuen Vertrag nicht unterschreiben würde. Süle soll in Dortmund nicht mehr verdienen als bei einer Vertragsverlängerung in München.

Süle verkündete seinen Wechsel nach Dortmund und betonte, dass er von den Verantwortlichen des Vereins sehr willkommen geheißen wurde. Er hatte das Gefühl, als Mensch und als Fußballer gewollt zu sein und freute sich darauf, bei Borussia Dortmund zu spielen.

Sein Berater Volker Struth berichtete, dass Süle frühzeitig signalisiert habe, nicht mehr mit dem FC Bayern verhandeln zu wollen.

Die Provokationen beim Abschied

Beim Abschied von Niklas Süle trat auch Uli Hoeneß noch einmal nach. Ursprünglich sollte Süle nicht mehr mit nach Wolfsburg fahren, doch nach einer Verletzung von Marcel Sabitzer erkundigte sich Trainer Julian Nagelsmann nach Süles Einsatzbereitschaft.

Süle verwies jedoch auf seine fehlende Vorbereitung und verzichtete auf eine letzte Reise mit dem Meisterteam. Uli Hoeneß kritisierte diese Entscheidung und bezeichnete sie als “katastrophal”. Zudem erklärte er, dass die Behauptung, Süle verdiene in Dortmund weniger als in München, nicht zutreffe.

Süle glaubt auch in der Winterpause an den Titel mit dem BVB

Bereits Anfang August hatte der Verteidiger bei einem seiner ersten Auftritte für Borussia Dortmund verkündet: “Ich habe die Qualität von Borussia Dortmund gesehen. Ich glaube zu 100 Prozent daran, dass man es schaffen kann.”

Doch die sportliche Realität konnte zunächst nicht mit Süles Ansagen mithalten. Der FC Bayern führte die Tabelle an und schien unaufhaltsam auf dem Weg zum nächsten Titel. Dortmund hingegen spielte eine enttäuschende Hinrunde und befand sich abseits der Tabellenspitze.

Im Januar überraschte Niklas Süle erneut mit einer Kampfansage. Obwohl der FC Bayern als Tabellenführer aus der Winterpause kam und Dortmund auf dem sechsten Platz lag, neun Punkte hinter dem Rekordmeister, erinnerte Süle daran, dass der BVB in der Vergangenheit schon einmal neun Punkte Vorsprung auf die Bayern hatte und dennoch die Meisterschaft verlor.

Dieses Statement wirkte wie eine Durchhalteparole und zeugte vielleicht auch von Süles Erfolgsmentalität, die er aus München mitgebracht hatte.

Der Zusammenbruch des FC Bayern

Möglicherweise ahnte Süle bereits, dass mit der Verletzung von Manuel Neuer etwas ins Rutschen geraten würde, das ohnehin schon auf wackeligem Grund stand. Mit Neuers Saisonaus verlor das Team mehr als nur einen erstklassigen Torwart. S

portlich wurde Neuer zwar durch Yann Sommer gut ersetzt, aber anschließend brach im heterogenen Kader des FC Bayern das Chaos aus, und die Verantwortlichen machten oft eine unglückliche Figur.

Nachdem Torwarttrainer Toni Tapalovic entlassen wurde, griff Neuer seine Vorgesetzten deutlich an. Serge Gnabry wurde wegen einer Modenschau in Paris während eines freien Tages von den Verantwortlichen gerügt. Trainer Julian Nagelsmann musste gehen, und Sadio Mané schlug seinen Mitspieler Leroy Sané ins Gesicht.

Unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel verspielte der FC Bayern innerhalb weniger Tage Titel um Titel, während die Führungsriege fast jedem Vorwurf von Experten wie Lothar Matthäus oder Dietmar Hamann nachgab.

Salihamidzic und insbesondere Vorstandsboss Kahn müssen nun um ihre Jobs bangen, wenn der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Herbert Hainer am 30. Mai tagt. Die letzten Monate beim FC Bayern fühlten sich an wie eine wilde Fahrt durch eine Geisterbahn – auf der Gegenfahrbahn!

Wer zuletzt lacht, lacht am besten

Süle erklärte kürzlich, dass einer der Gründe für seinen Wechsel nach Dortmund die Erfahrung sei, die er dort machen wollte. Er hatte gehört, dass eine Meisterschaft in Dortmund sehr intensiv gefeiert werde. Wenn er dies erleben dürfte, würde er sich freuen und würde dabei vorangehen.

Niklas Süle könnte zum sechsten Mal in Folge Meister werden und damit die lang gehegten Sehnsüchte der Dortmunder Fans erfüllen. Seine Worte, die er bereits zu Beginn der Saison äußerte, sind bereits jetzt gut gealtert. Karl-Heinz Rummenigge würde ihn vielleicht immer noch als “brauchbaren” Spieler bezeichnen.

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen