Weinzierl entlassen: Wer wird jetzt neuer Trainer beim VfB Stuttgart?

Simon Schneider | am: 21.04.19
VfB Stuttgart: Neuer Trainer - das sind die Kandidaten
Kehrt er als Trainer zurück zum VfB Stuttgart? Jürgen Klinsmann wird als Nachfolger von Markus Weinzierl gehandelt. (Foto: kivnl / Shutterstock.com)

Der VfB Stuttgart muss sich schon wieder einen neuen Trainer suchen: Nach der desaströsen 0:6-Niederlage am Samstag beim FC Augsburg zogen die Verantwortlichen die Reißleine. Markus Weinzierl – der die Mannschaft erst im Oktober vom glücklosen Tayfun Korkut übernommen hatte – wurde noch am selben Abend entlassen. In den letzten vier Saisonspielen wird nun U-19-Coach Nico Willig auf der VfB-Bank sitzen, im Hintergrund läuft bereits die Suche nach einer Lösung für die kommende Spielzeit. Ob der VfB dann in der ersten oder zweiten Bundesliga spielen wird, ist derzeit völlig unklar. Erste Trainerkandidaten werden bereits gehandelt, einer davon ist Jürgen Klinsmann.

Das Match beim FC Augsburg hatte für den VfB Stuttgart enorme Bedeutung. Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten im Tabellenkeller hätte der VfB einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können, am Ende wurden die 90 Minuten in der WWK Arena aber zu einem einzigen Desaster.

Weinzierl hatte keine Argumente mehr

Nach nicht einmal einer halben Stunde lag der indisponierte VfB mit 0:3 zurück. Die Mannschaft wirkte völlig verunsichert, einige Spieler schienen förmlich Angst zu haben, den Ball zu bekommen. Augsburg hatte leichtes Spiel und verpasste Stuttgart schließlich die zweithöchste Bundesliga-Niederlage der Vereinsgeschichte.

“Für diese Leistung kann man sich eigentlich nur entschuldigen. So darf man sich einfach nicht präsentieren”, fasste Markus Weinzierl nach dem Schlusspfiff zusammen. Der 44-Jährige wird da schon geahnt haben, dass seine Zeit als VfB-Coach abgelaufen war. Auf die Frage nach einer möglichen Entlassung sagte Weinzierl, er habe “keine Argumente” dagegen geliefert.

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“Einzige Enttäuschung”

VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger wirkte nach der Partie geschockt und vermied zunächst eine klare Aussage zur Trainerfrage. Das Spiel sei “eine einzige Enttäuschung” gewesen und es sei klar, dass man massiven Gesprächsbedarf habe. “Ich muss das alles auf der Rückfahrt erstmal sacken lassen”, so Hitzlsperger.

Die Entscheidung fiel dann aber doch ziemlich schnell. Noch am Samstagabend bestätigte der VfB offiziell den Rauswurf von Markus Weinzierl. “Wir zu der Überzeugung gekommen, dass ein klarer Schnitt zwingend notwendig ist, um den Ligaverbleib zu schaffen. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, letztlich steht aber der Erfolg des VfB über allem”, ließ Hitzlsperger per Pressemitteilung verbreiten.

Nico Willig springt als Interimstrainer ein

Ab sofort übernimmt der aktuelle U19-Trainer Nico Willig die Mannschaft. Gut möglich, dass Willig sogar für sechs Partien auf der Bank sitzen wird – denn aktuell sieht alles danach aus, als müsste der VfB am Ende der Saison in die nervenaufreibende Relegation. Als langfristige Lösung für einen Neuaufbau gilt der 38-jährige Willig aber nicht.

Wie zu hören ist, sucht der VfB einen erfahrenen Trainer, der bereit ist, seine Zusage sowohl für die erste als auch für die zweite Liga zu geben. In Stuttgart muss ein kompletter Neuaufbau erfolgen, der Coach muss dabei helfen, den gesamten Club zu stabilisieren.

Kehrt Klinsmann zum VfB zurück?

Fast schon zwangsläufig fällt in diesem Zusammenhang der Name Jürgen Klinsmann. Der ehemalige Bundestrainer hat schon vor Monaten durchblicken lassen, dass er bereit für eine neue Aufgabe in der Bundesliga ist – am liebsten bei seiner alten Liebe, dem VfB Stuttgart.

Klinsmann gilt als Visionär, der gemeinsam mit Hitzlsperger und dem neuen Kaderplaner Sven Mislintat den VfB der Zukunft gestalten könnte.

Kontakt zu Oliver Glasner

Ein heißer Kandidat ist nach übereinstimmenden Medienberichten auch Oliver Glasner. Der 44-Jährige trainiert derzeit äußerst erfolgreich den österreichischen Erstligisten Linzer ASK und soll beim VfB ganz oben auf der Liste stehen. Glasner bestätigte neulich “mehrere Interessenten” aus der deutschen Bundesliga, vor allem der VfL Wolfsburg hat ein Auge auf den Österreicher geworfen.

Hitzlsperger will angeblich Tedesco

Aus VfB-nahen Kreisen ist zu hören, dass vor allem Thomas Hitzlsperger auch über Domenico Tedesco nachdenkt. Der 33-Jährige galt vor einem Jahr noch als begehrtester deutscher Trainer der neuen Generation, nach einer Horror-Saison mit Schalke wurde Tedesco dort allerdings vor wenigen Wochen entlassen.

Hitzlsperger soll eine hohe Meinung von Tedesco haben, außerdem kennt der Coach aus seiner Zeit bei Erzgebirge Aue auch die zweite Liga.

Was läuft da mit Villas-Boas?

Verbrieft ist außerdem das VfB-Interesse an André Villas-Boas. Der Portugiese wäre sicherlich die “ganz große Lösung” für den VfB Stuttgart. Der 44-Jährige trainierte bereits absolute Spitzenvereine wie den FC Porto, den FC Chelsea oder die Tottenham Hotspur. Zuletzt stand Villas-Boas in China unter Vertrag. Ob der Portugiese sich allerdings auch die zweite Liga antun würde, ist fraglich.

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Auch Beierlorzer wird gehandelt

Eine Außenseiter-Chance soll auch Achim Beierlorzer von Jahn Regensburg haben. Der 51-Jährige leistet in Regensburg schon seit Jahren erstklassige Arbeit und soll schon länger im Blickfeld des VfB sein. Beierlorzer gilt beim Jahn zwar als fest verwurzelt, dürfte sich den Schritt zum VfB allerdings nicht entgehen lassen.

Willig-Debüt am Samstag gegen Gladbach

Zunächst konzentriert sich beim VfB aber alles darauf, vielleicht doch noch den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Dazu müssen im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Samstag um 18:30 Uhr) aber fast schon zwingend drei Punkte her.

Die Wettanbieter sind skeptisch, ob der klassische Trainereffekt zum Tragen kommt. Mit einer Quote von 3,20 (22bet) ist der VfB gegen Gladbach klar in der Rolle des Außenseiters.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen