Emre Can ist bei Juventus Turin aufs Abstellgleis geraten. Der 25-fache deutsche Nationalspieler hat beim italienischen Meister zwar noch einen Vertrag bis zum Jahr 2022, kommt aber kaum noch zum Einsatz. Für die Champions League hat Juve den Mittelfeldspieler in dieser Saison nicht einmal gemeldet – das hat Can als persönliche Beleidigung aufgefasst. Kein Wunder also, dass der 26-Jährige einen Wechsel anstreibt, möglichst noch im aktuellen Winter-Transferfenster. Dass Borussia Dortmund dabei das potenzielle Ziel ist, pfeifen die Spatzen schon seit Wochen von den Dächern. Das Interesse des BVB wurde inzwischen von diversen Quellen bestätigt, allerdings scheint das üppige Gehalt des Spielers noch ein Hindernis darzustellen.
Geht jetzt alles ganz schnell? Die Transferperiode geht noch bis zum 31.Januar – und Borussia Dortmund macht beim Poker um Emre Can nun offenbar Druck. Wie die renommierte Sportzeitung Gazzetta dello Sport berichtet, hat BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sich jetzt persönlich eingeschaltet. In einem Telefonat mit Juves Boss Andrea Agnelli sollen weitere Details geklärt worden sein.
Juventus verlangt 30 Millionen Euro
Wie zu hören ist, will Can unbedingt zum BVB. Einerseits soll eine Rückkehr in die Bundesliga absolute Priorität für den gebürtigen Frankfurter sein. Andererseits sieht er die Borussia als beste Option, um seine Chancen für den EM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw zu erhöhen. Die Teilnahme an der Endrunde im kommenden Sommer ist für Can ein wichtigtes Ziel.
Die finanzielle Komponente eines möglichen Deals stellt aber offenbar gleich zwei Mal eine Hürde da: Erstens verlangt Juventus eine Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro. Das liegt aber weit über dem Betrag, den Dortmund bereit wäre zu zahlen. Wie zu hören ist, liegt das Angebot des BVB bei rund 22 Millionen Euro.
Can müsste deutliche Abstriche beim Gehalt machen
Und dann steht da noch das gewaltige Gehalt des Mittelfeldspielers im Raum. Wie der kicker schreibt, verdient Can in Turin satte 14 Millionen Euro brutto. Ein solches Salär würde das Gehaltsgefüge beim BVB komplett sprengen. Can wäre der Top-Verdiener, noch vor Marco Reus, Mats Hummels oder Axel Witsel.
Auch der FC Everton hat Interesse
Die große Frage lautet nun: Wäre Can für seinen erhofften Wechsel nach Dortmund bereit, auf einen Großteil seines bisherigen Gehalts zu verzichten? Weit weniger Einbußen müsste Can wohl hinnehmen, wenn er statt zum BVB einfach zum FC Everton geht.
Der Premier-League-Club soll angeblich ebenfalls großes Interesse an einer Verpflichtung haben. Everton hat ganz andere finanzielle Möglichkeiten als der BVB, dort könnte Can wohl ähnlich gut kassieren wie bei Juventus.
Wechsel gilt als sicher
Ein Verbleib bei Juve scheint derweil wohl ausgeschlossen. Dass Tischtuch zwischen Can und Trainer Maurizio Sarri soll komplett zerschnitten sein. Zudem würde Can in der Rückrunde wohl kaum Spielpraxis bekommen, der Traum von der EM-Teilnahme würde mit ziemlicher Sicherheit platzen.
BVB am Freitag gegen Köln
Bis es zu einem möglichen Transfer kommt, muss Borussia Dortmund mit dem vorhandenen Personal versuchen, den Rückstand auf Tabellenführer RB Leipzig zu verkürzen. Die nächste Gelegenheit kommt am 19. Spieltag, wenn der BVB den 1. FC Köln empfängt. Die aktuelle Betway-Quote für einen Dortmunder Heimsieg liegt bei 1,28.