Fast sechs Wochen lang haben die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt versucht, ihren Wunschstürmer von Sporting Lissabon loszueisen. Und selten hat ein Tranfer die Nerven und die Geduld aller Beteiligten wohl so auf die Probe gestellt. Am Montag gab's jetzt das Happy End: Bas Dost ist endlich in Frankfurt gelandet, der Deal ist unter Dach und Fach. Der Niederländer hat bereits den Medizincheck absolviert und im Anschluss einen Vertrag bis zum Jahr 2022 unterschrieben. Sein Debüt wird der Stoßstürmer am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf geben.
Spätestens nachdem sich Sebastien Haller zu West Ham United verabschiedet hatte, war klar, dass die Eintracht für den Sturm nachlegen muss. Sportvorstand Fredi Bobic und seine Kollegen waren sich schnell einig: Ein echter Knipser sollte es sein, ein Strafraumstürmer, am besten mit Bundesliga-Erfahrung.
Bobic ist erleichtert
“Alle diese Eigenschaften treffen auf Bas Dost zu. Wir sind sehr froh, dass es jetzt geklappt hat. Seine Trefferquote in den vergangenen Jahren ist herausragend, er wird uns sofort helfen können”, kommentierte ein sichtlich zufriedener Fredi Bobic. Der 47-Jährige hatte sich noch am Wochenende über Sporting beklagt und mit einem Platzen des Deals gedroht.
7 Millionen Euro Ablöse
Nun haben die Portugiesen offenbar eingelenkt und dem – am Ende ziemlich komplizierten Deal – zugestimmt. Demnach liegt die Ablösesumme bei sieben Millionen Euro.
Sollte Bas Dost in der aktuellen Saison auf eine bestimmte Zahl an Einsätzen kommen, ist ein Nachschlag in Höhe von 500.000 Euro fällig. Außerdem ließ Sporting sich zusichern, bei einem Weiterverkauf des Stürmers 15 Prozent der Transfereinnahmen zu kassieren.
Dost freut sich auf Frankfurt
Auch für Bas Dost war die wochenlange Hängepartie eine Belastung. Der 1,96 große Angreifer betonte bei seiner Vorstellung, er sei müde, aber glücklich: “Es sind sehr viele Dinge vorgefallen. Aber es bringt nichts mehr, darüber zu reden. Ich will jetzt nach vorne schauen. Im Moment bin ich sehr müde, aber grundsätzlich in guter Verfassung. Ich freue mich auf das erste Spiel am Sonntag.”
Gegen Straßburg noch nicht spielberechtigt
Beim wichtigen Rückspiel gegen Racing Straßburg am Donnerstag (Qualifikation in der Europa League) wird Dost hingegen noch nicht mitwirken können. Sporting Lissabon hatte den Deal so lange verzögert, bis die entsprechende Meldefrist bei der UEFA abgelaufen war.
“Das ist für mich natürlich extrem schade, ich hätte gerne schon mitgeholfen. Aber ich bin sicher, die Mannschaft schafft das auch ohne mich”, so Dost. Leicht wird die Aufgabe gewiss nicht, die Eintracht muss gegen die Franzosen einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen.
Debüt am Sonntag gegen Düsseldorf
Die Erwartungen an Dost sind in Frankfurt enorm hoch. Der 18-fache niederländische Nationalspieler war bereits von 2012 bis 2016 in der Bundesliga aktiv, damals erzielte er für den VfL Wolfsburg 93 Tore in 127 Pflichtspielen. In Portugal traf Dost dann weiter wie am Fließband, in den drei Jahren bei Sporting knipste der Stürmer allein in der Liga 76-mal.
“Von einem Stürmer werden immer Tore erwartet, das ist normal. Für mich ist das kein Druck, ich brauche diese Erwartungshaltung sogar. Dafür wurde ich von der Eintracht geholt – und jetzt bin auch gierig darauf, auf dem Platz zu stehen”, so der 30-Jährige. Gut möglich, dass Dost schon am Sonntag gegen Düsseldorf (18 Uhr) in der Startelf steht.
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