Der Mann hat Wiener Schmäh. Toni Polster ist bei den Bundesliga-Fans in Köln und Mönchengladbach unvergessen. Was macht der Österreicher heute? Ist er dem Fußball noch immer verbunden?
Toni Polster hat im März 2024 seinen 60. Geburtstag gefeiert. Zuvor hat der ehemalige Mittelstürmer aber einige harte Zeit durchleben müssen. Im Dezember 2023 musste er sich einer Notoperation wegen eines Magendurchbruchs unterziehen. Mittlerweile ist Polster aber wieder fit.
Der Toni ist Trainer beim österreichischen Drittligisten SC Wiener Viktoria. Polster hat den Job bereits 2014 übernommen und den Verein aus der Wiener Stadtklasse nach oben geführt. Eigentlich wollte sich Polster bei der Viktoria für höhere Trainer-Aufgaben anbieten, ist aber letztlich geblieben.
Toni Polster – Die Tätigkeiten nach der Karriere
Langweilig ist es Toni Polster nach seiner Karriere nie geworden. Als Trainer – vor seiner Zeit bei der Wiener Viktoria – hat er kurzzeitig die Reserve vom LASK und Admira Wacker Mödling betreut. Für Borussia Mönchengladbach hat Toni Polster im Marketing gearbeitet, beim FK Austria in Wien war er für eine Saison General-Manager.
Des Weiteren war Toni Polster in unzähligen Fernsehshows zu sehen, fernab vom Fußball. In der ORF Sendung Dancing Stars stand er im Finale. Der perfekte Promi Dinner auf Vox hat Polster sogar gewonnen.
Toni Polster und seine Musik
Die Kölner Fans werden es noch wissen. Toni Polster liebt die Musik. Als der Österreicher mit der Mannschaft 1997 im Pokal in gegen Ulm ausgeschieden ist, stand er nur wenige Stunden später mit der Szeneband Fabulöse Thekenschlampen („Toni, lass es polstern!“) auf der Bühne. 2006 und 2008 veröffentliche Toni Polster mit seiner eigenen Band Achtung Liebe zwei eigene Alben.
Die kultigsten Sprüche von Toni Polster
Unvergessen sind einige Sprüche des Österreichers. Es war für jeden Reporter einst ein Genuss Interviews mit Toni zu führen. Hier drei Beispiele:
Zu einer Popularität beim 1. FC Köln: „Wenn ich im Hochsommer nicht aufpasse, dann krieg’ ich vor lauter Grüßen und Winken unter den Achseln einen Sonnenbrand.“
Ein Reporter gratulierte Polster in Österreich zum Torschützenkönig mit den Worten, Toni sei jetzt ein Denkmal. Darauf Polster: „Ich will kein Denkmal sein, auf Denkmäler scheißen die Tauben“.
Vor dem Länderspiel Ende 1989 gegen die DDR wurde Polster nach seinem Rezept fürs Spiel gefragt. Toni: „Freistöße! Is doch kloar, die Ostdeutschen ham ja jetzt ka Mauer mehr!“
Toni Polster nimmt aber auch bei ernsteren Themen kein Blatt vor den Mund. In einem Interview erklärte er beispielsweise, dass er es sehr schade findet, dass in seinem Wiener Heimatviertel kaum noch Deutsch gesprochen wird. Die Aussage wurde von der FPÖ unter „Toni Polster spricht Klartext“ aufgegriffen. Richtig ist allerdings, dass Toni Polster nicht wirklich als Beweis für die FPÖ-Thesen gelten kann, im Gegenteil. Bei der Wiener Viktoria sind Fußballer aus knapp 50 Nationen aktiv.
Die Karriere des österreichischen Ausnahmestürmers
Seinen ersten Profivertrag hat der heute 60jährige 1982 beim FK Austria Wien unterschrieben. 1984, 1985 und 1986 wurde Polster mit den Violetten drei Mal Meister, ehe es den Angreifer ins Ausland zog. Seine erste Station war Torino Calcio in Italien.
Es folgten der FC Sevilla, CD Logroños und Rayo Vallecano in Spanien. 1993 heuerte Toni Polster beim 1. FC Köln an und wurde dort zur Kultfigur. Für den Effzeh stand der Österreicher 150 Mal auf dem Rasen. Er erzielte 79 Tore. Bei der Borussia in Gladbach legte Polster dann noch 15 Treffer in 38 Einsätzen obendrauf.
Treffsicher war der Toni auch im Nationalteam. In 95 Länderspielen hat er für Österreich 44 Buden gemacht.