Noch steht nicht genau fest, wann die Bundesliga den Spielbetrieb wieder aufnehmen wird. Aber die Mannschaften bereiten sich derzeit intensiv auf den Neustart vor. Fast alle Clubs fahren in dieser Woche die Intensität hoch. Der 1. FC Köln trainiert sogar schon wieder in großen Gruppen – auch wenn die Behörden nach wie vor keinen Körperkontakt erlauben. Derweil kristallisiert sich der 8. Mai immer mehr als Tag X heraus. Dann sollen die Geisterspiele losgehen, dann soll zunächst der 26. Spieltag nachgeholt werden. Der FC empfängt dann den FSV Mainz 05.
Seit zwei Wochen befinden sich die Mannschaften der Fußball-Bundesliga wieder im Training. Sämtliche Bundesländer haben entsprechende Ausnahmeregelungen bewilligt. Die Spieler dürfen also wieder zusammen auf den Platz, auch wenn die angeordneten Infektionsschutzmaßnahmen steng befolgt werden müssen.
Alaba verstößt gegen die Corona-Regeln
Dass der ein oder andere Profi diese Auflagen nicht so richtig ernst nimmt, hat David Alaba vom FC Bayern in der vergangenen Woche bewiesen. Der Österreicher erzielte in einem Trainingsspiel ein Tor – und sprang danach jubelnd dem Zeugwart Sebastian Pflügler auf den Rücken. Ein Fotograf der Bildzeitung hielt die Szene fest – und Alaba kassierte eine deftige Standpauke der Bayern-Bosse.
Beim 1. FC Köln ist es zu solchen Zwischenfällen noch nicht gekommen. Das Team von Trainer Markus Gisdol arbeitet sehr diszipliniert im vorgegebenen Rahmen. “Wenn jemand es zu locker nimmt, dann wird er direkt aus dem Kreis der Spieler ermahnt. Das klappt ganz gut”, so Kapitän Jonas Hector.
Gisdol hat Respekt vor Geisterspielen
Seit Montag haben die Geißböcke nun die nächste Phase eingeläutet. Wenn alles nach Plan läuft, rollt der Ball ab dem 8. Mai wieder in der Bundesliga – und darauf will der FC bestmöglich vorbereitet sein. “Die Geisterspiele werden eine große Herausforderung. Wer sich da nicht richtig drauf einstellt, der wird sofort Probleme bekommen”, spielt Coach Gisdol auf die bizarre Atmosphäre vor leeren Rängen an.
Köln trainiert ab sofort in Zwölfer-Gruppen
Ab sofort vergrößern die Kölner daher ihre Trainingsgruppen. Es wird von jetzt an nur noch zwei Gruppen mit jeweils zwölf Spielern geben. Nur die Torhüter absolvieren ihre Einheiten weiterhin separat. “Natürlich gibt es Situationen, wo man normalerweise den Kontakt suchen würde. Aber mehr geht eben im Moment nicht”, macht Hector nochmal klar.
Zweikämpfe sind also weiterhin verboten, dafür fährt Gisdol die Ausdauer- und Athletikübungen hoch. Die Mannschaft soll beim Neustart zumindest konditionell in Topform sein. Intern wird spekuliert, dass “echtes” Training mit entsprechenden Spielformen erst ab dem 1. Mai möglich sein wird.
Bald grünes Licht von der Politik?
Denn einen Tag zuvor tagen erneut die Vertreter der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten der 16 Länder. Und diesmal wird definitiv auch das Thema “Profifußball und Geisterspiele” auf der Agenda stehen.
Die Signale der politischen Entscheidungsträger waren zuletzt sehr positiv. Vor allem NRW-Regierungschef Armin Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn gelten als klare Befürworter von zeitnahen Geisterspielen. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte zuletzt, dass entsprechende Partien ohne Zuschauer “denkbar” wären. Der Fußball habe eben auch eine psychologische und soziale Komponente für die Menschen.