Von Gisdol bis Raul: Wer wird neuer Trainer beim FC Schalke 04?

Simon Schneider | am: 18.05.22
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Markus Gisdol stand zuletzt bei Lokomotive Moskau unter Vertrag ist jetzt ein heißer Kandidat beim FC Schalke 04. (Foto: AFP)

Als sich der FC Schalke 04 im Anschluss an ein 3:4 gegen Hansa Rostock am 25. Spieltag dazu entschloss, die Reißleine zu ziehen und Trainer Dimitrios Grammozis durch den vorherigen Assistenten zu ersetzen, war in Gelsenkirchen bei weitem nicht jeder davon überzeugt, dass diese Maßnahme den erhofften Erfolg bringen wird. Unter Büskens aber fuhr S04 an den letzten neun Spieltagen dann acht Siege ein und feierte am Sonntag die Zweitliga-Meisterschaft. Büskens, dessen Mission von Anfang an nur bis zum Ende der Saison angelegt war und der wie geplant wieder ins zweite Glied rückt, hinterlässt nun große Fußstapfen.

Wer den einstigen Eurofighter und jetzigen Aufstiegshelden beerben wird, ist im Moment aber noch völlig offen.

Durchgesickert ist via kicker bisher nur, dass der neue Mann einen Vertrag über zwei Jahre erhalten soll – wohl vor dem Hintergrund, dass im Fall der Fälle nicht wieder ein längst entlassener Fußball-Lehrer langfristig auf der Payroll verbleibt wie nun Grammozis, dessen Arbeitspapier sich mit dem Aufstieg automatisch verlängert hat.

Raul wäre der Traum der Schalker Fans

Wirklich belastbare Spekulationen um potentielle Büskens-Nachfolger gibt es bislang nicht, aber durchaus Gerüchte, die die Phantasie anregen. Das gilt natürlich zuvorderst für den Namen Raul.

Die spanische Legende, die im Herbst ihrer Karriere von 2010 bis 2012 auch das königsblaue Trikot getragen hat, trainiert im Moment das B-Team von Real Madrid, hegt aber sicherlich die Ambitionen, auf absehbare Zeit die Karriereleiter empor klettern zu können.

Raul, dessen Bundesliga-Zeit schon eine Weile zurück liegt, wäre aber sicherlich eine Variante mit keinem geringen Risiko.

Kohfeldt und Hütter sind plötzlich verfügbar

Die Liga bestens kennen hingegen Adi Hütter, Florian Kohfeldt und Markus Weinzierl, deren jüngste Engagements im deutschen Oberhaus am vergangenen Wochenende allesamt vorzeitig zu Ende gegangen ist. Weinzierl freilich wird sicher kein zweites Mal auf Schalke landen und Hütter dürfte finanziell lukrativere Optionen etwa in Wolfsburg oder Berlin haben.

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Kohfeldt hingegen ist nun binnen kurzer Zeit sowohl bei Werder Bremen als auch in Wolfsburg mehr oder weniger gescheitert, wäre folglich kaum vermittelbar.

Pal Dardai würde nach Gelsenkirchen passen

Mit Pal Dardai, der mit seiner Arbeitermentalität gut nach Gelsenkirchen passen würde, wäre derweil ein anderer Trainer mit reichlich Bundesliga-Erfahrung auf dem Markt. Dessen Fähigkeit, einer Mannschaft in kurzer Zeit eine klare defensive Struktur verleihen zu können, könnte für die Mission Klassenerhalt, die auf Schalke Priorität hat, passend sein.

Vorstellbar wäre auch, dass Sandro Schwarz, aktuell noch bei Dynamo Moskau und auch bei Hertha BSC ein heißer Kandidat, zum engeren Kandidatenkreis zählt.

Markus Gisdol, der anders als Schwarz seine Tätigkeit bei Lokomotive Moskau direkt nach Kriegsbeginn beendet hat, verfügt ebenfalls über viel Bundesliga-Erfahrung und würde als einstiger Co-Trainer von Huub Stevens und Ralf Rangnick auf Schalke kein Neuland betreten.

Werden Labbadia oder Farke zum Thema?

Bruno Labbadia könnte die Option, einen Traditionsverein mit großem Potential zu Beginn der Vorbereitung und nicht wie so häufig erst in höchst angespannter Lage zu übernehmen, reizen.

Daniel Farke, der zwei Mal mit Norwich City in die Premier League aufgestiegen ist, dort aber jeweils nicht Fuß fassen konnte, dürfte unterdessen auf eine Chance in der Bundesliga lauern, wäre mit einer Vergangenheit bei Borussia Dortmund indes mit einem Makel behaftet.

Gerüchte um Marco Antwerpen

Möglich, dass Schalke auch ganz andere Namen im Blick hat, darunter vielleicht auch Bundesliga-Neulinge wie die namhaften Ex-Profis Miroslav Klose oder Martin Demichelis sowie Marco Antwerpen, der schon vor seiner überraschenden Entlassung beim 1. FC Kaiserslautern vor den Relegationsspielen zur 2. Bundesliga mit S04 in Verbindung gebracht worden ist.

Klar scheint auf jeden Fall, dass aufgrund einer Vielzahl zu treffender Personalentscheidungen, in die der neue Trainer möglichst involviert sein soll, die Suche nicht mehr allzu lange dauern sollte.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen