Video-Schiedsrichter: Gibt es bei der EM 2024 den VAR?

Simon Schneider | am: 12.06.24
Strittige Entscheidungen: Kommt bei der EM 2024 der VAR zum Einsatz? Und sitzen die Video-Schiedsrichter wie gewohnt im Kölner Keller?

Nachdem es in der zurückliegenden Saison der Premier League trotz des Video Assistant Referees (VAR) nicht nur zu strittigen, sondern sogar zu nachweislich falschen Entscheidungen gekommen ist, traten die Wolverhampton Wanderers auf den Plan. Die Wolves forderten im Vorfeld der jährlichen Generalversammlung der Premier League die komplette Abschaffung des Videobeweises und erreichten damit zumindest eine Abstimmung unter den 20 englischen Erstligisten.

Die mindestens 14 Stimmen, die für eine Abschaffung des VAR nötig gewesen wären, wurden indes weit verfehlt. Vielmehr votierten 19 Vereine dafür, den VAR beizubehalten, womit die Wolverhampton Wanderers keinerlei Unterstützung erhielten.

In der Premier League bleibt der VAR somit ebenso wie in der Bundesliga und allen weiteren großen Ligen Europas mit Ausnahme der schwedischen Allsvenskan auch 2024/25 fester Bestandteil.

Kein Kölner Keller bei der EM 2024

Eine Frage schließt sich daran aber an: Gibt es bei der EM 2024 den VAR? Die Antwort lautet wenig überraschend Ja, allerdings sind die Abläufe andere als bei Bundesliga-Spielen, obwohl die Europameisterschaft in Deutschland stattfindet.

So gibt es bei der EURO nicht den vielzitierten Kölner Keller, in dem alle eingesetzten Video-Schiedsrichter samt Assistenten an Spieltagen der Bundesliga untergebracht und von dort mit den Stadien verbunden sind.

Video-Schiedsrichter bei der EURO sitzen in Leipzig

Vielmehr hat die für die Schiedsrichter bei der EURO zuständige UEFA eine Messehalle in Leipzig zum Football Tech Hub und zugleich zur Zentrale der Referees erkoren. In einem rund 36 Quadratmeter großen Raum, von denen es vier an der Zahl gibt, nehmen drei Videoschiedsrichter die EM-Spiele genau unter die Lupe.

Zwei Schiedsrichter mit einem Sitzplatz sowie ein dritter, der im Stehen den Überblick über das große Ganze behalten soll. Und das ist nicht ganz trivial, finden sich im Raum doch nicht weniger als 13 große Monitore, die mit Bildern aus rund 40 Kameras gespeist werden.

Neben den Videoschiedsrichtern sind mehrere Techniker anwesend, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen und gegebenenfalls schnell auf etwaige Probleme reagieren sollen. Damit letztere im Idealfall gar nicht erst auftreten, erfolgt 90 Minuten vor jedem EM-Spiel ein umfassender Technik-Check zusammen mit den Schiedsrichtern in den Stadien.

Halbautomatische Abseitstechnik wieder im Einsatz

Erleichtert werden soll den Videoschiedsrichtern und dem Unparteiischen auf dem Spielfeld die Arbeit durch eine halbautomatische Abseitstechnik, die schon bei der WM 2022 – und durchaus mit positiven Ergebnissen – im Einsatz war.

Insbesondere erhofft man sich dadurch eine deutlich schnellere Entscheidung bei knappen Abseitspositionen, deren Auflösung nach dem Geschmack vieler Fans, aber auch von Trainern und Spielern bislang deutlich zu viel Zeit in Anspruch genommen hat.

Bei der halbautomatischen Abseitserkennung werden sowohl die Positionierung des möglicherweise im Abseits stehenden Spielers als auch der Moment der Ballabgabe von der Technik erfasst und an den VAR weitergeleitet.

Diskussionen um den VAR wohl vorprogrammiert

Dessen Aufgabe ist es bei vorliegendem Abseits dann zu erkennen, ob die Position auch strafbar war, was ja längst nicht bei allen Abseitsstellungen der Fall ist und unverändert nicht von der Technik, sondern nur vom Menschen beantwortet werden kann.

Im Optimalfall geht das dank der technischen Vorarbeit aber so schnell und unauffällig, dass tatsächlich die Frage aufkommt, ob es bei der EM den VAR gibt. Allerdings ist leider kaum zu erwarten, dass das Turnier mit seinen insgesamt 51 Spielen ohne den einen oder anderen längere VAR-Einsatz auskommen wird.

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen