Der „Clasico“ in der spanischen La Liga am Sonntag (20:45 Uhr) wird kein übliches Duell der beiden Mannschaften werden, dafür sorgten beide Vereine schon im Vorfeld. Doch auch sportlich stehen die Zeichen im Ligabetrieb derzeit nicht ausgeglichen.
Im Normalfall ist das Aufeinandertreffen der beiden spanischen Spitzenklubs Real Madrid und FC Barcelona von Intensität und Brisanz geprägt, doch in diesem Jahr ist das Spiel im Grunde nicht mehr als ein Schaulaufen, denn angesichts des bereits eingetüteten Meistertitels der Katalanen und des großen Punkteabstandes, der beide Teams voneinander trennt, geht es rein sportlich um nichts mehr. Beide Mannschaften wollen den „Clasico“ allerdings keines Falls herschenken und das Prestigeduell für sich entscheiden. Der FC Barcelona hat dabei vier Spieltage vor Saisonende noch die Gelegenheit eine Saison ohne Niederlage zu erreichen. Das gelang im derzeitigen Ligamodus zuvor keiner anderen Mannschaft. Darüber hinaus wird es für Andres Iniesta der letzte Clasico in seiner Karriere bleiben. Der 33-jährige verlässt den FC Barcelona zum Saisonende und wechselt aller Voraussicht nach in die chinesische Super League, um dort seine Karriere noch einmal ausklingen zulassen – was logischerweise auch finanzielle Grüne haben dürfte.
Zidane enttäuscht und mit klarer Linie
Für Zündstoff sorgt allerdings die Tatsache, dass Real Madrid beim Einlaufen des FC Barcelona in das Camp Nou nicht Spalier stehen wird, was in Spanien eigentlich Ehrensache ist und eine lange Tradition hat. Allerdings brach auch schon der FC Barcelona mit dieser langjährigen Tradition, denn im Hinspiel verzichteten die Katalanen auf die Geste für Real, die kurz zuvor die Klub-WM gewannen. Zinedine Zidane stieß das sichtlich sauer auf: „Barcelona hat mit dieser Tradition gebrochen. Die Antwort ist klar. Wir werden nicht Spalier stehen“, so der Coach der Königlichen.
Die Reaktion von Barcas Innenverteidiger Gerrard Pique ließ dabei allerdings nicht lange auf sich warten: “Um fair zu sein: Wir haben Real Madrid gesagt, dass wir nicht für sie Spalier stehen würden, als sie die Klub-WM gewannen, weil wir nicht teilgenommen haben – also sollten wir auch nicht von ihnen verlangen, das für uns zu tun, wenn sie nicht an La Liga teilgenommen haben.“
Es ist also doch noch einiges drin, in einem Spiel, des immer seine Brisanz behalten wird.
