Vertrag in Dortmund aufgelöst: André Schürrle vor dem Karriere-Ende

Simon Schneider | am: 16.07.20
Schürrle Abfindung wie hoch 2,5 Millionen
Die unheilvolle Beziehung zwischen André Schürrle und dem BVB ist endlich beendet. Ob der Offensivspieler seine Karriere überhaupt noch fortsetzt, ist mehr als fraglich.

André Schürrle und der BVB – das war wohl das größte und vor allem teuerste Missverständnis in der Vereinsgeschichte von Borussia Dortmund. Im Jahr 2014 war der Offensivspieler vom VfL Wolfsburg nach Dortmund gewechselt. Angesichts der gewaltigen Ablösesumme von rund 35 Millionen Euro gab es beim BVB schon damals viele Stimmen, die dem Transfer skeptisch gegenüber standen. Warum die Dortmunder Verantwortlichen dann mit Schürrle auch noch einen üppig dotierten Vertrag über fünf (!) Jahre abschlossen, wird wohl für immer das Geheimnis von Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bleiben. In dieser Woche beendete der BVB den Spuk. Der Vertrag von André Schürrle wurde “einvernehmlich” aufgelöst.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, kassierte Schürrle für die vorzeitige Beendigung seines Arbeitsverhältnisses noch eine Abfindung in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Hätte Schürrle seinen noch bis zum Jahr 2021 datierten Vertrag ausgesessen, wäre es für den BVB noch teurer geworden. Das Jahresgehalt des 29-Jährigen wurde auf acht Millionen Euro geschätzt.

Zuletzt an Fulham und Moskau ausgeliehen

Sportlich war Schürrle bei der Borussia schon seit mehr als zwei Jahren bedeutungslos. 2018 wurde der schnelle Flügelspieler an den FC Fuham verliehen, es folgte ein weiteres Leihgeschäft mit Spartak Moskau. Ein neuer Abnehmer für den gut bezahlten Schürrle wäre wohl schwer zu finden gewesen. Ein Kaderplatz beim BVB war ebenfalls ausgeschlossen.

Erinnerungen an das WM-Endspiel 2014

Dabei waren die Hoffnungen in Dortmund groß, als der BVB vor vier Jahren erst Schürrle und dann Mario Götze verpflichtete. Die Bilder vom WM-Finale 2014 waren schließlich noch frisch. Wie Schürrle in der Verlängerung gegen Argentinien sein Solo über die linke Seite anzog und den Ball in die Mitte zu Götze flankte. Der Rest ist deutsche Fußball-Geschichte.

Die Erwartungen beim BVB nie erfüllt

Beim BVB kam Schürrle aber nie richtig an. Selbst im ersten Jahr, als sein alter Förderer Thomas Tuchel noch Trainer bei der Borussia war, erfüllte Schürrle die hohen Erwartungen nicht mal im Ansatz. Danach ging es nur noch bergab, viele Verletzungen und Formkrisen pflasterten Schürrles Weg in Dortmund.

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Nun sieht es so aus, als würde der 57-fache deutsche Nationalspieler seine Profikarriere komplett beenden. Das liegt zumindest das Instagram-Profil von Schürrle nahe. Dort hatte sich der 29-Jährige in seiner Biographie unter anderem immer als Fußballer bezeichnet und einige Erfolge aufgezählt.

Alles deutet auf das Ende der Karriere hin

Seit Donnerstag bezeichnet sich Schürrle bei Instagram nur noch als “Ehemann und Vater” – womöglich ein klares Zeichen, dass er seine Karriere als beendet ansieht? Der Offensivspieler ist zwar erst 29 Jahre alt. Angesichts der vielen Enttäuschungen in den vergangenen Jahren wäre es aber keine große Überraschung, wenn Schürrle die Energie zu einem Neustart fehlen würde. Rein finanziell dürfte Schürrle ohnehin ausgesorgt haben.

Aktion im WM-Finale bleibt unvergessen

Insgesamt hat Schürrle für Borussia Dortmund nur 50 Pflichtspiele bestritten, in denen er acht Treffer erzielte. Von den BVB-Fans hat sich Schürrle bereits in einem Statement verabschiedet, seine Zeit in Dortmund beschreibt er als Phase “mit Höhen und Tiefen, aber vielen wertvollen Erfahrungen”.

Andre Schürrle konnte in seiner Karriere zwei Mal den DFB-Pokal gewinnen (mit dem VfL Wolfsburg und dem BVB), außerdem steht der Titel in der Premier League mit dem FC Chelsea (2015) in seiner Vita. Das absolute Highlight bleibt aber zweifellos der Gewinn der Weltmeisterschaft mit der deutschen Nationalmannschaft. Mit der oben beschriebenen Aktion im Endspiel hat Schürrle sich unsterblich gemacht.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen