Pal Dardai genießt bei Hertha BSC weiter das Vertrauen der sportlichen Führung. Wie jetzt bekannt wurde, hat der Club den Vertrag mit dem Trainer bereits um ein weiteres Jahr verlängert. Damit steht fest, dass der Ungar auch in der Saison 2019/2020 auf der Bank der Berliner sitzen wird. Der Zeitpunkt der Vertragsverlängerung überrascht ein wenig, denn die Hertha hat schlechteste Hinrunde seit dem Amtsantritt von Dardai gespielt.
Die Vertragssituation von Dardai ist ein wenig speziell. Der 42-Jährige war 2015 vom Juniorentrainer zum Chefcoach der Bundesliga-Mannschaft befördert worden, behielt seitdem aber seinen alten, unbefristeten Kontrakt als Nachwuchstrainer.
Der Verein kann Dardais Job als Coach des Profiteams per Klausel jährlich verlängern – jeweils für die folgende Saison. Dies ist nach Informationen des Fachmagazins kicker schon vor Weihnachten geschehen.
Dardai bald Rekord-Trainer der Hertha
Pal Dardai gilt bei Hertha BSC als echte Vereinsikone und ist bei den Fans extrem beliebt. Der Ungar ist der Rekordspieler des Hauptstadt-Clubs und hat inzwischen auch als Trainer die drittmeisten Partien absolviert. Nur Helmut Kronsbein und Jürgen Röber saßen öfter auf der Hertha-Bank.
Preetz unzufrieden mit der Hinrunde
Die Führungsetage der Berliner setzt auf der Trainerposition also auf Kontinuität – obwohl intern eine große Unzufriedenheit mit der zurückliegenden Hinrunde herrscht. Unrühmlicher Höhepunkt war eine Wutrede von Sportchef Michael Preetz kurz vor der Winterpause. Der 51-Jährige hatte den Spielern nach der Niederlage in Leverkusen (1:3) eine “katastrophale Einstellung” vorgeworfen, mit der man “in der Bundesliga nicht bestehen” könne.
Einbruch nach starkem Saisonstart
Die deutlichen Worte wurden durchaus auch als Kritik an Dardai interpretiert, der selbst keine Erklärung für den Einbruch nach einem furiosen Saisonstart hat. Hertha galt noch im September als kommenden Spitzenteams, nach dem sechsten Spieltag rangierte die “Alte Dame” auf Platz drei – nur einen Punkt hinter dem Tabellenführer.
Und die Leistungen ließen tatsächlich vermuten, dass in Berlin wieder etwas Großes entstehen könnte: Hertha gewann locker auf Schalke (2:0), besiegte zu Hause erst Borussia Mönchengladbach (4:2) und dann sogar den FC Bayern (2:0). Die Dardai-Elf war in der Hinrunde außerdem die einzige Mannschaft der Bundesliga, die auswärts beim Spitzenreiter in Dortmund (2:2) punkten konnte.
Niederlagen in Düsseldorf und Stuttgart
Je länger die erste Saisonhälfte dauerte, desto mehr schien der Hertha aber die Luft auszugehen. Dazu kamen diverse Verletzungsprobleme – vor allem in der Abwehr. Niklas Stark und Karim Rekik, die beiden etatmäßigen Innenverteidiger, fielen über Wochen aus. Und plötzlich hagelte es Niederlagen. Erst war man beim 0:3 zu Hause gegen Leipzig chancenlos, dann setzte es eine böse 1:4-Pleite beim Aufsteiger in Düsseldorf.
Beim Abstiegskandidaten in Stuttgart unterlag Hertha trotz Führung noch mit 1:2, zu Hause gegen Augsburg reichte es nur zu einem 2:2-Unentschieden. “Wir hatten viele Partien dabei, in denen wir fahrlässig Punkte liegen gelassen habe und in denen mehr möglich gewesen wäre”, so die Analyse von Michael Preetz.
Dardai kündigt “beste Rückrunde” an
Pal Dardai nahm in der Winterpause jedenfalls schon mal große Ziele ins Visier: “Wenn sich kein Spieler verletzt, bin ich überzeugt, dass wir die beste Rückrunde spielen, seitdem ich bei Hertha Trainer bin.” Immerhin: Der Auftakt ist mit dem 3:1-Sieg in Nürnberg am vergangenen Samstag schon mal gelungen.
Freitag gegen Schalke
Am Freitag (25. Januar) bestreitet Hertha das Auftaktspiel zum 19. Spieltag – zu Hause gegen Schalke 04. Die Buchmacher erwarten eine ausgeglichene Begegnung: Bei Wetten.com gibt es für einen Hertha-Heimsieg die starke Quote von 2,65!