Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat zu massiven Einschränkungen für die Bevölkerung geführt – und natürlich bilden Profifußballer da keine Ausnahme. Jerome Boateng hat dies jetzt zu spüren bekommen. Weil er sich unerlaubt mit dem Auto in die Nähe von Leipzig begeben hat, wurde von Seiten des FC Bayern eine saftige Geldstrafe verhängt. Die Spieler des Rekordmeisters haben die klare Auflage, sich nicht aus München zu entfernen. Boatengs Fehlverhalten fiel auf, weil der Weltmeister von 2014 in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde. Dass der Innenverteidiger auch in der kommenden Saison noch für die Bayern spielt, ist nach dieser jüngsten Eskapade fast ausgeschlossen.
Warum war Jerome Boateng am Dienstagmorgen auf der A9 unterwegs? Diese Frage stellten sich die Bayern-Bosse, nachdem sie Kenntnis von einem Unfall erlangt hatten. Medienberichten zu Folge war der 31-Jährige mit Sommerreifen auf der Straße und wurde von einem heftigen Regenschauer überrascht. Boatengs Luxusauto geriet ins Schleudern und kam an der Leitplanke zum Stehen.
Bayern bittet Boateng zur Kasse
Außer einem beträchlichen Schaden am Wagen war offenbar weiter nichts passiert, auch Boateng blieb komplett unverletzt. Der Abwehrspieler erklärte seinen unerlaubten Trip folgendermaßen: “Mein vierjähriger Sohn ist krank und hat mich angerufen. Da wäre doch jeder Vater sofort losgefahren. Und dafür gibt es dann eine Strafe? Das finde ich traurig.”
Beim FC Bayern sah man diese Sache offenbar etwas anders. Boateng habe “den Vorgaben des Vereins zuwider” gehandelt. Die Spieler hätten die klare Anweisung, sich während der Corona-Krise nicht von ihrem Wohnort zu entfernen. Dem Vernehmen nach muss Boateng eine Geldstrafe in fünfstelliger Höhe bezahlen, die der Verein an Krankenhäuser in München spenden wird.
Vor zwei Jahren platzte der Wechsel zu PSG
Der Ausflug zum angeblich kranken Sohn ist ein weiteres Kapitel in der zuletzt unglücklichen Ehe zwischen dem FC Bayern und Jerome Boateng. Der Innenverteidiger versucht im Grunde ja schon seit zwei Jahren, den Deutschen Meister zu verlassen.
Im Transfersommer 2018 war sich Boateng schon mit Paris Saint Germain einig, aber die Bayern-Bosse ließen ihn nicht ziehen. Boateng schmollte und geriet in der Rückrunde der letzten Saison komplett ins Abseits. Trainer Niko Kovac setzte den Ex-Nationalspieler nur noch auf die Bank, die Meister-Feierlichkeiten begleitete Boateng mit missmutigem Gesicht.
Hoeneß wollte Boateng loswerden
Legendär ist das Statement des damaligen Präsidenten Uli Hoeneß, der Boateng vor einem Jahr am liebsten vom Hof gejagt hätte. “Ich empfehle ihm und seinen Beratern dringend, sich nach einem neuen Verein umzusehen”, sagte Hoeneß kurz nach dem letzten Spieltag.
Sportlich zuletzt wieder eine Größe
Allerdings platzte ein Wechsel zu Juventus Turin in letzter Sekunde. Boateng blieb zunächst in München und erfreute sich an seinem üppig dotierte Vertrag. Zuletzt wäre ein Transfer im Winter möglicg gewesen. Aber da hatte sich die sportliche Situation bei den Bayern schon dramatisch verändert. Mit Niklas Süle und Lucas Hernandez fielen die beiden vermeintlichen Stamm-Innenverteidiger langfristig verletzt aus. Plötzlich wurde Boateng wieder gebraucht.
Und obwohl der 1,92 Meter große Abwehrspieler zuletzt wieder unumstrittener Stammspieler war, ist ein weiterer Verbleib in München so gut wie undenkbar. Boatengs Vertrag endet im Sommer 2021. Ein Transfer vor dem Start der neuen Saison wäre für den FC Bayern also die einzige Chance, noch eine Ablöse zu kassieren.