Der VfL Wolfsburg ist schon seit geraumer Zeit an einer Verpflichtung von Filip Kostic interessiert. Diesen Sommer möchten die Wölfe einen neuen Versuch starten und haben nach dem Abstieg des HSV keine schlechten Karten den Serben im zweiten Anlauf in die Volkswagen Arena zu locken. Der Transfer ist jedoch aufgrund finanzieller Sicht alles andere als einfach.
Im Sommer 2016 wechselte Filip Kostic vom VfB Stuttgart zum Hamburger SV, satte 14 Millionen Euro hatten die Rothosen damals an den VfB überwiesen um sich die Dienste des Flügelflitzers zu sichern. Kostic galt damals als der absolute Wunschspieler von Ex-Trainer Bruno Labbadia. Wirklich überzeugen konnte Kostic in den vergangenen zwei Jahren nicht beim HSV. Der 25-jährige ließ immer wieder sein Talent aufblitzen, es fehlte jedoch an der nötigen Konstanz. In 65 Spielen für die Hanseaten kommt Kostic auf 9 Tore und 6 Vorlagen.
Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga gab es viele Fans und Experten die davon ausgegangen sind, dass Kostic den HSV diesen Sommer verlassen wird. Mit knapp 1,7 Millionen Euro Jahresgehalt ist der serbische Nationalspieler einer der Top-Verdiener im Hamburger Kader. Die Verantwortlichen hatten gehofft, dass Kostic nach einer starken WM mit Serbien zahlreiche Interessenten anziehen wird. Kostic stand bei allen drei serbischen WM-Spielen auf dem Platz, konnte jedoch nicht wirklich glänzen. Die erhoffte Nachfrage nach dem Offensivspieler ist ausgeblieben. Dennoch hat der HSV einen potenzieller Abnehmer gefunden, den VfL Wolfsburg. Bei den Wölfen sitzt der Ex-Hamburger Bruno Labbadia auf der Trainerbank und dieser würde Kostic zu gerne erneut trainieren.
Verkauft der HSV Kostic ohne Gewinn?
Medien: VfL Wolfsburg an Hamburgs Filip Kostic interessiert https://t.co/IApUm7xloN pic.twitter.com/fyOZK90cn9
— Hamburger Abendblatt (@abendblatt) 27. Juli 2018
Eigentlich könnte es ganz einfach sein, der HSV will Kostic verkaufen, die Wölfe wollen Kostic verpflichten und der Spieler selbst scheint einem Wechsel offen gegenüber zu stehen. Problem sind jedoch die Altlasten der Hamburger, genauer gesagt der Investor Klaus-Michael Kühne. Dieser hatte dem HSV im Sommer 2016 ein Darlehen in Höhe von 12 Millionen Euro überlassen, damit man sich Kostic überhaupt erst leisten kann. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet stehen Kühne bei einem zukünftigen Transfererlös von Kostic die ersten 12 Millionen zu. Jeder Euro danach dem Klub. Blickt man auf den aktuellen Marktwert von Kostic wird einem schnell bewusst wo nun das Problem liegt, laut transfermarkt.de ist Kostic derzeit “nur” 6 Millionen Euro Wert. Auch wenn die Wölfe den Serben gerne verpflichten würden, es ist sehr unwahrscheinlich, dass man eine Ablöse über 10 Millionen Euro zahlen wird. Heißt im Umkehrschluss, der HSV verliert einen Spieler, verdient jedoch keinen einzigen Cent an ihm, da diese Erlöse direkt an Kühne fließen.
Eine Alternative wäre eine Leihe von Kostic, auch in diesem Fall würde der HSV zwar keine Transfererlöse generieren, würde sich aber immerhin das Gehalt sparen und könnte ggf. kommendes Jahr einen neuen Anlauf starten um einen besseren Kaufpreis zu verhandeln, je nach dem wie Kostic spielt. Es wird spannend zu sehen wie sich die Geschichte rund um Kostic weiterentwickelt und wo dieser in der kommenden Saison spielen wird.