Es war der Aufreger der diesjährigen Transferperiode: Max Kruse wechselte von Union Berlin zum VfL Wolfsburg. Nach nun mehr zwei Spielen im Trikot der Wölfe zeigen sich erste Resultate. Der 33-jährige konnte seinen ersten Treffer für Wolfsburg und für Trainer Florian Kohfeldt erzielen, den er noch gut von seiner Zeit beim SV Werder Bremen kennt und der auch einer der Wechselgründe gewesen sein soll. Lange musste der ehemalige Nationalspieler damit nicht auf sein erstes Tor warten, denn in seinem zweiten Spiel gegen Eintracht Frankfurt verwandelte der ehemalige Nationalspieler in der 28. Minute den so wichtigen Führungstreffer.
Erst in der Nachspielzeit erhöhte Dodi Lukebakio zum 2:0-Endstand für die Wölfe. Mit Kruses Treffer konnte Kohfeldts Mannschaft sogar bis auf Platz 12 der Tabelle springen und die Abstiegszone vorläufig verlassen. Ist der Stürmer also wirklich der Schlüssel zum Klassenerhalt?
Das Erfolgsduo aus Bremer Zeiten: Kohfeldt und Kruse
Für eine Ablösesumme etwa fünf Millionen Euro war Max Kruse zu den Wölfen zurückgekehrt. Schon in der Saison 2015/16 stand er beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, machte allerdings eher mit Skandalen auf sich aufmerksam.
Nach seinem Wechsel an die Weser avancierte er unter Florian Kohfeldt zum Führungsspieler. Eine Verbindung, die auch die zwei Jahre Trennung überstanden zu haben scheint. Kohfeldt und Kruse scheinen als Team bestens zu harmonieren. Ganz anders sieht es derzeit mit der Harmonie bei Union Berlin aus.
Schlechtes Verhältnis mit Urs Fischer als Grund für den Wechsel?
Den Abgang von Max Kruse konnte Union Berlin nämlich offenbar scheinbar weniger gut verkraften. Seit der Stürmer die Köpenicker verlassen hat, konnten sie nicht mehr gewinnen. Zunächst verlor die Mannschaft von Trainer Urs Fischer beim FC Augsburg, am vergangenen Wochenende mussten die Eisernen eine 0:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund hinnehmen.
Nicht nur das bessere Gehalt scheinen Kruse dazu bewogen haben, Berlin zu verlassen, auch Spannungen mit dem Coach könnten ein Grund gewesen sein.
Am Samstagabend hatte Kruse im Rahmen des ZDF-Sportstudios erklärt, dass das Verhältnis zu Urs Fischer in der zweiten Saison nicht mehr so gut gewesen war. Besonders die Auswechselungen kurz vor dem Schlusspfiff waren dem Spieler sauer aufgestoßen.
Kruse wollte bei Union mehr Einsatzzeit
Jetzt stichelte Urs Fischer zurück. Kurz vor dem Spiel gegen Dortmund betonte er gegenüber dem Sportsender DAZN, dass er nicht dazu da wäre, Wünsche zu erfüllen, Kruse hätte seine Entscheidungen akzeptieren müssen.
Bei den 23 Einsätzen, bei denen Kruse für Union Berlin in dieser Saison auf dem Platz stand, wurde er 18mal in der Schlussphase ausgewechselt. Zuvor hatte der Stürmer immer wieder betont, dass vor allem die besseren Zukunftsaussichten ausschlaggebend für seinen Wechsel gewesen sein sollen.
Das scheint nicht alles gewesen zu sein, denn immerhin wäre Kruses Vertrag bei Union Berlin im Sommer ausgelaufen, Vertragsverhandlungen standen noch aus.
Ohne Kruse wird es schwer für Union mit dem Traum von Europa
Dennoch lässt sich eine Tatsache nicht verleugnen: Max Kruse scheint den Eisernen zu fehlen. Zwischenzeitlich stand Union nämlich sogar schon auf Platz drei der Tabelle. Mittlerweile sind sie bis auf Platz sieben abgerutscht.
Gelingt dem Team von Urs Fischer keine Kehrtwende, verspielen sie sich die Möglichkeit, auch in der kommenden Saison international aufzulaufen.
Am Samstag in Bielefeld müssen drei Punkte her
Die kommende Auswärts-Partie gegen Arminia Bielefeld muss Union Berlin also gewinnen, wenn sie sich diese Option offenhalten wollen. Bei dem Wettanbieter Thrillsy stehen die Eisernen bei einer Quote von 2,25.
Die Bielefelder rangieren aktuell bei 2,90 am Wettmarkt. Gespielt wird am Samstagnachmittag um 15:30 Uhr in der SchücoArena. Parallel trifft übrigens Wolfsburg zuhause auf die TSG Hoffenheim, demnach wird sich zeigen, ob beide Mannschaften den Kruse-Effekt zu spüren bekommen.