Uli Forte vor der Entlassung: Trainerwechsel in Bielefeld bahnt sich an!

Simon Schneider | am: 15.08.22
Trainerwechsel in Bielefeld bahnt sich an: War’s das schon für Forte?
Uli Forte wird wohl der erste Trainer in der neuen Zweitliga-Saison, der seinen Hut nehmen muss. Arminia Bielefeld bereitet angeblich schon die Entlassung vor. (Foto: AFP)

Arminia Bielefeld hat einen veritablen Saison-Fehlstart hingelegt. Nach vier Zweitliga-Spieltagen steht der Bundesliga-Absteiger ohne Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz. Lediglich Eintracht Braunschweig, Ende der vergangenen Saison aus der 3. Liga aufgestiegen, steht mit schlechterem Torverhältnis noch hinter den Arminen. Nach der vierten Niederlage im vierten Ligaspiel steht naturgemäß vor allem der Trainer in der Schusslinie. Uli Forte hatte in Bielefeld erst im Sommer als Nachfolger von Interimscoach Marco Kostmann übernommen und zeigt sich nun seinerseits zunehmend ratlos. Arminia-Sportchef Samir Arabi wollte am Sonntag, einen Tag nach der 0:2-Heimniederlage gegen den Hamburger SV, noch nicht von einer Trainer-Entlassung sprechen. Es kam aber auch nichts über seine Lippen, was als eine Rückendeckung für den Trainer hätte interpretiert werden können. In der jetzigen Situation ginge es nicht um Einzelpersonen. Bekenntnisse brächten nichts, bevor man die Situation nicht seriös analysiert habe, so Arabi am Sonntag.

In der Samstagspartie gegen des HSV wiederholten sich die Muster der vorangegangenen Begegnungen. Spielerisch ging wenig zusammen, man sah viele Abstimmungsprobleme und unnötige Fehler. Es ist dem DSC offensichtlich bislang nicht gelungen, die vielen personellen Umbrüche des Sommers zu verarbeiten.

Bielefelds historisch schlechter Saisonstart

Das einzige Pflichtspiel, das die Ostwestfalen in der jungen Saison nicht verloren haben, war die Begegnung in der ersten DFB-Pokalrunde, die man mit 7:1 klar gewinnen konnte, freilich gegen den Oberligisten FV Engers. Die bisherigen vier Liga-Spiele gingen sämtlichst verloren.

So schlecht ist Arminia Bielefeld noch nie in eine Spielzeit gestartet. 2019/20, als man am Ende ins Oberhaus aufstieg, hatten die Arminen in der gesamten Saison gerade einmal zwei Spiele verloren.

Sportchef Samir Arabi will die Situation “in Ruhe analysieren”

Der Trainer scheint derzeit kein Rezept gegen die Harmlosigkeit seiner Mannschaft zu finden. Uli Forte kam im Sommer vom Schweizer Zweitligisten Yverdon Sport und unterschrieb in Bielefeld einen Vertrag bis Sommer 2024.

Im Moment sieht es nicht danach aus, dass der 48-jährige Italiener die Gelegenheit erhalten wird, die volle Laufzeit zu erfüllen.

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DSC-Sportchef Samir Arabi will zunächst alles in Ruhe analysieren. Unmittelbar nach einer Niederlage aus einer Emotionalität heraus zu handeln sei immer schlecht, so Arabi. Alle seien sich der Situation bewusst, niemand sei zufrieden.

Arabi nimmt auch Spieler in die Pflicht

Man befände sich in einem Prozess, in den alle involviert seien, erklärte der Sportchef weiter. Es könne auch sein, dass man den einen oder anderen Spieler nicht mehr zum Einsatz kommen lassen. Augenscheinlich gingen auch einige Spieler nicht an ihr Limit. Manch einer trägt sich offenbar bereits mit Abwanderungsgedanken.

Die Gründe für die Misere seien vielschichtig, glaubt Arabi. So oder so sei es einfach zu dünn, nach vier Spielen mit null Punkten da zu stehen. Man habe in früheren Zeiten mit schlechter besetzten Kadern schon deutlich besser abgeschnitten.

Coach Forte in der Abwärtsspirale

Der in die Kritik geratene Trainer macht seinerseits nicht den Eindruck, als könne er neue Impulse setzen. Er habe geglaubt, die Abwärtsspirale schneller stoppen zu können, gibt Trainer Uli Forte zu.

Gelänge das letztlich nicht, sei auch der Trainer nicht ausgenommen, dazu kenne er das Geschäft zu gut. Man müsse sich dann fügen. Das hört sich alles so an, als hätte sich Forte bereits mit einer kurz bevorstehenden Entlassung abgefunden.

Kommenden Sonntag spielt die Arminia gegen den 1. FC Heidenheim. Möglicherweise mit einem neuen Trainer auf der Bank. Wie man aus Bielefeld hört, ist eine Trennung von Forte noch im Laufe der Woche wahrscheinlich!

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen