Wie angekündigt hat der 1. FC Nürnberg die aktuelle Länderspielpause genutzt und einen neuen Trainer präsentiert. Etwas überraschend fiel die Wahl auf Jens Keller, der von den Medien nicht als Top-Kandidat gehandelt wurde. Der Ex-Profi (259 Partien in der ersten und zweiten Bundesliga) hat bereits einen Vertrag bis zum Jahr 2021 unterschrieben und leitete am Mittwoch erstmals das Training. Keller gab sich bei seiner Vorstellung optimistisch und freute sich besonders über die Tatsache, dass ihn bei der Premiere als Club-Coach gleich ein Derby erwartet. Am 24. November wartet das brisante Duell mit Greuther Fürth.
Hannes Wolf, Markus Anfang, Markus Gisdol – als Nachfolger des glücklosen Damir Canadi hatten die Experten andere Namen auf dem Zettel. Von daher sorgte die Nachricht von der Verpflichtung Jens Kellers ein wenig für Verwunderung. Die FCN-Bosse haben gleich Nägel mit Köpfen gemacht, schon am Mittwoch stand Keller auf dem Trainingsplatz.
Erfahrung in der Königsklasse
Jens Keller kommt mit reichlich Erfahrung in die fränkische Metropole. Der 48-Jährige stand zuletzt beim FC Ingolstadt unter Vertrag, davor war Keller als Cheftrainer bei Union Berlin, Schalke 04 und dem VfB Stuttgart verantwortlich. Mit Schalke coachte Keller sogar einige Partien in der Champions League.
“Wir wollten einen Trainer, der die 2. Liga kennt und sich mit unseren Zielen identifizieren kann. Beides trifft auf Jens Keller zu. Er hat uns in den Gesprächen und überzeugt und wir sind sicher, dass er der richtige Mann für unseren Weg ist”, sagte FCN-Sportvorstand Robert Palikuca.
Nürnberg seit sechs Pflichtspielen sieglos
Der neue Trainer steht vor einer kniffligen Aufgabe. Der 1. FC Nürnberg war als einer der großen Aufstiegsanwärter in die Saison gestartet, aktuell steckt der Club mit 14 Punkten aus 13 Spielen aber eher im Abstiegskampf. Seit fünf Ligaspielen hat der FCN nicht mehr gewonnen, dazu kam noch das peinliche Pokal-Aus beim Drittligisten in Kaiserslautern.
Keller wird seinen Einstand am 24. November feiern, dann reist Nürnberg zum brisanten Derby nach Fürth. Für den Coach kein Problem – ganz im Gegenteil: “Das ist doch eine geile Sache. Wegen solcher Spiele ist man doch Fußballer geworden. Ich freue mich, dass es gleich voll zur Sache geht.”
Stickroth wird Co-Trainer
Als neuen Co-Trainer wird Keller seinen langjährigen Assistenten Thomas Stickroth mitbringen. Ob sich auch bei der Zusammensetzung der Mannschaft etwas tut, ließen Keller und die FCN-Bosse bewusst offen. Verstärkungen in der Winterpause sind nicht ausgeschlossen, vor allem auf der Torwartposition gibt es verletzungsbedingt Bedarf.
“Ich kann aber auch keinen Keeper aus der Hostentasche ziehen. Wir müssen mal schauen, was auch der finanzielle Rahmen hergibt. Grundsätzlich bin ich aber vollkommen überzeugt von der aktuellen Truppe, sonst wäre ich gar nicht hier her gekommen”, so Keller.
Keller will den Teamgeist stärken
Als ersten Schritt kündigte der 48-Jährige viele Einzelgespräche mit den Profis an. Keller gibt die Richtung vor: “Wir müssen wieder Selbstvertrauen aufbauen und den Teamgeist stärken.” Ob das in den kommenden elf Tagen schon Früchte trägt, wird man in Fürth sehen.