Überraschung auf Schalke: Jochen Schneider wird Heidel-Nachfolger

Simon Schneider | am: 27.02.19
Schalke Schneider
Auf Schalke werden die sportlichen Weichen neu gestellt. (Foto: Casimiro PT / Shutterstock.com)

Mit dieser Personalie hatte beim FC Schalke kaum jemand gerechnet: Jochen Schneider wird schon in der kommenden Woche als neuer Sportvorstand und damit als Nachfolger des zurückgetretenen Christian Heidel vorgestellt. Nicht nur die meisten Schalker Fans, auch viele Experten dürften mit diesem Namen nichts anzufangen wissen. Schneider hat zwar viel Erfahrung, wirkte aber stets in der zweiten Reihe und mied die Öffentlichkeit. Auf Schalke wird er sich jetzt an das grelle Scheinwerferlicht gewöhnen müssen.

Jochen wer? Diese Frage werden sich viele S04-Anhänger am Dienstag gestellt wurde, als die Nachricht durchsickerte. Jochen Schneider – zuletzt “Coordinator Sport Global Soccer” bei RB Leipzig – wird der neue starke Mann für den sportlichen Bereich auf Schalke.

Vertrag bis 2022

Die Königsblauen teilten mit, dass Schneider vom Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies offiziell vorgeschlagen wurde. Das Gremium habe die Personalie “mit allgemeiner Zustimmung” abgenickt. Schneider wird bei Schalke einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 unterschreiben, seine erste Pressekonferenz folgt am kommenden Dienstag (5. März).

Schneider arbeitete eng mit Rangnick

Schneider arbeitete über zehn Jahre im Management des VfB Stuttgart und war seit 2015 so etwas wie der wichtigste Mitarbeiter von Ralf Rangnick bei RB Leipzig. Schneider ist gebürtiger Schwabe und gilt als exzellent vernetzt in der Fußball-Szene. Bei Leipzig war er an vielen Transfers maßgeblich beteiligt.

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Auf Schalke scheint man jedenfalls überzeugt von der überraschenden Lösung: “Wir wollten einen erfahrenen Fußballfachmann, der über ein erstklassiges Netzwerk im nationalen und internationalen Profifußball verfügt und in den letzten Jahren mit Erfolg moderne Konzepte verfolgt. Jochen Schneider erfüllt alle diese Anforderungen”, wird Clemens Tönnies zitiert.

Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart

Der 48-Jährige Schneider startete seine Karriere im Jahr 2004, als seine Rolle beim VfB Stuttgart immer wichtiger wurde. Es gilt als seine Idee, zum damaligen Zeitpunkt Horst Heldt nach seiner Spielerkarriere ins Management zu holen. Zusammen holten Schneider und Heldt dann Armin Veh als Trainer und bauten die Meistermannschaft 2007.

Als der VfB sich im Jahr 2015 entschloss, Robin Dutt zum Sportvorstand zu machen, flüchtete Schneider zu RB Leipzig. Dort sammelte er in den vergangenen Jahren wichtige Erfahrung im Scouting und in der Abwicklung von Transfers. Allerdings: Schneider wirkte stets im Hintergrund, das wird sich nun radikal ändern.

Reschke als Negativbeispiel

Dass der Schritt aus der zweiten Reihe ins grelle Licht der Öffentlichkeit nicht immer eine gute Idee ist, zeigt das Beispiel Michael Reschke.

Der Rheinländer galt jahrelang als genialer Mann im Hintergrund, sein Ruf als Kaderplaner bei Bayer Leverkusen und Bayern München war herausragend. Reschke wagte dann den Sprung zum VfB Stuttgart, seine dortige Zeit als Sportvorstand endete in einem Desaster.

Weg nun frei für Labbadia?

Dass Schalke sich nun für Schneider und nicht für Reschke – der nach seiner Entlassung in Stuttgart verfügbar gewesen wäre – entschieden hat, dürfte auch Einfluss auf die Trainerdiskussion haben.

Dort soll Domenico Tedesco keine Zukunft mehr haben, ab der kommenden Saison steht angeblich Bruno Labbadia bereit. Der hatte öffentlich betont, nie wieder mit Reschke zusammenarbeiten zu wollen. Dieses Problem ergibt sich bei Schalke nun wohl nicht.

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Schneider erwartet viel Arbeit

In einer ersten Stellungnahme bezeichnete Jochen Schneider seine neuen Job als “große Ehre und Riesenherausforderung”. Der 48-Jährige betonte auch, dass auf Schalke derzeit einiges im Argen liegt: “Aus der aktuellen Situation ergibt sich, dass viel Arbeit auf uns alle wartet. Aber ich freue mich darauf, diese gemeinsam auf Schalke anzugehen.”

Heimspiel gegen Düsseldorf wartet

Die nächste sportliche Aufgabe wartet auf Schalke zunächst mal am kommenden Samstag mit dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Ein Dreier ist da fast schon Pflicht, um nicht in ernsthafte Abstiegsgefahr zu geraten. Bei Betsson ist Schalke gegen die Fortuna mit einer Quote von 1,82 jedenfalls klar favorisiert.

 

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen