Trotz 80 Minuten Überzahl: Eintracht Frankfurt spielt nur 2:2 in Donezk

Simon Schneider | am: 15.02.19
Frankfurt in Donezk nur 2:2
Das Frankfurter Trio Jovic, Kostic und Rebic wirbelte auch am Donnerstag in Donezk, am Ende musste sich die Eintracht aber mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. (Foto: foto2press)

Wenn man in einem europäischen K.o.-Spiel auswärts ein 2:2-Unentschieden holt, ist das eigentlich ein gutes Ergebnis. Beim Hinspiel von Eintracht Frankfurt in der Zwischenrunde der Europa League gegen Schachtar Donezk liegen die Dinge aber etwas anders. Denn die Hessen agierten fast die gesamte Partie über in Überzahl und lagen zwei Mal in Führung. Die Ausgangsposition für das Rückspiel ist freilich passabel, so richtig zufrieden war man bei der Eintracht aber dennoch nicht.

“Ich ärgere mich schon, dass wir nicht gewonnen haben. Wenn man so lange mit einem Mann mehr auf dem Platz ist und 2:1 führt, dann muss man das eigentlich über die Runden bringen”, fasste Frankfurts Trainer Adi Hütter nach dem Schlusspfiff die Gemütslage bei der Eintracht zusammen.

Hinteregger trifft zum 0:1

Die Partie hatte aus Sicht der SGE perfekt begonnen: Schachtars Keeper Andriy Pyatov ließ einen eher harmlosen Kopfball von Martin Hinteregger durchrutschen, schon nach sieben Minuten lag die Eintracht in Führung und hatte ein wichtiges Auswärtstor erzielt.

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Umstrittener Elfmeter

Die Anfangsphase hatte es weiter in sich, denn nur drei Minuten später pfiff der englische Schiedrichter Taylor einen Elfmeter für die Gastgeber. Ndicka soll Junior Moraes im Strafraum umgestoßen haben – eine zweifelhafte Entscheidung. Marlos verwandelte den Elfer mit etwas Glück zum 1:1-Ausgleich.

Donezk kassiert Platzverweis nach nur elf Minuten

Kurz nach dem Tor für Donezk ereignete sich dann eine Szene, die das gesamte Spiel veränderte. Taras Stepaneko – lauffreudiger Mittelfeldspieler der Ukrainer – hatte in den ersten Minuten nach einem Foul an Rebic bereits früh die Gelbe Karte gesehen und lange jetzt gegen Rode wieder hin. Die Konsequenz: Gelb-Rote Karte nach nur elf gespielten Minuten!

Schachtar veränderte jetzt natürlich die Taktik und beschränkte sich vornehmlich auf die Sicherung des eigenen Tores. Frankfurt hatte deutlich mehr Spielanteile, kam aber nur selten zu wirklich gefährlichen Torszenen. Die beste Möglichkeit hatte Gacinovic in der 41. Minute mit einem Fernschuss.

Auch die zweite Führung hält nicht lange

Direkt nach der Pause erhöhte die Eintracht spürbar das Tempo – und wurde sofort belohnt: Luka Jovic – der sich mit dem FC Barcelona über einen Wechsel einig sein soll – bediente Filip Kostic mit einer maßgenauen Flanke, und der Serbe traf volley zum 1:2 (51.).

Jovic (62.) und Rebic (64.) hatten danach die Entscheidung auf dem Fuß, vergaben aber aus aussichtsreicher Position. Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite, als Frankfurt nach einem Konter der Ukrainer im Tiefschlaf war. Der Brasilianer Taison traf nach schöner Kombination zum 2:2 für Donezk (69.).

Kein Ruhekissen fürs Rückspiel

In der Schlussphase drängte Frankfurt dann nochmal auf das dritte Tor, kam aber nur noch zu einer guten Chance durch da Costa (89.). Am Ende musste die Eintracht sich mit dem Unentschieden zufrieden geben. Die Ausgangsposition fürs Rückspiel ist passabel, aber auch nicht ungefährlich.

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Bobic hofft auf den Heimvorteil

“Donezk ist eine ausgepuffte Truppe mit Erfahrung aus der Champions League. Im Gegensatz dazu sind wir vielleicht noch ein bisschen grün. Wir haben jetzt mit den zwei Auswärtstoren einen kleinen Vorteil, aber Schachtar wird das nächste Match mit elf Mann bestreiten. Wir wollen mit unseren Fans im Rücken in die nächste Runde. Dafür müssen wir im Rückspiel aber alles geben”, sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic.

Sonntag in der Bundesliga gegen Gladbach

Zunächst steht für die Eintracht aber wieder der Alltag in der Bundesliga an. Am kommenden Sonntag (17. Februar) treffen die Hessen zu Hause auf Borussia Mönchengladbach. Bei Wetten.com ist Frankfurt mit einer Sieg-Quote von 2,35 dabei leicht in der Favoritenrolle.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen