Mit großen Personalsorgen war Paris Saint Germain zum Achtelfinal-Hinspiel bei Manchester United gereist, nach den 90 Minuten im Old Trafford ist die Erleichterung bei Trainer Thomas Tuchel und seiner Mannschaft umso größer. PSG erwies sich am Dienstagabend als die reifere und klügere Elf, am Ende fuhren die Franzosen einen verdienten 2:0-Sieg ein. Damit steht Paris schon mit einem Bein im Viertelfinale der Champions League. Überragender Akteur war ausgerechnet Ex-United-Spieler Angel di Maria.
Paris musste ohne die Top-Stars Meunier, Cavani und Neymar antreten, deswegen hatte sich Thomas Tuchel vor der Partie noch “extrem besorgt” gezeigt. Nach dem Match kam der 45-Jährige aus dem Strahlen kaum noch heraus. Sein Team hatte das Spiel in Manchester komplett dominiert und völlig verdient gewonnen.
Erste Niederlage für Solskjaer
Der Triumph von Paris Saint Germain hatte im Übrigen auch eine historische Bedeutung: Es war im 15. Versuch der erste Mal überhaupt, dass eine französische Mannschaft auswärts bei Manchester United gewinnen konnte. Gleichzeitig bedeutete das Resultat die erste Pflichtspiel-Niederlage für Ole Gunnar Solskjaer als Trainer von ManU.
Di Maria wird ausgepfiffen
Besonders im Mittelpunkt stand am Dienstag Angel di Maria. Der Mittelfeldspieler von PSG hatte zwischen 2014 und 2015 für Manchester United gespielt, war aber nach nur einer Saison im Unfrieden wieder gegangen und zu Paris gewechselt. Der Argentinier wurde von den englischen Fans bei jeder Ballberührung ausgepfiffen – was ihn aber offenbar anstachelte.
Di Maria war der überragende Mann auf dem Platz – und von der ManU-Defensive kaum zu stoppen. Schon nach sechs Minuten hätte der 30-Jährige fast die Führung für Paris erzielt, aber sein Schuss aus 18 Metern wurde von ManU-Keeper de Gea gerade noch so entschärft.
Böses Foul von Young
Kurz vor der Halbzeit versuchte Manchester dann, di Maria mit unfairen Mitteln auszuschalten. Ashley Young stieß den Argentinier bei einem Laufduell so rüde über die Außenlinie, dass di Maria mit voller Wucht in den Außenzaun knallte. Erst nach minutenlanger Behandlung konnte di Maria weiterspielen.
Young war vor dieser Szene schon mit einer Gelben Karte verwarnt gewesen und hätte damit dringend vom Platz gemusst, aber weder Schiedsrichter Orsato noch sein Video-Assistent griffen ein. Di Maria kam nun allerdings mit viel Wut im Bauch aus der Pause – und entschied das Spiel mit zwei grandiosen Aktionen.
Kimpembe und Mbappé treffen für PSG
In der 53. Minute brachte di Maria einen Eckball perfekt auf den zweiten Pfosten, wo Prisnel Kimpembe nur noch zum 0:1 einzuschießen brauchte. Nur sieben Minuten später war di Maria auf der linken Seite frei durch und bediente Kylian Mbappé in der Mitte. Der Stürmer markierte das 0:2 und brachte PSG so endgültig auf die Siegerstraße.
Platzverweis für Pogba
Manchester versuchte in der letzten halben Stunde noch einmal alles, aber die Pariser Defensive blieb stabil. Am Ende musste ManU nicht nur die Heimpleite verkraften, sondern auch eine Gelb-Rote Karte gegen Paul Pogba, der nach einem Foul gegen Dani Alves zu Recht vom Platz flog. Pogba wird damit im Rüclspiel gesperrt sein.
PSG am Sonntag beim Subotic-Club
Für Paris Saint Germain geht es in der Ligue 1 am Sonntag (17. Februar) weiter mit einem Auswärtsspiel bei Saint Etienne, wo der Ex-Dortmunder Neven Subotic unter Vertrag steht. PSG ist in dieser Partie mit einer Wetten.com-Quote von 1,64 der klare Favorit.