Wochenlang hat der FC Bayern München versucht, Leroy Sane von Manchester City loszueisen. Nach der schweren Verletzung des deutschen Nationalspielers hat sich dieser Plan wohl zerschlagen – und so langsam läuft dem deutschen Rekordmeister die Zeit auf dem Transfermarkt davon. Am Dienstag gab es für die Bayern-Fans dann immerhin mal eine positive Nachricht von der Säbener Straße: Die Verpflichtung von Ivan Perisic ist perfekt. Der kroatische Nationalspieler kommt zunächst für ein Jahr auf Leihbasis von Inter Mailand, anschließend haben die Bayern eine einseitige Kaufoption. Bei Philippe Coutinho hat der FC Bayern sich derweil eine weitere Absage eingehandelt.
Keine drei Wochen mehr, bis das Transferfenster sich schließt. Die Verantwortlichen des FC Bayern haben sich durch eine erstaunlich naive Herangehensweise nun selbst in eine verzwickte Lage gebracht: Die Zeit rennt davon, der Markt ist dünn – und jeder potenzielle Verhandlungspartner weiß um die verzweifelte Position des Deutschen Meisters. Das kann teuer werden.
Perisic bedeutet für Bayern kein Risiko
Da mutet es fast schon als kluger Schachzug an, dass die Bayern sich nun die Dienste von Ivan Perisic gesichert haben. Der 30-Jährige wird vorerst nur für die kommende Saison ausgeliehen, das finanzielle Risiko hält sich also in Grenzen.
Perisic ist sicher kein Tempo-Spieler für die offensive Außenbahn – nachdem die Bayern ja eigentlich suchen – wird die Mannschaft von Trainer Niko Kovac aber zweifellos in der Breite verstärken. Der schussgewaltige Mittelfeldspieler kennt die Bundesliga aus seiner Zeit beim BVB und beim VfL Wolfsburg bestens, er wird sich sofort einfügen.
“Wird uns sofort weiterhelfen”
Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic freute sich sichtlich, endlich mal einen Transfer-Erfolg vermelden zu dürfen: “Ivan Perisic wird uns mit seiner langjährigen Erfahrung auf internationalem Top-Niveau sofort weiterhelfen. Er ist technisch stark und in der Offensive flexibel einsetzbar. Ich bin mir sicher, dass er sich schnell integrieren wird, da er die Bundesliga und auch unseren Trainer Niko Kovac bereits gut kennt.”
Kovac wollte Perisic schon viel früher
Der Bayern-Coach und Perisic haben bereits bei der kroatischen Nationalmannschaft zusammengearbeitet, die beiden sollen ein ausgesprochen gutes Verhältnis haben. Dem Vernehmen nach war Perisic schon vor Monaten der Wunsch-Spieler von Kovac, die Bayern-Bosse lehnten aber zunächst ab. Die Aura einer Notlösung wird Perisic daher erst noch loswerden müssen.
Rein sportlich gibt es keinen Zweifel, dass die Bayern den 30-Jährigen gebrauchen können. Perisic setzte 2012 in der Bundesliga eine erste Duftmarke, als er mit Borussia Dortmund die Meisterschaft und den DFB-Pokal gewann. 2015 holte er mit dem VfL Wolfsburg ebenfalls den Pokal, bevor er nach Italien zu Inter Mailand wechselte.
Erfahrener Nationalspieler
Im vergangenen Jahr war Perisic eine wichtige Figur bei der kroatischen Nationalelf, die es bis ins Endspiel der Weltmeisterschaft in Russland schaffte. Insgesamt hat Persic bis dato 82 Partien für sein Heimatland absolviert.
“Ich freue mich sehr, zurück in Deutschland zu sein. Der FC Bayern ist einer der größten Klubs in Europa. Wir wollen nicht nur in der Bundesliga und im DFB-Pokal, sondern auch in der Champions League angreifen”, kommentierte der 30-Jährige seinen Wechsel nach München.
Barca lehnt Angebot für Coutinho ab
Perisic ist also da, allein dieser Zugang wird für die Ansprüche des FC Bayern aber nicht genügen. Wie die spanische Zeitung Mundo Deportivo berichtet, haben die Münchner parallel ein Angebot für Philippe Coutinho vom FC Barcelona abgegeben. Dies soll aber nicht mal annähernd den Vorstellungen von Barca entsprochen haben. Angeblich streben die Bayern ebenfalls ein Leihgeschäft an.