Es war das erste ganz große Spiel der WM 2018. Portugal und Spanien boten den Fans ein rauschendes Fest. Besonders konnte beim 3:3 Portugals Ronaldo auftrumpfen. Der Superstar erzielte alle drei Tore seiner Mannschaft. Und das, obwohl er am selben Tag wegen Steuerhinterziehung zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt wurde. Es gab wechselnde Führungen, Elfmeter, Traumtore und einen Torwartfehler. Das Spiel hatte alles.
Alle Tore des Spiels
In der vierten Minute erzielte Portugal bereits die Führung: Ronaldo ging mit hohem Tempo bis zum Strafraum und zog gekonnt an Nacho vorbei. Das Bein des Rechtsverteidigers blieb stehen und ließ den Superstar stolpern. Ein klarer Elfmeter. Auch Schiedsrichter Rocchi sah es so. Den Ball konnte Ronaldo sicher zum 1:0 im rechten Winkel versenken.
Zwanzig Minuten später kam der Ausgleich: Costa räumte Pepe, den Innenverteidiger Portugals, mit seinem Ellenbogen ab. Der Schiedsrichter ließ weiterlaufen, sodass der Stürmer den Ball aufnahm, durch den Strafraum tänzelte und ihn flach im Eck versenkte. Das Tor wurde trotz Videobeweis gezählt, klare Fehlentscheidung.
Danach wieder Ronaldo. 17 Meter vor dem Tor kam der 33-Jährige zum Schuss und zielte auf die Tormitte. Torwart de Gea ließ den harmlosen Ball durchrutschen. Führung für Portugal in der 44sten Minute.
Das zweite Tor für die Spanier erzielte wieder Costa. Silva schlug einen Freistoß auf Busquets. Der Spanier köpfte den Ball in den Fünfmeterraum, wo Costa stand und den Ball zum 2:2 über die Linie schob. „Trotz des großen Hin und Hers hätten wir den Sieg verdient gehabt“, äußerte sich Costa nach dem Spiel.
Doppelschlag für Spanien: Portugal konnte nicht klären und bekam den Ball nicht rechtzeitig aus dem eigenen Strafraum. Von hinten kam Nacho und hämmerte den Ball aus 17 Metern an den Pfosten, von wo aus er über die Linie ging. 3:2 für Spanien.
Das letzte Tor der Partie erzielte Ronaldo. Wer sonst? Dieses Mal per Freistoß. Etwa 19 Meter lag der Ball vor dem gegnerischen Tor. Ronaldo lief vier Schritte an und zirkelte den Ball mit der Innenseite an der Mauer vorbei in den Winkel. Ausgleich.
„Es gibt keinen besseren Spieler auf der Welt als Cristiano Ronaldo. Heute hat er es unter Beweis gestellt“, sagte Cedric Soare, Mittelfeldspieler Portugals.
Erleuchtung des Abends
Es war die 80. Minute, in der es im Stadion noch heller wurde. Viele Fans nahmen ihr Handy heraus und schwenkten es mit dem strahlenden Display umher. Es war eine Choreographie, wie sie nur im Zeitalter der Smartphones passieren kann.
Brotlose Kunst am Abend
Als Ronaldo in der 2. Spielminute den Ball im Mittelfeld bekam, stand weit und breit kein Spanier. Doch für den 33-Jährigen war das noch lange kein Grund, den Ball mit seiner Innenseite zu spielen. So musste er unbedingt einen eingesprungenen Hackentrick zeigen, um den Pass zu dem ein Meter entfernten Teamkollegen weiterzuleiten. Doch wer einen Dreierpack macht, darf sich auch solche Aktionen erlauben.