Noch vor wenigen Wochen galt Borussia Dortmund als Favorit auf die Deutsche Meisterschaft 2019 – das spiegelten auch die Quoten der Wettanbieter wider. Inzwischen hat sich der Blatt gewendet: Der BVB ist in der zweiten Saisonhälfte in eine handfeste Krise geraten, während der FC Bayern von Sieg zu Sieg eilt. Nach dem 24. Spieltag führt Dortmund die Tabelle der Fußball-Bundesliga nur noch aufgrund der leicht besseren Tordifferenz an.
Noch zehn Partien sind zu absolvieren – und jetzt spricht alles für die Bayern. Auch die Sportwetten-Experten unserer Redaktion legen sich fest: Deutscher Meister 2019 wird der FC Bayern München. Und wir geben Ihnen nachfolgendend die Gründe, warum dies so kommen wird.
Eine Langzeitwette auf den FCB als Meister lohnt sich übrigens immer noch, auch wenn die Quoten nicht mehr so saftig sind wie beispielsweise in der Winterpause. Bei Betsson wird eine Meisterwette auf die Bayern derzeit mit einer Quote von 1,40 geführt.
1. Die Schwäche des BVB
Dem ärgsten und einzigen Konkurrenten des FC Bayern im Rennen um die Meisterschaft scheint frühzeitig die Luft auszugehen. Der Februar war ein Seuchen-Monat für den BVB: Das Team von Trainer Lucien Favre ist nicht nur aus dem DFB-Pokal und (so gut wie) aus der Champions League ausgeschieden, sondern hat auch seinen kompletten Vorsprung an der Tabellenspitze verspielt.
Aus den vergangenen fünf Bundesligapartien hat Dortmund nur einen Sieg geholt. Beim Kellerkind in Nürnberg kam die Borussia nur zu einem 0:0, gegen Hoffenheim wurde zu Hause eine 3:0-Führung noch aus der Hand gegeben und zuletzt in Augsburg kassierte der BVB beim 1:2 die zweite Saisoniederlage.
Der in der Hinrunde noch so erfrischende Fußball der Favre-Elf ist ausrechenbar geworden, gegen defensiv eingestellte Gegner fällt Dortmund nichts ein. Dazu kommt die totale Abhängigkeit von Marco Reus, der drei Wochen verletzt ausfiel. Der BVB wird sich von dieser Krise nicht mehr erholen, da sind wir uns sicher.
2. Das Heimspiel gegen Dortmund
Und wo wir gerade bei der Borussia aus Dortmund sind: Am 6. April 2019 muss der BVB auswärts beim FC Bayern antreten. Nicht nur bei den Buchmachern sind die Bayern in dieser Partie der glasklare Favorit. Schaut man sich die aktuelle Form an, dann kann man sich kaum vorstellen, dass der BVB in München etwas holen wird.
3. Der Trend
Ein gern benutzter Spruch von Bayern-Präsident Uli Hoeneß lautet: “The trend is your friend.” Das ist im Sport tatsächlich so – und die derzeitige Tendenz spricht eine eindeutige Sprache zu Gunsten des FC Bayern. Seit November haben die Bayern neun Punkte und acht Tore auf den BVB aufgeholt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Rekordmeister vorbeizieht.
4. Robert Lewandowski
Ein echter Torjäger ist im Kampf um die Meisterschaft ein entscheidender Faktor. Und während Paco Alcacer beim BVB einfach nicht richtig fit wird und in der Rückrunde erst einmal geknipst hat, können die Bayern sich auf Robert Lewandowski verlassen.
Der Pole wirkt wie angestachelt durch die öffentliche Kritik von Sky-Experte Didi Hamann und befindet sich derzeit wieder in Top-Form. Eine Wette auf Lewandowski als Torschützenkönig legen wir Ihnen an dieser Stelle wärmstens ans Herz.
5. Ruhe im Umfeld
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und vor allem der tendenziell cholerische Uli Hoeneß halten sich seit der Winterpause auffällig mit öffentlichen Äußerungen zurück. Kein Wunder: Die legendäre Pressekonferenz (Stichwort. Die Würde des Menschen) vor einigen Monaten hat den Bayern-Bossen viel Spott und Häme eingebracht.
Zudem gibt es sportlich momentan wenig zu Meckern. Die Ruhe tut der Mannschaft jedenfalls gut, alles fokussiert sich auf den sportlichen Erfolg.
6. Mia san Mia
Noch im vergangenen Herbst schien das Selbstvertrauen der Bayern angeknackst, die Ergebniskrise hatte deutliche Spuren hinterlassen. Inzwischen spielt der FC Bayern wieder mit einer breiten Brust und dem bekannten “Mia san mia”-Gefühl. Der 5:1-Sieg in Gladbach war ein echtes Ausrufezeichen.
“Das Momentum ist jetzt auf unserer Seite”, freute sich auch Thomas Müller. In dieser Verfassung und mit diesem Selbstverständnis wird der FC Bayern in der Bundesliga nicht mehr viele Punkte liegen lassen.
7. Der Trainer
Noch im Oktober schien Niko Kovac keine Zukunft mehr beim FC Bayern zu haben. Der Trainer wirkte überfordert, nach der Niederlage in Dortmund kuriserten schon die Namen Zinedine Zidane und Arsene Wenger an der Säbener Straße. Inzwischen scheint Kovac endgültig angekommen beim FC Bayern.
Der Kroate hat die Rotation auf ein Minimum beschränkt und ist mit seiner Stammelf konstant erfolgreich. Es sieht alles nach einem Happy End aus bei der Ehe zwischen Kovac und den Bayern.
8. Der Kader
In den entscheidenden Wochen zeigt sich nun klar, dass der FC Bayern einfach den mit Abstand besten Kader der Liga hat. Während die jungen Spieler beim BVB (Hakimi, Zagadou, Sancho) massive Formschwankungen haben und sich üble Fehler leisten, gewinnen die Bayern ihre Spiele mit Qualität und Routine. Sollten bald auch noch Robben und Tolisso zur Verfügung stehen, sind die Bayern nicht zu stoppen.
9. Der letzte Spieltag
Am 34. Spieltag haben die Bayern ein Heimspiel: Eintracht Frankfurt gastiert zum Saisonausklang in München. Dortmund hingegen hat eine schwere Auswärtsaufgabe bei Borussia Mönchengladbach vor der Brust. Sollte es beim letzten Match tatsächlich noch um den Titel gehen, hat der FC Bayern hier einen Vorteil.
10. Die Defensive entscheidet Meisterschaften
Die Offensive gewinnt Spiele, aber die Abwehr gewinnt Titel: Dieser viel zitierte Satz – der eigentlich vom American Football stammt – bewahrheitet sich auch in dieser Bundesliga-Saison. Während der BVB den Laden zuletzt einfach nicht mehr dicht bekommt, ist die Defensive des FC Bayern wieder in herausragender Verfassung.
Das hat auch der FC Liverpool beim 0:0 an der Anfield Road zu spüren bekommen. Vor allem Mats Hummels als Innenverteidiger und Javi Martinez als Staubsauger vor der Viererkette sind in meisterlicher Form.