In der 2. Bundesliga ist das Rennen um den Aufstieg so knapp wie selten zuvor. Die entscheidenden Wochen stehen bevor – und da sind natürlich die absoluten Experten gefragt. Wenn sich jemand mit der zweiten Liga und Aufstiegen auskennt, dann ist das wohl Friedhelm Funkel. Die Trainer-Legende hat dem “Kölner Stadtanzeiger” ein Interview gegeben und sich zu den Chancen der Top-Teams geäußerst. Für Funkel steht in jedem Fall fest, dass der Hamburger SV es in dieser Saison schafft. Deutlich kritischer sieht der 71-Jährige die Situation seines ehemaligen Vereins 1. FC Köln.
In der 2. Bundesliga spitzt sich die Situation an der Tabellenspitze zu. Wer steigt auf? Wer scheitert auf den letzten Metern? Geht es ewige Drama um den HSV weiter? Und packt es wirklich der 1. FC Kaiserslautern? Friedhelm Funkel hat dazu eine klare Meinung.
Funkel zeigt sich überzeugt, dass der Hamburger SV in dieser Spielzeit den Sprung ins Oberhaus schaffen wird. Kontroverser hingegen bewertet der 71-Jährige die Lage des 1. FC Köln.
Funkel sieht Kölner “Endspiel” in Paderborn
Der erfahrene Coach zweifelt am direkten Wiederaufstieg der Kölner und äußert gleichzeitig deutliche Kritik an der sportlichen Leitung des Tabellenzweiten. Während er den HSV unter Trainer Merlin Polzin als stabiler als in den Vorjahren einschätzt und dessen Aufstieg als sicher betrachtet, sieht er beim FC einige Probleme.
Besonders das bevorstehende Topspiel gegen den SC Paderborn am Samstag (13.00 Uhr/ live bei Sky) bezeichnet Funkel als wegweisend: “Sollten die Kölner verlieren, gerät das große Ziel in ernsthafte Gefahr.” Bereits jetzt nehme er eine unterschwellige Unruhe im Umfeld wahr, die sich bei einer Niederlage weiter verstärken dürfte.
Hat Köln auf dem Transfermarkt versagt?
Funkels Kritik richtet sich vor allem an Sport-Geschäftsführer Christian Keller. Zwar lobt er dessen wirtschaftliche Kompetenz, stellt jedoch dessen sportliche Expertise infrage: “Er ist ein ausgezeichneter Zahlenmensch und ein guter Verhandler. Aber woher sollte er die nötige Erfahrung besitzen, um die richtigen sportlichen Entscheidungen bei einem großen Klub wie dem FC zu treffen?”
Auch die Transfers im Winter nach der zuvor verhängten Transfersperre sieht Funkel skeptisch. Er hätte sich von den Neuzugängen mehr erwartet, da diese keine wirkliche Verstärkung darstellen würden. “Die Verantwortlichen hatten mehr als ein Jahr Zeit, sich auf das Transferfenster vorzubereiten. Die Neuzugänge sollten nicht nur kurzfristig helfen, sondern auch eine langfristige Verstärkung sein. Wenn sie diese Erwartungen nicht erfüllen, hätte man auch nicht so viel Geld investieren müssen.”
Neun Mannschaften hoffen noch auf den Aufstieg
Beim HSV hingegen sieht Funkel positive Entwicklungen. Vor dem Heimspiel gegen die SV Elversberg am Freitag (18.30 Uhr/live bei Sky) sei der Verein so gefestigt wie lange nicht mehr. Dank Trainer Polzin sei das Team stabiler als in den vergangenen Jahren, weshalb er nicht mit einem erneuten Einbruch auf der Zielgeraden rechne.
Akuell führt das HSV die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung auf den 1. FC Köln an. Zwei Punkte hinter dem “Effzeh” lauert der SC Paderborn, wiederum zwei Punkte hinter dem SCP rangiert der 1. FC Kaiserslautern. Neben diesen vier Teams können sich auch Magdeburg, Hannover, Düsseldorf, Nürnberg und sogar Elversberg noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen.
Insgesamt trennen den HSV als Spitzenreiter nur acht Punkte von der SV Elversberg auf Tabellenplatz neun. Ab jetzt sind noch acht Spieltage zu absolvieren. Es wird wahnsinnig spannend in dieser verrückten 2. Bundesliga.
Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen
